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Kopfschmerzen nach Alkohol – was steckt dahinter?


Typisches Katersymptom
Kopfschmerzen nach Alkohol – was steckt dahinter?

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 02.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Eine Frau fasst sich an den Kopf.Vergrößern des Bildes
Kopfschmerzen nach Alkohol gelten als klassisches Anzeichen für einen Kater. (Quelle: fizkes/Getty Images)

Kopfschmerzen nach zu viel Alkohol klingen meist von selbst wieder ab. Wie lange das dauert und was über die Ursache bekannt ist, erfahren Sie hier.

Der dicke Kopf am Morgen danach ist wohl vielen ein Begriff, die schon einmal zu viel Alkohol getrunken haben. Kopfschmerzen zählen zu den typischen Folgen einer akuten Alkoholvergiftung, welche gemeinhin als Kater bezeichnet werden.

Wie genau diese Art von Kopfschmerzen entsteht, ist hingegen in Teilen ein Rätsel – und zwar nicht nur Laien: Auch die Forschung konnte das Phänomen bislang nicht vollständig ergründen. Immerhin gibt es aber Anhaltspunkte dafür, welche Einflüsse Kopfschmerzen nach Alkohol begünstigen und was dagegen helfen kann.

Warum tut der Kopf weh nach Alkohol?

Studien legen nahe, dass die Kopfschmerzen nach Alkoholkonsum auf verschiedenen körperlichen Vorgängen beruhen. Unter anderem auf dessen Einfluss auf den Wasserhaushalt: Im Rausch wird im Körper weniger des Botenstoffes Vasopressin freigesetzt. Dieser sorgt normalerweise dafür, dass der Körper nicht zu viel Flüssigkeit ausscheidet. Ist weniger Vasopressin vorhanden, verliert der Körper vermehrt Wasser, weshalb Betrunkene öfter auf die Toilette müssen.

Trinken sie dann nicht genug, kann es zum Mangel kommen – auch im Gehirn. Dass dieser Mangel zu Kopfschmerzen führen kann, hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass das schrumpfende Gehirn Zugkräfte auf die schmerzempfindlichen Hirnhäute ausübt.

Flüssigkeitsmangel ist aber nur eine von verschiedenen Auswirkungen eines Alkoholrausches, die Fachleute als Erklärung für die Kopfschmerzen in Betracht ziehen. Andere Theorien sind umstrittener und noch nicht ausreichend wissenschaftlich geprüft worden.

Klar ist, dass Alkohol häufig nicht die eigentliche Ursache der Kopfschmerzen ist, sondern ein Faktor, der die Beschwerden auslösen kann – meist im Zusammenspiel mit anderen begünstigenden Einflüssen.

Beispielsweise hat sich gezeigt, dass Alkohol Migräneanfälle und Cluster-Kopfschmerzen triggern kann. Möglicherweise hat das etwas mit der gefäßerweiternden Wirkung des Rauschmittels zu tun. Doch auch darüber herrscht unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch keine Einigkeit oder gar Gewissheit.

Wie lange hält Kopfweh nach Alkohol an?

Wenn Alkohol Kopfschmerzen auslöst, setzen diese in der Regel etwa fünf bis zwölf Stunden nach dem Trinken ein und klingen für gewöhnlich innerhalb von 72 Stunden wieder ab.

Wie schnell sich jemand von einem Kater erholt, ist jedoch äußerst individuell und hängt von verschiedenen körperlichen Voraussetzungen ab – insbesondere vom Geschlecht, von der Körpergröße und vom Gewicht.

Was tun gegen Kopfschmerzen nach Alkohol?

Prinzipiell lassen sich Kopfschmerzen in vielen Fällen durch Schmerzmittel lindern. Paracetamol gilt bei Katerbeschwerden allerdings als ungeeignet, weil das Risiko besteht, dass der Wirkstoff in Kombination mit Alkohol der Leber schadet.

Vor der Einnahme anderer Schmerzmedikamente sollten Betroffene lieber mit ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt Rücksprache halten: Die gängigen Wirkstoffe haben unterschiedliche Nebenwirkungen, welche bei bestimmten Vorerkrankungen zum Problem werden können.

Wer eine chronische Magenerkrankung hat, sollte beispielsweise lieber keine Medikamente mit den Wirkstoffen Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen, weil diese den Magen zusätzlich belasten können. Eventuell ist Ibuprofen dann die bessere Wahl. Welches Mittel geeignet ist, kann aber letztlich nur eine Ärztin oder ein Arzt einschätzen.

Ansonsten heißt es: Abwarten und ausreichend – nicht übermäßig! – Wasser (oder andere alkoholfreie Getränke) trinken. Da der Kater mitsamt Kopfschmerzen meist von selbst wieder verschwindet, ist es weder notwendig noch sinnvoll, vermeintliche Anti-Kater-Hausmittel oder -Präparate auszuprobieren. Denn bislang hat sich keines davon in wissenschaftlichen Studien als wirksam erwiesen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 15.2.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 15.2.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 15.2.2023)
  • Online-Informationen International Headache Society (IHS): IHS Classification ICHD-3. www.ichd-3.org (Abrufdatum: 15.2.2023)
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  • "Autsch, mein Schädel brummt! Hilfe bei akuten Kopfschmerzen". Online-Informationen der Deutschen Apotheker Zeitung: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 8.2.2018)
  • Biesalski, H. et al.: "Ernährungsmedizin". Thieme, Stuttgart 2017
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  • Dueland, A. M.: "Headache and Alcohol". Headache, Vol. 55, Iss. 7, pp. 1045-1049 (Juni 2015)
  • Panconesi, A., et al.: "Alcohol and Migraine: What Should We Tell Patients?". Current Pain and Headache Reports, Vol. 15, Iss. 3, pp. 177-184 (Juni 2011)
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