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Feigwarzen: Krebsrisiko nicht ausgeschlossen


Geschlechtskrankheiten
Aus Feigwarzen kann auch Krebs entstehen

ag

27.09.2013Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Feigwarzen im Genitalbereich sind noch immer ein Tabuthema.Vergrößern des Bildes
Feigwarzen im Genitalbereich sind noch immer ein Tabuthema. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Bei Feigwarzen im Genital- oder Analbereich liegt immer eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) zugrunde. Aus Scham suchen viele Betroffene erst dann den Arzt auf, wenn der Leidensdruck zu groß wird und sich die hochansteckenden Viren bereits weiter verbreitet haben. Gleichzeitig plagt viele die Angst, dass aus den an sich gutartigen Wucherungen Krebs entstehen könnte. Wir klären über die wichtigsten Fakten zu Feigwarzen auf und sagen, wie Sie sich schützen können.

Vom Stecknadelkopf zu blumenkohlartigen Gebilden

400.000 geschätzte Neuinfektionen pro Jahr machen Genitalwarzen zur häufigsten sexuell übertragenen Viruserkrankung in Deutschland. Die Hautwucherungen sind äußerst unangenehm. Sie können jucken und brennen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen. Wenn sie bemerkt werden, liegt eine Infektion mit HPV-Viren in der Regel drei Wochen bis acht Monate zurück. Im Intimbereich treten Feigwarzen bei Männern meist am Penisschaft, in der Vorhaut oder im Analbereich auf. Bei Frauen bilden sich die Knötchen oft an Schamlippen, Scheideneingang, am Gebärmutterhals oder am After. Doch auch im Mundbereich können sie auftreten, sofern sie dorthin durch Geschlechtsverkehr oder Berührungen übertragen wurden. Sie können sich als stecknadelgroße, weißliche Knötchen oder Papeln darstellen, aber auch zu blumenkohlartigen Gebilden wuchern.

Ansteckung erfolgt über Geschlechtsverkehr

Feigwarzen werden hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen. Ungeschützter Geschlechtsverkehr und oft wechselnde Sexualpartner sind daher Hauptrisikofaktoren für eine Infektion. Allerdings bedeutet auch die Verwendung von Kondomen keinen absoluten Schutz vor Ansteckung, da die Viren auch durch Berührung verbreitet werden. Die Genitalwarzen können bei jeder sexuell aktiven Person unabhängig von Alter und Geschlecht auftreten. Sowohl die homosexuelle als auch die heterosexuelle Bevölkerung ist betroffen.

Diese HP-Viren können Krebs auslösen

Insgesamt sind rund 150 Typen des HP-Virus bekannt, die in hoch gefährliche und weniger gefährliche Erreger eingestuft werden. HP-Viren mit hohem Risikofaktor können Krebs verursachen. Auslöser der Genitalwarzen sind in rund 90 Prozent der Fälle HP-Viren der niedrigen Risikofaktoren 6 und 11. In diesen Fällen müssen die Betroffenen keine Angst haben, dass die Zellen zu Tumorzellen entarten. Seltener werden die Warzen durch die Typen 16 oder 18 ausgelöst. Diese Viren gehören zur Hochrisikogruppe, die sowohl bei Gebärmutterhalskrebs als auch an der Entstehung von Peniskrebs beteiligt sind. Die Ursachen sind zwar noch weitgehend unerforscht, einige Risikofaktoren sind aber bekannt. Ein Beispiel sind Genitalwarzen, da einige Formen des Peniskarzinoms durch HP-Viren ausgelöst werden.

Breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten

Genitalwarzen haben ein hohes Ansteckungspotenzial. Auch wenn in einigen Fällen die Warzen von allein abheilen, ist es sinnvoll, sie zu behandeln. Operativ werden Warzen durch Laser entfernt. Die Nachbehandlung mit einem Gel kann vom Patienten durchgeführt werden. Kleinere Warzen bekommt man nach ärztlicher Anleitung oft selbst in den Griff. Vorteile sind eine nahezu schmerzfreie Behandlung ohne weitere Arztbesuche. Es gibt außerdem eine Reihe verschreibungspflichtiger Cremes, deren Wirkung unterschiedlich ist. Podophyllin-Rezepturlösungen sollten wegen ihrer gravierenden Nebenwirkungen nach den aktuellen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft zur Prävention sexuell übertragener Krankheiten (Deutsche STD-Gesellschaft, DSTDG) nicht mehr angewendet werden.

Impfung als Vorbeugemöglichkeit

Einer Infektion mit Humanen Papillomaviren und Feigwarzen lässt sich mit einer sogenannten HPV-Impfung vorzubeugen. Diese muss vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen und wird in Deutschland für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren empfohlen. In der Regel werden dabei drei Impfungen im zeitlichen Abständen durchgeführt. Dabei hat sich der HPV-Impfstoff Gardasil bewährt. Er wurde zum Schutz gegen die zwei häufigsten Niedrigrisiko-Typen des HPV entwickelt, die Genitalwarzen verursachen und schützt außerdem vor den Hochrisiko-Typen des HP-Virus, die unter anderem Gebärmutterhalskrebs und Scheidenkrebs auslösen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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