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Alkohol – diese Entzugserscheinungen sind typisch


Vielfältige Symptome
Alkohol – diese Entzugserscheinungen sind typisch


Aktualisiert am 30.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein Mann sitzt im Bett und hält sich die Hände vors Gesicht.Vergrößern des Bildes
Suchtkranke verspüren ohne Alkohol oftmals heftige Entzugserscheinungen – zum Beispiel Unruhe und Schlaflosigkeit. (Quelle: tommaso79/getty-images-bilder)

Abhängige müssen beim Verzicht auf Alkohol zunächst mit körperlichen Problemen rechnen. Die Entzugserscheinungen im Überblick.

Wer abhängig von Alkohol ist und beschließt, sich einem Entzug zu unterziehen, tut sich etwas Gutes. Schließlich ruiniert die Suchterkrankung die Gesundheit und früher oder später das gesamte Leben, schlimmstenfalls kann sie sogar tödlich enden.

Durch eine rechtzeitige Entgiftung und Entwöhnung lässt sich das verhindern. Der Weg in die Abstinenz ist allerdings nicht einfach und der plötzliche Trinkstopp oftmals mühsam – zudem birgt er ernste Risiken. Denn einige Entzugserscheinungen können lebensbedrohliche Ausmaße annehmen, die sich nur durch medizinische Gegenmaßnahmen vermeiden lassen. Darum ist es wichtig, dass sich Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit bei der Entgiftung ärztlich unterstützen lassen. Eine geeignete Anlaufstelle ist die Hausärztin oder der Hausarzt.

Typische Entzugserscheinungen beim Verzicht auf Alkohol

Wenn eine Person über Monate hinweg erhebliche Mengen Alkohol trinkt und dann damit aufhört, muss sie mit Entzugserscheinungen rechnen, welche typischerweise binnen weniger Stunden einsetzen. Zu diesen Symptomen zählen vor allem:

  • Zittern
  • Unruhe
  • Schwitzen
  • Herzrasen
  • Bluthochdruck
  • Schlafstörungen
  • Kreislaufprobleme
  • Konzentrationsstörungen
  • Angst

Welche dieser Beschwerden auftreten und wie stark sie ausgeprägt sind, ist von Mensch zu Mensch verschieden und hängt unter anderem davon ab, wie fortgeschritten die Suchterkrankung ist.

Viele Betroffene leiden während der Entgiftung noch unter weiteren Symptomen, beispielsweise unter:

  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Niedergeschlagenheit bis hin zu depressiver Stimmung
  • Reizbarkeit
  • beschleunigter Atmung
  • Sprechstörungen

In vielen Fällen lassen die genannten Entzugserscheinungen binnen weniger Tage nach und sind nach etwa einer Woche abgeklungen. Der Zustand kann sich allerdings auch verschlimmern: Ein Teil der Erkrankten hat einige Tage nach Beginn der Abstinenz mit schwereren und riskanteren Beeinträchtigungen zu kämpfen. Hierzu zählen etwa Krampfanfälle und (meist abends auftretende) Halluzinationen.

Einige Betroffene entwickeln etwa 24 bis 72 Stunden nach dem Trinkstopp ein sogenanntes Delirium tremens: Ihre Orientierung, ihr Bewusstsein und ihre Aufmerksamkeit sind gestört, zudem werden sie von verschiedenen weiteren Beschwerden geplagt, etwa von:

  • Angst und Depressivität
  • Übererregbarkeit
  • Halluzinationen und anderen Sinnestäuschungen

Mitunter nimmt ein Delirium tremens äußerst gefährliche Ausmaße an. Die Betroffenen fallen in einen schlafähnlichen Zustand, aus dem sie sich nur durch starke Reize und nur vorübergehend befreien lassen, oder sogar in ein Koma. Darüber hinaus leiden sie an ausgeprägten körperlichen Beschwerden wie Fieber, Bluthochdruck, Herzrasen und Schwitzen. Ein lebensbedrohlicher Verlauf lässt sich bei der schwersten Form eines Delirium tremens nur durch medizinische Maßnahmen verhindern.

Entzugserscheinungen bei Alkoholverzicht – was steckt dahinter?

Wie sich ein Mensch fühlt, wie er denkt und wie er handelt, hängt maßgeblich von den Vorgängen in seinem Gehirn ab. An deren Steuerung sind wiederum sogenannte Rezeptoren beteiligt. Das sind Bindungsstellen an Nervenstellen, über die diese untereinander kommunizieren können. Alkohol wirkt unter anderem auf Rezeptoren, die dafür zuständig sind, den Körper in Ruhe beziehungsweise Erregung zu versetzen. Diesem Einfluss ist seine beruhigende Wirkung zu verdanken.

Bei anhaltendem Konsum tritt jedoch ein Gewöhnungseffekt ein. Dieser lässt sich vereinfachend dadurch erklären, dass das Gehirn weniger von den Rezeptoren ausbildet, die für Beruhigung sorgen und zugleich mehr von jenen, die eine Erregung herbeiführen können. In der Folge benötigt die abhängige Person zunehmend größere Mengen an Alkohol, um sich zu beruhigen.

Ohne Alkohol hingegen gerät sie aufgrund der veränderten Hirnchemie in einen Zustand der Unruhe und Übererregbarkeit, welcher mit besagten Entzugserscheinungen einhergeht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 8.2.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: pschyrembel.de (Abrufdatum: 8.2.2023)
  • Online-Informationen des MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 8.2.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: amboss.com (Abrufdatum: 8.2.2023)
  • S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie: "Screening, Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Störungen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 076-001 (Stand: Januar 2021)
  • S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: "Delir und Verwirrtheitszustände inklusive Alkoholentzugsdelir" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 030-006 (Stand: Dezember 2020)
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