Wespen in der Hauswand vertreiben: So gehen Sie richtig vor

Eine große Anzahl von Wespen sowie ihr schmerzhafter Stich können beunruhigend sein. Allerdings brauchen Sie keine Panik haben, wenn sie sich an Ihrem Haus ansiedeln.

Wespen benötigen ein Nest als Wohnort – in einer Hauswand finden sie ausreichenden Halt für ihre aufwendige Konstruktion. Aus diesem Grund siedeln sie sich gerne dort an. Für Hausbesitzer ist dies meist kein Grund zur Freude.

Zunächst machen Sie sich ein Bild, welche Wespenart sich in Ihrer Hauswand eingenistet hat: Solitär lebende Wespen oder Wespen, die in einem größeren Staat leben. Fast immer sind es die staatenbildenden Wespenarten, die viel Platz einnehmen, ihr Nest sukzessive vergrößern und im Sommer zur Plage am Haus werden können. Meist handelt es sich um die Gemeine Wespe oder um die Deutsche Wespe.

Verhindern Sie den Nestbau

Den Nestbau dieser fleißigen Insekten sollten Sie unbedingt verhindern, wenn:

• Sie Kinder im Haus haben
• an einer Wespenallergie leiden
• das Haus Schaden nehmen könnte
• eine aggressive Wespenart sich bei Ihnen einnisten möchte
  (Experten geben Hilfe bei der Bestimmung)

Wespennest ist bereits an der Hauswand

Falls Wespen bereits ein größeres Nest an Ihrer Hauswand angebracht haben, gehen Sie so vor:

• Der Staat besteht nur einen Sommer. Warten Sie also, bis im Herbst das Wespenvolk gestorben ist. Jetzt können Sie das Nest gefahrlos entfernen.
• Begutachten Sie die Hauswand an dieser Stelle. Säubern Sie das Mauerwerk oder die Isolierung gründlich.
• Falls bereits Fressschäden an der Hauswand entstanden sind, schlagen Sie den betroffenen Putz aus und verputzen bzw. streichen die Stelle neu.
• Verschließen Sie alle Fugen und Löcher gut, damit sie im kommenden Jahr verschont bleiben: Die jungen Wespenköniginnen fliegen im Frühling aus, um sich einen Ort für die neue Staatenbildung zu suchen.

Fugen nicht voreilig dicht machen

Wenn das Nest auf der Innenseite der Wand liegt: Verschließen Sie nicht die Fugen, die den Wespen als Einflugschneisen dienen, solange sie aktiv sind. Das Volk wird alles daran setzen, zum Nest zu gelangen, sucht sich neue Anflugwege und frisst sich an anderen Stellen ins Mauerwerk.

Bei großer Belästigung: Experten hinzuziehen

Falls Sie mit der Beseitigung des Nestes nicht bis zum Herbst warten können, suchen Sie sich Rat bei der Stadtverwaltung, Feuerwehr oder bei einem Kammerjäger. Entfernen Sie das Nest keinesfalls selbst und überlassen Sie den Fachleuten die Einschätzung, inwieweit Maßnahmen notwendig sind.

Treffen Sie Maßnahmen fürs nächste Jahr

Wespen suchen im Frühjahr nach einem Platz zum Nestbau. Dabei bevorzugen sie schattige Plätze wie beispielsweise in Rollladenkästen oder nutzen andere Öffnungen und Hohlräume am Haus. Wenn Sie folgende Maßnahmen einleiten, ist die Chance gering, dass sich Wespen ansiedeln:

• Dichten Sie den schmalen Schlitz, an dem der Rollladen sich aus seiner Verankerung löst, mittels einer Bürstendichtung ab. Die Borsten hindern den Einflug der Insekten. Der Rollladen spendet weiter Schatten und gleitet an der Dichtung reibungslos nach oben wie unten.
• Küche, Bad und Kinderzimmer sind besonders sensible Bereiche. Bringen Sie daher für Wespen undurchdringbare Fliegengitter an.
• Tragen Sie auf hölzerne Balken und im Dachboden ätherische Öle auf. Der Geruch hält die Wespen vom Nestbau ab.
• Verschließen Sie Risse im Mauerwerk

Nützliche Hausmittel anwenden

Wespen vertragen den Geruch bestimmter Pflanzen nicht. Dazu zählen Tomaten, Lavendel, Zitronenmelisse oder Pfefferminze. Ätherische Öle verströmen für Wespen nicht nur unangenehme Gerüche, sie stören darüber hinaus ihre Kommunikationswege. Welche Hausmittel noch helfen und wie Sie diese anwenden sollten, erfahren Sie in diesem Artikel hier.

Wespen sind nützlich

Nicht alle Wespen sind lästig, manche Arten sind sogar nützlich. Viele von ihnen stellen Mücken, Blattläusen und Fliegen nach. Bieten Sie in Ihrem Garten eine Alternative zum Nestbau am Haus, wie zum Beispiel einen Holzstapel an.

Übrigens: Wespen stehen unter Naturschutz. Sie zu töten, ist strafbar. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel hier. Vertrauen Sie Fachleuten das Entfernen des Nestes an, wenn Sie die Wespen nicht dulden wollen oder können.