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Weiße Blattläuse erkennen und effektiv bekämpfen


Wollläuse, Mottenschildläuse und mehr
Weiße Blattläuse erkennen und effektiv bekämpfen

Von t-online, jb

Aktualisiert am 03.07.2023Lesedauer: 6 Min.
Die Schmierlaus, oft auch Wolllaus genannt: Dieser Schädling gehört zur Familie der Schildläuse.Vergrößern des BildesDie Schmierlaus, oft auch Wolllaus genannt: Dieser Schädling gehört zur Familie der Schildläuse. (Quelle: imago-images-bilder)
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Zu den nervigsten Schädlingen an Pflanzen zählen weiße Blattläuse. Zum Glück gibt es viele Hausmittel, um die Plagegeister zu vertreiben.

Entdecken Sie kleine, weiße Punkte auf den Blättern, an den Trieben, auf den Knospen oder anderen Teilen Ihrer Pflanze, könnte es sich dabei um weiße Blattläuse handeln. Meist wird durch einen genaueren Blick auf den wollig-watteartigen Belag deutlich, dass es sich um eine Ansammlung von kleinen Läusen und nicht etwa um einen Pilz, ein Mottengespinst oder ein Spinnennest handelt.

Weiße Läuse richtig bestimmen

Es gibt verschiedene Arten von weißen Läusen auf Pflanzen (Sternorrhyncha). Zu den gängigen zählen:

  • Mottenschildläuse (Aleyrodoidea) wie Gewächshausmottenschildlaus, Kohlmottenschildlaus und Tabakmottenschildlaus
  • Wollläuse (Pseudococcidae) wie Zitrusschmierläuse (Planococcus citri) und Langschwänzige Schmierläuse (Pseudococcus longispinus).

Lausbefall erkennen

Anzeichen für einen Lausbefall auf Pflanzen sind:

  • eine klebrige, schmierige Substanz auf den Pflanzenteilen (Honigtau),
  • weiße, flaumartige Punkte auf den Blattoberseiten, Blattunterseiten, Trieben, Knospen, Ästen, verkümmerte Blätter,
  • gelbe Blätter,
  • vertrocknete Blätter,
  • vertrocknete Triebe,
  • verkümmerte Knospen,
  • gestörter Pflanzenwuchs/Wachstumshemmung,
  • sterbende Pflanze.

Der Grund für die Symptome ist, dass die Läuse mit ihrem Stechwerkzeug kleine Wunden in die Pflanzenteile schneiden, um dann den Pflanzensaft abzusaugen. Durch das Abzapfen des Saftes wird das Gewächs geschwächt und verwundet.

Dadurch wird es anfälliger für einen weiteren Schädlings- und Pilzbefall (schwarzer Sternrußtau). Darüber hinaus können die Läuse auch Viren und Bakterien übertragen. Bei der Mottenschildlaus ist das unter anderem das Tomatenchlorosevirus (ToCV).

Mottenschildlaus: Befall vorbeugen und bekämpfen

Mottenschildläuse werden auch Weiße Fliegen genannt. Die Schädlinge saugen, wie andere Lausarten, den Pflanzensaft aus dem Gewächs, wodurch es nach kurzer Zeit eingeht.

Zu den häufigsten Arten von Weißen Fliegen zählen:

  • Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum, auch Gewächshaus-Weiße-Fliege genannt),
    befällt vor allem Gemüsepflanzen wie Aubergine, Tomaten, Paprika und Gurken, aber auch Petunien, Rhododendron, Hibiskus, Gerbera und Rosen.
  • Kohl-Weiße-Fliege (Aleyrodes proletella, auch Kohlfliege, Weiße Fliege oder Kohlmottenschildlaus genannt),
    befällt vor allem Kohlgemüse wie Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Wirsingkohl.
  • Tabakmottenschildlaus (Bemisia tabaci, auch Baumwollmottenschildlaus oder Batatenmottenschildlaus genannt),
    befällt vor allem Tabak- oder Baumwollpflanzen. Sie ist in unseren Breitengraden selten anzutreffen.

