t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeDigitalSmartphone

Google Nexus 6 im Test: Motorola-Smartphone ist zu "nackt"


Das Motorola Nexus 6 im Test

Yaw Awuku

Aktualisiert am 28.01.2015Lesedauer: 5 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Das Motorola Nexus 6Vergrößern des Bildes
Das Nexus 6: Schlicht, schnell und gar nicht so riesig. (Quelle: T-Online-bilder)

Mit dem Google Nexus 6 gibt es nun ein Phablet, das den XL-Smartphones von Samsung, LG und Co. vor allem eines voraus hat: regelmäßige Android-Updates. Im Test machte das von Motorola gefertigte Google-Smartphone auch dem deutlich teureren iPhone 6 Plus Konkurrenz. Wer sich für das Nexus 6 entscheidet, muss jedoch auf ein paar bequeme Extras verzichten und einen relativ hohen Preis in Kauf nehmen.

Wie die meisten Smartphones um die sechs Zoll wirkt das Nexus auf den ersten Blick einfach zu groß. Es ist breiter als das iPhone 6 Plus oder Samsung Galaxy Note 4 und auch deutlich dicker. Dennoch liegt das Nexus 6 überraschend gut in der Hand. Das liegt an dem gewölbten Rücken, der sich von der Mitte zu den seitlichen Rändern verjüngt. An der dicksten Stelle misst das Nexus 6 10,06 Millimeter, während der Metallrahmen an den Ecken lediglich 3,8 Millimeter hoch ist.

Googles Top-Smartphone ist ebenso wie die Nexus-Vorgänger solide verarbeitet. Der Metallrahmen setzt allerdings noch ein bisschen an Wertigkeit obendrauf. Nachgebessert hat Google auch bei der gummierten Rückseite, die sich beim Nexus 5 von LG dagegen eher "schmierig" anfühlt.

Verbesserungsbedürftig ist das neue Design der Hauptkamera: Die Optik wird von einem transparenten Kunststoffring umschlossen, hinter dem sich zwei LED-Blitze verbergen. Zwischen Ring und Optik verschafft eine winzige Ritze jedoch Platz für Staub und Krümel. Wer das vermeiden will, sollte das Nexus 6 in eine Hülle stecken, die die gesamte Rückseite verdeckt.

Nexus 6 hängt die Konkurrenz ab

Die Ausstattung des Galaxy Nexus 6 gehört zum Besten, was der Smartphone-Markt derzeit zu bieten hat: Snapdragon-805-Prozessor mit vier auf 2,7 GHz getakteten Rechenkernen, drei Gigabyte Arbeitsspeicher und der Grafikchip Adreno 420. Im Benchmark-Test von Antutu stellt das Google-Smartphone einen neuen Rekord auf: 52114 Punkte. Das Samsung Galaxy Alpha liegt mit 50408 Zählern knapp dahinter, das iPhone 6 Plus bringt es auf 49859 Punkte. Die Aussagekraft von Benchmark-Test allerdings nicht besonders hoch. Dennoch arbeitet das Nexus 6 sowohl beim Surfen, Spielen und anderen Apps äußerst flüssig.

Massiger Akku, mäßiger Speicher

Über den Akku mit einer Kapazität von 3200 mAh müssen sich Interessierte keine Sorgen machen. Im Härtetest brachte es das Nexus 6 auf sechs Stunden Laufzeit. Auch bei Normalnutzung musste es in unserem Test erst am zweiten Tag wieder an die Steckdose. Motorola bietet einen Turbo-Charger an, der den Akku innerhalb von zwei Stunden komplett aufladen soll. Überprüfen konnten wir das jedoch nicht; bei unserem Test-Exemplar fehlte dieses Ladegerät.

Leider bleibt die Nexus-Reihe auch mit dem Riesen-Smartphone ohne einen Steckplatz für MicroSD-Karten, mit denen sich der interne Speicher von maximal 64 Gigabyte erweitern ließe. Bei einem Smartphone, das Videos in vierfachem Full HD (UHD) aufzeichnen kann, wäre erweiterbarer Speicher oder zumindest eine 128-GB-Variante wünschenswert.

Super-scharfe Displays haben einen Haken

Auch beim AMOLED-Display setzten Google und Motorola auf das Maximum. Der kontrastreiche Bildschirm zeigt 2560 × 1440 Pixel (QHD) und besonders satte Farben. Der Unterschied zu einem Bildschirm mit Full HD (1920 × 1080) lässt sich jedoch kaum mit bloßem Auge feststellen. Zudem schöpften die Hersteller die Vorteile eines Riesen-Displays nicht voll aus. So gibt es etwa keine Funktion, mit der sich zwei App-Fenster nebeneinander gruppieren lassen. Samsung macht mit seiner "Galaxy Note"-Serie bereits seit Jahren vor, wie das funktioniert.

Das ultra-hochauflösende Display des Nexus 6 hat aber einen echten Nachteil: beliebte Apps wie "11 Freunde", "Microsoft Office Mobile" und Spiele wie "Angry Birds Go" laufen nicht. Mit diesem Problem mussten sich bereits die Besitzer eines LG G3 abfinden.

