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Gurken selbst veredeln: So klappt's ganz einfach | Anleitung


Anleitung, Unterlage und Pflanzung
Gurken selbst veredeln: So leicht klappt’s

Von t-online, jb

16.04.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0411237468Vergrößern des BildesHeranwachsende Gurke am Zweig: Bei der Veredelung kommt es auf die richtige Unterlage an. (Quelle: IMAGO/Steidi/imago)
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Viele Gründe sprechen dafür, Gurkenpflanzen zu veredeln – auch für Hobbygärtner. Die Pflanze wird robuster und die Ernte ertragreicher. Dabei ist das Veredeln relativ leicht. Am besten gelingt es mit dieser Anleitung.

Gurken sind nicht nur eine erfrischende Zutat in Salaten und Snacks, sondern auch beliebte Pflanzen für den heimischen Garten. Um die Ernte zu maximieren und die Qualität der Früchte zu verbessern, veredeln Sie die Gurkenpflanzen. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Gurken leicht und erfolgreich veredeln können.

Das ist bei der Veredelung von Gurken besonders

Bei Gurken wird die sogenannte Gegenzungenveredelung durchgeführt. Dafür benötigen Sie als Unterlage eine Kürbispflanze und als Edelreiser eine Gurkenpflanze. Die Unterlage (Stamm einer Pflanze) sollte möglichst krankheitsresistent und robust sein. Diese Eigenschaft überträgt sie dann auf den Edelreiser (Trieb mit Knospen). Als Edelreiser eignen sich vor allem ertragreiche Gurkenpflanzen.

Wie Pflanzen normalerweise veredelt werden, erfahren Sie hier.

Gurke veredeln: Schritt für Schritt

Sie brauchen:

  • eine Unterlage (Gurkenpflanze oder Kürbispflanze)
  • einen Edelreiser (Gurkenpflanze)
  • scharfes, steriles Messer; alternativ eine Rasierklinge
  • Veredelungsband; alternativ ein Bleiband
  • Gemüsesubstrat oder Blumenerde
  • Pflanztopf

So gehen Sie vor:

  1. Schneiden Sie den Stängel der Gurkenpflanze unterhalb der Keimblätter (Kotyledonen) um drei Viertel ein. Die Keimblätter sind die ersten Blattanlagen der Pflanze. Sie verwelken nach kurzer Zeit wieder, sind bis dato jedoch ein wichtiger Teil des Keimlings.
    Der Schnitt ist etwa zwei Zentimeter lang, nicht zu tief und wird von unten nach oben durchgeführt.
  2. Verfahren Sie ebenso mit der Gurkenpflanze. Aber Achtung: Der Schnitt erfolgt hier von oben nach unten.
  3. Stecken Sie die beiden Blattzungen ineinander.
  4. Fixieren Sie die zwei Pflanzenteile mithilfe des Veredelungsbands.
  5. Geben Sie Erde in den Topf und formen Sie eine kleine Mulde in der Mitte.
  6. Stecken Sie hier die Wurzeln der beiden Pflanzen hinein und bedecken Sie sie mit Erde.
    Tipp: Ist die veredelte Pflanze hochgewachsen, stecken Sie noch einen Bambusstab neben die Pflanze. Er dient als Rankhilfe oder Stütze.
  7. Gießen Sie die Erde leicht an.
  8. Stellen Sie den Blumentopf an einen warmen (25 Grad Celsius), hellen (keine direkte Sonnenstrahlung) und geschützten Ort – beispielsweise in ein Gewächshaus oder auf eine Fensterbank.
  9. Nach etwa drei Wochen sollte die Schnittstelle verheilt und die beiden Pflanzen zusammengewachsen sein.
  10. Schneiden Sie nun die Kürbispflanze oberhalb der Veredelungsstelle ab.
  11. Drei Tage später entfernen Sie die Wurzeln der Gurkenpflanze.
  12. Hat die Pflanze die Tortur gut überstanden, können Sie sie in Ihr Gemüsebeet pflanzen.

Tipp: Die ersten Früchte entfernen Sie möglichst im Frühstadium. Das regt die Pflanze an, ihre Energie in ihr Wachstum und ihre Widerstandskraft zu setzen und noch nicht in die Fruchtbildung.

Das ist nach der Veredelung zu tun

Nach der Veredelung ist es wichtig, die Pflanzen sorgfältig zu pflegen. Halten Sie den Boden feucht, aber nicht zu nass, und düngen Sie regelmäßig, um ein gesundes Wachstum zu fördern.

Beobachten Sie darüber hinaus die Veredelungsstelle. Wachsen Unterlage und Edelreis richtig zusammen? Heilt die Wunde und entwickelt sich der Zweig gut?

Zuletzt kontrollieren Sie das Wachstum der gesamten Pflanze. Sie sollte durch die Veredelung nicht geschwächt sein. Entfernen Sie eventuelle Seitentriebe und greifen Sie bei Krankheiten oder einem Schädlingsbefall schnell ein.

Wann werden Gurken veredelt?

Gurkenpflanzen werden im sogenannten Keimblattstadium veredelt. Das bedeutet, dass sie noch kein echtes Laubblatt gebildet haben. Die Pflanzen sind dann etwa zehn Zentimeter hoch. Allgemein können Sie davon ausgehen, dass das Keimblattstadium etwa zwei bis drei Wochen nach der Aussaat liegt.

Sind veredelte Gurken besser?

Ja. Da die Pflanze ist wesentlich robuster gegenüber Schädlingen und Pilzen. Sie hat somit ausreichend Energie, die sie in die Ausbildung der Früchte stecken kann. Zudem verwenden Sie für die Veredelung einen Edelreiser einer ertragreichen Sorte. Ein weiterer Punkt, der sich positiv auf das Gemüse auswirkt.

Welche Unterlage ist geeignet?

Allgemein gilt: Die Unterlage sollte robust und widerstandsfähig sein.

Kältetolerante Kürbissorten eignen sich am besten für die Gurkenveredelung in Deutschland. Darunter: Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), Feigenblattkürbis (Cucumis ficifolia) und Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata).

Fazit

Veredeln Sie Gurkenpflanzen mit Kürbispflanzen, um ein widerstandsfähiges Gewächs zu züchten, dessen Ernte zugleich üppig ist. Mit etwas Geduld und dem richtigen Werkzeug gelingt das selbst Hobbygärtnern.

Verwendete Quellen
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