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Gemüse und Blumen säen: So gelingt die Aussaat im Haus


Gartenarbeit
Gemüse und Blumen vorziehen

Von dpa-tmn
19.03.2015Lesedauer: 3 Min.
Wenn die Sämlinge gewachsen sind, werden sie pikiert.Vergrößern des BildesWenn die Sämlinge gewachsen sind, werden sie pikiert. (Quelle: dpa-bilder)
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Wenn es draußen noch kalt ist, lassen sich drinnen die ersten Blumen und Pflanzen für den Garten vorziehen. Sobald es dann wärmer wird, dürfen die Pflänzchen ins Freie. Pünktlich zum Saisonstart gibt es dann schon die ersten Gartenpflanzen, ohne Wartezeiten, die entstehen, wenn man im Mai erst mit der Aussaat beginnt. So gelingt die Aufzucht.

Los geht es mit frostharten Einjährigen wie Ringelblume, Duftwicke und den ersten Salatpflanzen. Die Samen kommen in Aufzuchtschalen mit normaler Pflanzerde, erklärt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Es gibt aber auch spezielle Pikier- und Aussaaterde im Handel. Wichtig ist, dass diese frei von Keimen und sauber ist, betont Karl Rehner, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Einzelhandelsgärtner in Berlin. Daher darf auch Erde vom vergangenen Jahr nicht noch einmal verwendet werden.

Nicht alle Samen sind gleich

Die Erde wird leicht angedrückt. Dann kommen die Samen entweder unter oder auf den Boden, denn es gibt sogenannte Licht- und Dunkelkeimer. Damit gemeint sind die Lichtverhältnisse, die die Pflanzen brauchen, um anzutreiben. Lichtkeimer werden einfach auf die Erde gelegt, höchstens eine Schicht Zeitungspapier darf sie bedecken und so vor dem Austrocknen schützen, erklärt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Dunkelkeimer brauchen eine Decke aus Erde. Diesen Unterschied muss man auch bei der Aussaat von Kräutern beachten.

Van Groeningen rät, die Samen in größeren Gefäßen in Reihen zu verteilen. "Es wächst auch mal Unkraut zwischen den kleinen Pflanzen – und man kann anfangs nur schlecht unterscheiden, was raus muss."

Mit Saatscheiben geht die Anzucht einfacher

Eine Alternative sind Saatscheiben. Zwischen zwei dünnen Lagen Vliespapier liegen die Saatkörner bereits genau im richtigen Abstand. Besonders gut funktionieren die Saatscheiben laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei Kräutern, die im Freiland nur schwer oder unregelmäßig keimen. Beispiele dafür sind Petersilie und Basilikum. Die Scheiben kommen einfach in den Topf, werden wie gewohnt nicht oder nur dünn mit Erde bedeckt und angegossen.

Manche Pflanzen bilden schon früh tiefe Wurzeln, etwa Erbsen und Duftwicken. Van Groeningen hat dafür einen extra Tipp: "Geben Sie die Samen in mit Erde gefüllte Klorollen oder drehen Sie Zeitungspapier zu Rollen ein." Der Vorteil: Sind sie durchgewurzelt, können diese Stoffe später direkt mit in den Garten gesetzt werden.

Wie Sämlinge besonders gut wachsen

Optimal ist zur Pflege ein Anzuchtgewächshaus mit Deckel. Darunter bildet sich das für die heranwachsenden Pflanzen optimale Kleinklima: "Es ist warm, und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit", erklärt Rehner. "Optimal sind 80 bis 90 Prozent. Das herrscht in der Wohnung ja normalerweise nicht." Die Alternative ist eine durchsichtige Plastiktüte über dem Topf.

In den ersten ein bis drei Tagen bleiben Deckel und Tüte zu. Danach sollte man sie einmal am Tag eine Stunde lang einen Spalt weit öffnen, um die Luft auszutauschen. Wer für ein paar Tage verreist, lässt die Abdeckung für die ganze Zeit ein wenig offen. Gegossen werden die Pflanzen im Anzuchttopf nach Gefühl, sagt Rehner: Die Erde sollte zwischen den Wassergaben antrocknen, aber nicht austrocknen. Dünger brauchen die Pflanzen in Anzuchterde nicht.

Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren

Sind die Pflanzen ein wenig herangewachsen, werden sie pikiert. Damit meinen Profis das Auseinandersetzen, damit die anfangs sehr dicht stehenden Pflanzen mehr Platz zum Größerwerden bekommen. Wann ist der richtige Zeitpunkt? "Die Pflanzen haben zunächst ein, zwei Keimblätter", erklärt Van Groeningen. "Wenn die Pflanzen anfangen weitere Blätter zu bilden, können sie pikiert werden." Das Pikieren entfällt übrigens bei der Verwendung von Saatscheiben. Hier haben die Pflanzen ja schon den richtigen Abstand.

Immer diese Eisheiligen!

Anschließend kommen die Pflanzen noch nicht direkt ins Freie – dort drohen in Deutschland noch bis Mitte Mai Spätfröste. Erst nach den Eisheiligen dürfen die Pflänzchen ins Freie. Die Saatlinge können bis dahin aber in einem Frühbeet im Garten gedeihen, oder sie bleiben in einem kühlen Raum im Haus. "Sie dürfen aber nicht mehr im Wohnzimmer bei 22, 23 Grad stehen, sondern am besten bei 12 bis 15 Grad im Flur oder Schlafzimmer", erklärt Rehner. Dieser Wechsel bereitet sie auf die noch kühle Witterung im Freien vor.

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