Android

Die vorinstallierte Android-Version Android 5.01 Lollipop macht sich auf dem großen Bildschirm des Nexus 6 sehr gut. Besonders das Tippen mit der überarbeiteten Android-Tastatur fällt auf dem großen Display leicht. Mit Lollipop lassen sich nun auch Nummern direkt über die Haupttastatur einfügen. Das Phablet lässt sich erwartungsgemäß nur schwer mit einer Hand bedienen. Die Größe des Displays kann aber nicht als Entschuldigung für diese Handicap herhalten. Andere Hersteller lösen dieses Problem, indem sie Android um Steuerungselemente bereichern, die per Daumendruck am seitlichen Rand des Display erscheinen.

Befremdlich reagierten einige Android-Nutzer das "Fehlen" einer Status-LED, die mit Lichtsignalen auf eingehende Nachrichten aufmerksam macht. Der Reparatur-Dienst "iFixit" entdeckte eine solche LED zwar hinter dem Lautsprecherschlitz, sie ist aber deaktiviert. Im Test störte das weniger: Kurzinfos zu eingehenden Nachrichten und App-Updates erschienen beim Nexus 6 mit einem Brummen auf dem Sperrbildschirm – was wir als vollkommen ausreichend empfanden.

Kamera: schlicht und gut

Die 13-Megapixel-Kamera macht für ein Smartphone außergewöhnlich detailreiche Aufnahmen und liefert auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch gute Ergebnisse. Der perfekte Ersatz für eine Digitalkamera ist das Nexus 6 dennoch nicht: Bei Tageslicht legt sich hin und wieder ein leichter Grauschleier über die Motive. Zudem bietet Androids Standard-App für Fotos nur wenig brauchbare Werkzeuge für die kreative Gestaltung von Bildern. Die Belichtung lässt sich nur rudimentär regeln, ISO-Werte lassen sich überhaupt nicht anpassen. Eine Ausnahme ist die Panorama-Funktion, die auch ohne viel Übung mehrere Einzelbilder nahtlos zu einer weitwinkligen Aufnahme zusammenfügt.

Das Nexus 6 macht ordentlich Krach

Mit dem Nexus 6 lässt sich problemlos ein 20 Quadratmeter großer Raum beschallen, ohne dass die Lautsprecher allzu viele scheppernde Störklänge von sich geben. Wirklich gut wird der Sound aber nur mit Kopfhörern, die leider nicht im Lieferumfang enthalten sind. Daher griffen wir für unseren Test auf die sehr guten Standardkopfhörer für iPhone und iPod zurück.

Auch auf dem Nexus 6 transportieren sie einen sehr angenehmen Klang, der noch etwas wärmer und basskräftiger ist als der von iPhone und iPod Touch. Zudem wird der Ton auch bei hohen Lautstärkestufen nicht verzerrt. Die Apple-Geräte reproduzieren dagegen die hohen Töne etwas besser.

Fazit: Ein wenig zu "nackt"

Das Nexus 6 gehört sicherlich zu den derzeit leistungsstärksten Phablets auf dem Markt und liegt trotz seiner Größe gut in der Hand. Im Test haben der starke Akku und der warme Sound beim Abspielen von Musik besonders gut gefallen. Das ultrahochauflösende Display ist jedoch nur auf dem Datenblatt ein hervorstechendes Merkmal. Der Bildschirm ist zwar scharf, aber nicht sichtbar schärfer als etwa das LC-/IPS-Display des iPhone 6 Plus (1920 × 1080 Pixel).

Loading...
Loading...
Loading...

Auch die Kamera des Nexus 6 macht gute, detailreiche Bilder, leistete sich hier und da jedoch ein paar Schwächen – wie etwa einen leichten Grauschleier bei einigen Aufnahmen. Zudem bieten andere Hersteller wie etwa Sony und Microsoft/Nokia sehr viel mehr Optionen zur Bildgestaltung. Insgesamt fehlen Android 5.0.1 nützliche Extras, mit der die Bedienung eines XL-Smartphones leichter fallen würde. Im Gegensatz zu den schlichten Kamerafunktionen lassen sich diese Mängel nur schwerlich mithilfe von Drittanbieter-Apps ausgleichen.

Das Nexus 6 kostet in der 32-GB-Ausführung etwa 600 Euro im Online-Handel und ist damit nur wenig günstiger als das Samsung Galaxy Note 4. Letzteres bietet mehr Extras und vor allem einen erweiterbaren Speicher – auf Android-Updates muss man bei Samsung allerdings oft lange warten.

Vor- und Nachteile des Google Nexus 6

+ Schnelle Hardware
+ Starker Akku
+ Gute Kamera
+ Angenehmer Sound
+ Häufige Android-Updates

- Display-Auflösung für einige Apps zu hoch
- Speicher nicht erweiterbar
- Zu wenige Extra-Funktionen für die Phablet-Bedienung

Die technischen Daten des Nexus 6 im Überblick

Maße (B/L/H) 82,98 × 159,26 × 10,06 mm
Gewicht 184 g
Displaydiagonale 6 Zoll (15,24 cm)
Display-Auflösung / -Technik 2560 × 1440 Pixel (493 ppi) / AMOLED
Kamera (Front / Rückseite) 2 MP / 13 MP
Prozessor Snapdragon 805 mit 2,7-GHz Quadcore CPU
Grafik (GPU) Adreno 420
Arbeitsspeicher (RAM) 3 GB RAM
Speicherplatz-Varianten 32 und 64 GB
WLAN 802.11ac 2x2 (MIMO)
LTE ja
Bluetooth Version 4.1
NFC ja
Akkukapazität 3220 mAh
Preis 32 GB: etwa 600 Euro/ 64 GB: 649 Euro
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website