Potenz: Stundenlange Dauererektion - geht das?

Es kann zu einer Dauererektion kommen, die über Stunden nicht schwindet und beschnittene Männer sind ausdauernder: Es gibt viele Halbwahrheiten, die sich um das Thema Potenz ranken. Wir haben mit einem Urologen gesprochen und decken acht Potenz-Mythen auf.

Dauererektion ist selten und unangenehm

"Es kann zu einer Dauererektion kommen", sagt Urologe Dr. Wolfgang Bühmann, Pressesprecher des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. "Das kommt am häufigsten vor, wenn Schwellkörperspritzen überdosiert werden." Diese sind eine Alternative zu Viagra und helfen dabei, eine Erektion zu bekommen. Die Dauererektion ist schmerzhaft und kann unbehandelt zu Impotenz führen. Sie sollte innerhalb von vier Stunden behandelt werden. Doch es gibt auch natürliche Ursachen für eine Dauererektion. So kann sie bei Dialyse-Patienten und Leukämie-Kranken aufgrund der veränderten Blutverteilung im Körper vorkommen.

Prostata-OP kann zu Impotenz führen

Viele Männer und Frauen denken, nach einer Prostata-Operation schwindet die Potenz. Das stimmt zum Teil: Bei einer Operation der gutartigen Vergrößerung der Prostata bleibt die Potenz komplett erhalten. Schwieriger ist es bei einer Entfernung des Tumors bei Prostatakrebs. "Dabei können häufig die Nerven, die die Erektion steuern, nicht geschont werden, da sonst der Tumor nicht vollständig entnommen werden kann", erklärt der Urologe. Je nach Entwicklung des Tumors muss dies jedoch nicht immer geschehen.

Enge Kleidung schadet nicht

Auch die Annahme, dass enge Kleidung der Potenz schade, ist verbreitet. Das stimmt so jedoch nicht: "Enge Hosen tun eher weh, als dass sie die Potenz hemmen", sagt Bühmann. Eher sei es die Haltung, die direkten Druck auf den Damm (den Bereich zwischen Hoden und After) ausübe und so zu Potenzproblemen führen könne. "Das passiert zum Beispiel bei Langstrecken- und Profiradfahrern, so der Experte. Durch den direkten Druck auf den Damm schlafen dann die für die Erektion verantwortlichen Nerven ein.