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Mückenplage 2022? Das steht uns jetzt bevor – Expertin schaut voraus


Expertin schaut voraus
Mückensaison 2022: Das steht uns jetzt bevor

Von t-online, jb

Aktualisiert am 30.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Mücke: Nur bestimmte Arten stechen auch den Menschen.Vergrößern des BildesMücke: Nur bestimmte Arten stechen auch den Menschen. (Quelle: panom/getty-images-bilder)
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Die ersten Mücken fliegen bereits. Kein Wunder bei den milden oder gar sommerlichen Temperaturen der vergangenen Wochen. Müssen wir jetzt also mit einem verstärkten Mückenaufkommen rechnen?

Der Winter war relativ mild und nass: Die Temperaturen lagen nur selten unter dem Gefrierpunkt. Dafür regnete es teilweise mehrere Tage hintereinander. Kurz darauf meldete sich dann der Frühling mit zahlreichen Sonnenstunden und entsprechend hohen Temperaturen. Der ein oder andere mag nun davon ausgehen, dass uns daher in den kommenden Tagen ein erhöhtes Mückenaufkommen droht. Stimmt das? t-online hat bei einer Expertin nachgefragt.

Milder Winter = mehr Mücken?

"Die Entwicklung von Mückenpopulationen ist wetter- und temperaturabhängig. Mücken mögen es feucht und warm. Beides muss zusammen kommen. Die Kombi aus beidem macht's", erklärt Biologin Dr. Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. gegenüber t-online.

Auf die Frage, inwiefern sich der relativ warme Winter auf die Entwicklung der Mücken auswirke, antwortet die Expertin: "Der Mythos, dass ein milder und nasser Winter ideale Voraussetzungen für die Entwicklung von Stechmücken bietet, hält sich hartnäckig. Dran ist allerdings nichts." Ein milder Winter sei sogar eher schädlich für Stechmücken, da dieser zum einen kräftezehrender für die Insekten sei, so Werner. Zum anderen können sich Schimmelsporen bei einer feuchten, warmen Witterung leichter vermehren und die überwinternden Mücken überwuchern, die dann wiederum verenden.

"Natürlich sind die Stechmücken bei höheren Temperaturen tagsüber schon aktiv. Aber sobald es am Abend wieder kühler wird, verkriechen sie sich. Die aktuelle Kaltfront ist also hilfreich, die Aktivität der Mücken einzudämmen. Aufhalten lässt sie sich jedoch nicht. Wird es auch nachts wärmer, fangen die Mücken mit der Eiablage an", so Werner. Und prognostiziert: "Es wird jedoch nicht vor April/Mai mit den Stechmücken losgehen."

Die Expertin ergänzt: "Ganz wichtig ist allerdings, welche Mückenarten wir unter die Lupe nehmen und dass es noch regnet. Denn aktuell sind Pfützen, Mulden und kleinen Vertiefungen vollkommen ausgetrocknet." Damit die Mücken ihre Entwicklung anstoßen können, müssen diese gefüllt sein.

Stechen Mücken bereits?

"Es gibt in Deutschland über 50 Stechmückenarten, die anhand ihrer Lebensweise gruppiert werden, also zum Beispiel in Wald- und Wiesen, Haus- und Überschwemmungsmücken. In jeder dieser Gruppen verbergen sich mehrere Arten; und aus jeder Gruppe sind die Insekten zu unterschiedlichen Zeiten aktiv", erklärt die Expertin. "Viele können die zahlreichen Arten nicht voneinander unterscheiden. Wer also jetzt schon eine Mücke sieht, sollte nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass diese sich in diesem Jahr schon entwickelt hat. Es kann sich auch um ein Tierchen aus dem Vorjahr handeln, welches noch mal nachtanken muss." Hausmücken beispielsweise überwintern auf dem Dachboden oder im Keller.

Wie wird das Mückenjahr 2022?

Eine langfristige Prognose über die Entwicklung der Mücken im Jahr 2022 ist nicht realistisch, so die Expertin. Das hänge vor allem von den kommenden Wochen ab. "Sollte es bei den für die Jahreszeit relativ hohen Temperaturen bleiben und sorgen zudem die angekündigten Regengüsse dafür, dass sich genug potenzielle Bruthabitate bilden und dann die Mücken eine gute Chance haben, sich zu entwickeln." Starkregenereignisse und Überflutungen können zudem zu einem verstärkten Mückenaufkommen führen. Die Entwicklung der Mücken gehe auch immer mit der aktuellen Wetterlage einher, so die Expertin. Und diese sei ebenso sicher für einen längeren Zeitraum unvorhersagbar.

Verwendete Quellen
  • Interview Dr. Doreen Werner vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
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