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Nagelbettentzündung – was tun? Alles zur Behandlung


Seifenbad, Salbe, OP
Welche Behandlung bei Nagelbettentzündung hilft


Aktualisiert am 19.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Eine Frau taucht ihre Finger in ein Handbad.Vergrößern des Bildes
Vom Fuß- oder Handbad bis hin zu OP – bei einer Nagelbettentzündung können unterschiedliche Maßnahmen zur Behandlung zum Einsatz kommen. (Quelle: Andrii Pohranychnyi/getty-images-bilder)

Bei einer Nagelbettentzündung am Finger oder Zeh ist das Gewebe gerötet, geschwollen und schmerzt. Was zu Beginn helfen kann und wann eine OP infrage kommt.

Eine Nagelbettentzündung (auch Paronychie oder Umlauf genannt) am Finger oder Zeh kann mit starken Schmerzen einhergehen. Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Beschwerden jedoch lindern und das Abheilen der Entzündung fördern. Vorbeugende Maßnahmen senken außerdem das Risiko dafür, dass die Erkrankung erneut auftritt.

Je nachdem, wie stark ausgeprägt die Nagelbettentzündung ist und was diese verursacht, können sich die Therapiemaßnahmen unterscheiden.

Vor allem im Anfangsstadium oder bei einer nur leicht ausgeprägten Nagelbettentzündung können Betroffene versuchen, selbst etwas dagegen zu tun, zum Beispiel mit warmen Hand- oder Fußbädern oder antiseptischen Salben. Generell ist es ratsam, den betroffenen Finger oder Zeh zu schonen und gegebenenfalls zu kühlen.

Lassen die Beschwerden jedoch nicht innerhalb von zwei bis drei Tagen nach, verschlimmert sich die Entzündung oder entwickelt sich ein Abszess, ist ein Termin beim Arzt oder bei der Ärztin ratsam. Er oder sie kann einschätzen, welche Maßnahmen sich am besten zur Therapie eignen.

Fuß- oder Handbad bei Nagelbettentzündung

Bei einer Nagelbettentzündung am Fuß oder Zeh können warme Bäder mit Seifenwasser aus fester oder flüssiger Seife helfen. Darin sollte so viel Seife gelöst sein, dass das Wasser milchig trüb aussieht. Die warmen Bäder können drei- bis viermal täglich für je 10 bis 15 Minuten angewendet werden. Im Anschluss die Hände oder Füße gut trocknen.

Alternativ kommen Hand- oder Fußbäder mit desinfizierenden beziehungsweise antiseptischen Mitteln wie Chinolinol oder Kaliumpermanganat infrage.

Salbenverbände bei Nagelbettentzündung

Um eine Nagelbettentzündung zu behandeln, eignen sich zudem Verbände mit Salben. Ist die Paronychie nicht sehr stark ausgeprägt, können diese die Entzündung unter Umständen abklingen lassen. Hierzu bieten sich Salben an, die desinfizierende Wirkstoffe wie Povidon-Jod enthalten oder sogenannte Zieh- oder Zugsalben, etwa mit dem Wirkstoff Natriumbituminosulfonat (auch hell sulfoniertes Schieferöl genannt).

Antibiotika oder Antipilzmittel bei Nagelbettentzündung

Liegt der Nagelbettentzündung eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen zugrunde, verschreibt der Arzt oder die Ärztin in der Regel Antibiotika oder Antipilzmittel (Antimykotika) – das sind Substanzen, die gezielt gegen solche Erreger wirken. Je nach Situation eignen sich hierfür Mittel, die entweder in Form von Salben auf den betroffenen Finger oder Zeh aufgebracht oder als Tabletten eingenommen werden.

Im Falle einer durch Pilze verursachten chronischen Nagelbettentzündung eignen sich zur Behandlung anstelle von Antipilzmitteln zum Einnehmen unter Umständen auch entzündungshemmende Mittel aus der Gruppe der Glukokortikoide ("Kortison"). Diese werden lokal auf die betroffenen Bereiche aufgetragen.

Schmerzmittel bei Nagelbettentzündung

Eine Nagelbettentzündung kann äußerst schmerzhaft sein. Um die Beschwerden zu lindern, können Betroffene vorübergehend Schmerzmittel wie Ibuprofen einnehmen. Eine längerfristige Einnahme sollte hingegen immer mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden.

Nagelbettentzündung durch Herpesviren

Steckt eine Infektion mit Herpesviren hinter der Paronychie, besteht die Therapie vor allem darin, abzuwarten. In der Regel bekommt das Immunsystem die Infektion allein in den Griff. Um die Herpesviren währenddessen nicht weiter zu verteilen, ist es ratsam, den betroffenen Finger oder Zeh bis zum Abheilen der Nagelbettentzündung abzudecken. Sofern Schmerzen auftreten, können Betroffene zu Schmerzmitteln greifen.

Nagelbettentzündung mit OP behandeln

Geht die Nagelbettentzündung mit einer Eiteransammlung (Abszess) einher, kann es notwendig sein, diese in einem kleinen (meist ambulanten) operativen Eingriff zu öffnen. Manchmal muss dabei auch der Nagel eröffnet oder entfernt werden. Sobald der Eiter abgeflossen ist, lassen die Schmerzen oft schlagartig nach, da der Druck im Gewebe nachlässt. Nach der OP heilt die Nagelbettentzündung in der Regel schnell ab.

Welche OP-Technik genau nötig ist, hängt von Lage und Ausmaß der Nagelbettentzündung am Finger oder Zeh ab. In manchen Fällen genügt es, die Eiterblase anzustechen oder in einem kleinen Schnitt zu öffnen und den Eiter abfließen zu lassen. In anderen Fällen können mehr Schnitte nötig sein.

Wichtiger Hinweis

Bei einer eitrigen Nagelbettentzündung am Finger oder Zeh sollten Betroffene den Abszess niemals selbst aufstechen oder ausdrücken. Dabei besteht das Risiko, dass Bakterien in tiefer liegendes Gewebe gelangen und so die Entzündung verschlimmern oder unter Umständen Komplikationen wie eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen, die lebensbedrohlich verlaufen kann. Das Öffnen solcher Eiterblasen gehört deshalb in ärztliche Hand.

Nagelbettentzündung: So lässt sich vorbeugen

Einmal abgeheilt, soll eine Nagelbettentzündung am besten gar nicht erst nicht wiederkommen. Die folgenden Tipps helfen dabei, vorzubeugen:

  • Nägel und Hände gut pflegen: Nach dem Händewaschen eincremen, Finger- und Zehennägel kurz (aber nicht zu kurz) halten, Fußnägel eher gerade statt rund schneiden, auf künstliche Fingernägel verzichten. Sehr trockene Hautkanten um den Nagel herum (Nagelwälle) am besten mit Öl-Wasser-Emulsion pflegen.
  • Aggressive Nagelpflege meiden: Das Nagelhäutchen dichtet den Übergang von Nagel zur Haut ab. Es sollte sanft behandelt und keinesfalls gewaltsam zurückgeschoben oder geschnitten werden.
  • Angewohnheiten wie Nägelkauen, Finger- oder Daumenlutschen sowie Herumknibbeln am Nagelbereich möglichst einstellen.
  • Bei regelmäßiger Feuchtarbeit: Hände mit Gummihandschuhen schützen und auf gute Hautpflege achten.
  • Die Hände warm und trocken halten.
  • Kleine Verletzungen des Nagelwalls vorsichtshalber sofort mit antiseptischer Salbe desinfizieren (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Povidon-Jod).
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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