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Fettleber: Diese Ernährung kann zur Heilung verhelfen


Heilung durch Diät
Fettleber – diese Ernährung hilft


Aktualisiert am 11.07.2022Lesedauer: 5 Min.
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Eine Frau bereitet ein Müsli zu.Vergrößern des Bildes
Eine sättigende und kalorienarme Ernährung kann beim Abnehmen helfen und somit den Abbau einer Fettleber fördern. (Quelle: Inside Creative House/getty-images-bilder)

Was darf ich jetzt noch essen? Die Frage stellen sich viele, die an einer Fettleber erkrankt sind. Hier erfahren Sie, welche Ernährung die Leber entlastet.

Mit der Diagnose "Fettleber" kommt meist der Rat, die Ernährung umzustellen – vor allem, wenn es sich um eine nicht-alkoholische Fettleber handelt. In diesem Fall ist eine ungesunde Ernährung nämlich meist der Grund dafür, dass die Leber zu viel Fett einlagert hat.

Aber wie genau sollten Betroffene ihren Ernährungsplan gestalten, um das überschüssige Leberfett so schnell wie möglich loszuwerden?

Die optimale Diät bei einer Fettleber sieht vor allem eines vor: ein Kaloriendefizit. Das bedeutet, die Erkrankten sollten weniger Kalorien zu sich nehmen als sie verbrauchen. So regen sie ihren Körper dazu an, seine Fettreserven zu verwerten und abzubauen. Zum einen die unter der Haut, zum anderen das überschüssige Fett in der Leber.

Wie viele Kalorien für eine gesunde Gewichtsabnahme auf dem Speiseplan stehen sollten, hängt unter anderem vom aktuellen Körpergewicht ab, und auch vom Aktivitätslevel: Wer sich viel bewegt, verbrennt auch mehr Kalorien.

Als Richtwert empfehlen Fachleute ein Minus von etwa 500 bis 100 Kilokalorien pro Tag. Erreichen lässt sich das entweder durch eine kalorienarme Ernährung oder durch eine Kombination aus Diät und Bewegung.

Bewegung ist grundsätzlich empfehlenswert, weil sie dem Stoffwechsel und der Leber zugutekommt – auch unabhängig von einer Gewichtsreduktion. Erkrankten wird daher geraten, für mindestens drei Stunden Bewegung pro Woche zu sorgen.

Um abzunehmen, genügt Bewegung allein allerdings oft nicht. Selbst wer jeden Tag Sport treibt, sollte auf seine Ernährung achten, um ein Kaloriendefizit zu erreichen. Das tägliche Kalorienziel darf aufgrund der zusätzlich verbrannten Kalorien aber etwas höher ausfallen. Ohne Sport werden folgende Werte empfohlen:

  • Frauen sollten täglich etwa 1.200 Kilokalorien zu sich nehmen.
  • Bei Männern dürfen es ungefähr 1.400 bis 1.500 Kilokalorien sein.

Wer sich konsequent an eine kalorienarme Kost hält, kann nach wenigen Wochen bis Monaten mit einer deutlichen Abnahme rechnen: Bei einem täglichen Kaloriendefizit von 500 bis 1.000 Kilokalorien lässt sich das Körpergewicht um ungefähr ein halbes bis ganzes Kilogramm pro Woche senken.

Die Rückbildung der Fettleber lässt dann meist nicht lange auf sich warten. Studien zeigen, dass schon ein kleines Minus auf der Waage der Verfettung entgegenwirkt. Eine leichte Gewichtsabnahme von drei bis fünf Prozent verhilft Normalgewichtigen oftmals zur vollständigen Rückbildung der Fettleber. (Wer 70 Kilogramm wiegt, muss dafür etwa zwei bis vier Kilo abnehmen.)

Menschen mit Übergewicht müssen mehr abnehmen, um ihre Fettleber loszuwerden: Für eine Rückbildung ist eine Gewichtsreduktion von mindestens zehn Prozent nötig. Eine Person, die 120 Kilogramm auf die Waage bringt, sollte also eine Abnahme von mindestens zwölf Kilogramm abstreben. Die Entzündungs- und Leberwerte verbessern sich jedoch schon ab einer Abnahme um fünf Prozent.

Fettleber – was darf ich essen?

Dass sich eine Fettleber nur durch eine kalorienreduzierte Kost bessern lässt, darüber sind sich Fachleute weitestgehend einig. Welche Regeln darüber hinaus für die Ernährung gelten sollten, lässt sich hingegen nicht eindeutig sagen. Eine optimale Anti-Fettleber-Diät gibt es also nicht.

Untersuchungen deuten jedoch daraufhin, dass eine mediterrane Ernährung zur Entlastung der Leber beitragen könnte. Diese setzt sich hauptsächlich aus folgenden Lebensmitteln zusammen:

  • Gemüse und Obst
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Kichererbsen
  • Vollkorn-Getreideprodukte
  • Nüsse
  • Olivenöl
  • Fisch und Geflügel in Maßen

Rotes Fleisch hingegen sollte so selten wie möglich auf den Teller kommen, und auch gezuckerte Speisen und Getränke gilt es bei der Mittelmeerkost zu meiden.

