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Magersucht: Was ist das? Definition und was hinter atypischer Anorexie steckt


Definition der Anorexia nervosa
Magersucht – was das ist und welche atypische Form es gibt

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 28.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Ein Mädchen sitzt auf dem Sofa und schaut traurig aus dem Fenster.Vergrößern des Bildes
Vor allem Mädchen und junge Frauen erkranken an der Magersucht. (Quelle: fizkes/Getty Images)

Eine Magersucht geht per Definition mit Untergewicht einher. Es sei denn, es ist eine atypische Anorexie. Wir erklären, was die Essstörung ausmacht.

Die Magersucht ist die seltenste der drei gängigsten Essstörungen, und sie gilt als die gefährlichste: Anders als bei einer Bulimie oder einer Binge-Eating-Störung nehmen die Betroffenen so stark ab, dass sie extrem untergewichtig werden – ein Zustand, der verheerende Folgen für ihre Gesundheit haben kann.

Die Erkrankten können sich trotzdem nicht dazu bringen, an Gewicht zuzunehmen. Jedes zusätzliche Gramm auf der Waage würde sie in seelische Nöte stürzen, welche für sie schwerer zu ertragen wären, als es die teils deutlich spürbaren körperlichen Auswirkungen ihrer Abmagerung sind.

Magersucht – was ist das?

Die hierzulande gängige Definition der Magersucht, fachsprachlich Anorexia nervosa genannt, entstammt dem ICD-10. Das ist eine Art Krankheitskatalog, in dem alle bekannten Erkrankungen aufgeführt und beschrieben sind, und an den sich Ärztinnen und Ärzten bei der Diagnosestellung halten. Magersucht zeichnet sich demzufolge durch folgende Merkmale aus:

  • Körperschemastörung: Die Betroffenen nehmen ihren eigenen Körper anders (vor allem dicker) wahr, als er ist, zudem hängt ihr Selbstwertgefühl stark von ihrem Gewicht ab.
  • starkes Untergewicht
  • selbst herbeigeführte Gewichtsabnahme, entweder durch Verweigerung von Nahrung oder durch gezielte Maßnahmen wie Sport und/oder die Einnahme von Abführmitteln
  • hormonelle Störungen, die sich etwa in einer ausbleibenden Regelblutung äußern können

Für gewöhnlich geht eine Magersucht mit all diesen Anzeichen einher. Zunehmend häufig tritt jedoch auch die sogenannte atypische Anorexie auf, die nicht mit Untergewicht verbunden ist.

Kriterium Untergewicht: Ab wann ist es Magersucht?

Um definieren zu können, wann Untergewicht vorliegt, orientieren sich Fachleute am Body Mass Index, kurz BMI. Der ermittelte Wert zeigt an, in welchem Verhältnis das Gewicht zur Körpergröße steht. Bei einer Magersucht beträgt der BMI 17,5 kg/m2 oder weniger. Zur Orientierung: Untergewicht beginnt bereits ab einem BMI von unter 18,5.

Bei Kindern und Jugendlichen wird anstelle des BMI das Körpergewicht zur Diagnose herangezogen und mit dem von Gleichaltrigen verglichen: Im Falle einer Magersucht liegt das Gewicht typischerweise mindestens 15 Prozent unter dem, welches für das jeweilige Alter zu erwarten wäre.

Haben Sie möglicherweise eine Essstörung? Unser Test ermittelt für Sie, ob bei Ihnen typische Anzeichen zu erkennen sind.

Bei einer atypischen Anorexie kann der BMI indessen im Normalbereich liegen. Die Betroffenen haben vor und zu Beginn der Erkrankung Übergewicht, weshalb ihr BMI trotz des rapiden Gewichtsverlustes zunächst nicht zu niedrig ist.

Abgesehen davon äußert sich die Störung bei ihnen jedoch genauso wie bei den untergewichtigen Erkrankten. Und auch ihnen drohen infolge des schnellen Abnehmens riskante körperliche und psychische Folgen. Somit erfordert eine atypische Magersucht ebenfalls dringend eine Behandlung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 28.10.2022)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 28.10.2022)
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.bzga-essstoerungen.de (Abrufdatum: 28.10.2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM): "S3-Leitlinie Diagnostik und Behandlung der Essstörungen". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 051/026 (Stand: 31.5.2018)
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