Inwieweit diese beim Abbau der Fettleber helfen kann, ist noch nicht vollständig geklärt. Trotzdem raten Fachleute Betroffenen dazu, es mit der mediterranen Ernährung zu versuchen. Auch weil klar ist, dass diese dem Stoffwechsel insgesamt zugutekommt und Erkrankungen entgegenwirkt, die oft mit der Fettleber einhergehen, wie zum Beispiel Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck.

Abgesehen von der Mittelmeerkost gibt es noch eine weitere Ernährungsmaßnahme, die womöglich bei der Rückbildung einer Fettleber helfen kann: Kaffee trinken. Studien legen nahe, dass Kaffee tatsächlich gut für die Leber ist und sie vor Erkrankungen schützt, die infolge einer Verfettung entstehen können.

Was tun, um eine Fettleber zu entgiften?

Wer im Internet nach Tipps für den Abbau einer Fettleber sucht, stößt immer wieder auf den Rat, die Leber zu entgiften – etwa durch eine Fastenkur, einen speziellen Ernährungsplan, gewisse Nahrungsergänzungsmittel oder auch Hausmittel wie dem Leberwickel.

Diese Empfehlung kann allerdings zu Missverständnissen führen. Denn eine Fettleber entsteht meist nicht durch Gifte, sondern durch eine allzu hochkalorische Kost, durch die der Körper – und infolgedessen die Leber – zu viel Fett einlagert.

Bei der Behandlung geht es also nicht darum, die Leber von Giften zu befreien, sondern um den Abbau des Fettes.

Eine Entgiftung spielt in der Behandlung einer Fettleber nur dann eine Rolle, wenn bestimmte Gifte die Ursache für die Verfettung sind. Das gilt etwa im Falle einer alkoholischen Fettleber. Seltener können auch bestimmte Medikamente zur Fettleber führen.

Entgiften bedeutet dann jedoch in erster Linie, dass die Erkrankten die ursächlichen Gifte meiden, also auf Alkohol verzichten beziehungsweise auf andere Medikamente umsteigen. Spezielle Fastenkuren oder Ernährungspläne sind nicht nötig und können sogar schaden: Menschen mit einer ausgeprägten Alkoholabhängigkeit mangelt es häufig an gewissen Nährstoffen. Sie sollten also nicht fasten, sondern vielmehr darauf achten, sich möglichst ausgewogen und vielseitig zu ernähren.

Keine Zwiebeln bei Fettleber?

Mitunter hören Menschen mit einer Fettleber den Rat, keine Zwiebeln zu essen, weil diese die Leber angeblich stark beanspruchen. Diese Empfehlung entspringt aber einem Gerücht. Denn in der Fachliteratur finden sich keine Belege dafür, dass Zwiebeln die Leber belasten.

Honig bei Fettleber – lieber nicht?

Auch Honig gilt bei einer Fettleber als problematisch, weil er viel Fruchtzucker enthält. Das gleiche gilt für andere Nahrungsmittel, in denen viel Fruchtzucker steckt – zum Beispiel Softdrinks, Süßigkeiten, Joghurts und Müsliriegel. Ihren schlechten Ruf verdankt die Fruktose der Beobachtung, dass immer mehr dieser Lebensmittel konsumiert werden und immer mehr Menschen Übergewicht entwickeln.

Das legt den Verdacht nahe, dass diese Lebensmittel der Grund für das Übergewichtsproblem sind – und für die steigende Häufigkeit von Folgeerkrankungen wie der Fettleber.

Allerdings hat sich dieser Verdacht bisher nicht eindeutig bestätigt. Studien deuten vielmehr daraufhin, dass nicht einzelne Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen für die Entstehung von Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen verantwortlich sind, sondern die gesamte Ernährungsweise und auch der sonstige Lebensstil.

Kurz: Wer langfristig zu viele Kalorien zu sich nimmt und sich zu wenig bewegt, entwickelt Übergewicht und riskiert Erkrankungen wie eine Fettleber. Ob zu viel Honig, Softdrinks oder andere Nahrungsmittel zu dem Kalorienplus geführt haben, ist dabei nicht entscheidend.

Nichtsdestotrotz ist es für Menschen mit einer Fettleber ratsam, Honig und andere zuckrige Lebensmittel in Maßen zu konsumieren: Diese liefern viele Kalorien, halten aber nicht lange satt. Mit ihnen lässt sich das angestrebte Kalorienziel somit schwieriger erreichen als mit kalorienarmen Nahrungsmitteln, die gut sättigen wie zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse und zuckerarme, ballaststoffreiche Obstsorten wie Beeren, Aprikosen und Äpfel.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 7.7.2022)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 7.7.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS): "Nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/025 (Stand: April 2022)
  • "Alkoholische Fettleber". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gbe.bund.de (Stand: 2.6.2021)
  • Herold, G.: Herold Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2021
  • Koutoukidis, D. A., et al.: The effect of the magnitude of weight loss on non-alcoholic fatty liver disease: A systematic review and meta-analysis. Metabolism, Vol. 115, Artikel-Nr. 154455 (Februar 2021)
  • "Fettleber". Online-Informationen der MSD Manuals: msdmanuals.com (Stand: Februar 2021)
  • Anania, C., et al.: "Mediterranean diet and nonalcoholic fatty liver disease". World Journal of Gastroenterology, Vol. 24, Iss. 19, pp. 2083-2094 (Mai 2018)
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