Gewächshausmottenschildläusen und Weißen Kohlfliegen vorbeugen

Durch die richtige Pflege können Sie einem Mottenschildlausbefall vorbeugen. Folgende Präventionsmaßnahmen können helfen:

  1. Achten Sie auf einen hellen Standort und eine nährstoffreiche Erde.
  2. Vermeiden Sie eine Überdüngung.
  3. Die Nachbarpflanzen sollten mit ausreichendem Abstand gesetzt werden, damit die Luft gut zirkulieren kann und Schädlinge nicht von der Wirtspflanze auf andere überspringen können.
  4. Vermeiden Sie zu trockene und zu feuchte Erde.
  5. Schneiden Sie abgestorbene und kranke Pflanzenteile schnell zurück.
  6. Tote, organische Stoffe auf dem Boden rund um die Pflanze locken Schädlinge und Pilze an und sollten daher entsorgt werden.
  7. Locken Sie natürliche Feinde der Schädlinge in Ihren Garten.

Zusätzlich verhindern bestimmte Nachbarpflanzen einen Lausbefall. Sie sollten auf die potenzielle Wirtspflanze abgestimmt werden.

  • Salatpflanzen werden durch Kerbel geschützt.
  • Rosen werden durch Lavendel geschützt.
  • Tomaten werden durch Kapuzinerkresse geschützt.
  • Bohnen werden durch Bohnenkraut geschützt.

Gewächshausmottenschildläuse und Weiße Fliegen bekämpfen

Da die befallenen Pflanzen über kurze Zeit sterben können, sollten Sie bei den ersten Anzeichen Bekämpfungsmaßnahmen ergreifen.

Das Erste und Wichtigste ist, die Wirtspflanze in Quarantäne zu stellen, sodass die Gewächshausmottenschildläuse oder Kohlmottenschildläuse nicht auf andere Pflanzen überspringen können. Anschließend sollten Sie alle befallenen Pflanzenteile abschneiden und in der Restmülltonne entsorgen.

Als Hausmittel haben sich folgende als effektiv erwiesen:

  • Lauge
    Eine Lauge soll die Plagegeister bekämpfen. Sie wird hergestellt aus 40 Gramm reiner, parfümfreier Kernseife oder Schmierseife und einem Liter warmem Wasser. Vermengen Sie alles gut. Geben Sie die Mischung dann in eine Sprühflasche und besprühen Sie die befallenen Pflanzenteile.
    Die Anwendung sollte über mehrere Tage morgens und abends durchgeführt werden.
    Teilweise wird empfohlen, noch etwas Spülmittel mit in die Mischung zu geben. Doch die darin enthaltenen Substanzen können auch der Pflanze schaden.
  • Öl
    Eine Mischung aus Öl und Wasser wird, wie die Lauge, auf die Gewächshausmottenschildlaus und Tabakmottenschildlaus gesprüht. Dadurch sollen die Plagegeister vertrieben werden oder verenden. Für die Mischung eignen sich Rapsöl oder Sonnenblumenöl.
    Der Nachteil: Das Öl verstopft die Pflanzenporen. Achten Sie also darauf, ob die befallene Pflanze die Behandlung verträgt.
  • Essig
    Mithilfe von Essig können Sie die Mottenschildläuse ebenfalls bekämpfen. Mehr dazu in diesem Artikel.

Außerdem helfen Brühe, Aufgüsse, Jauche und Tee. Sie werden unter anderem mit Brennnesseln, Rainfarn (Tanacetum vulgare), Efeu (Hedera helix), Adlerfarn (Pteridium aquilinum), Wurmfarn (Dryopteris) oder Ackerschachtelhalm hergestellt.

Aber auch Schwarzer Tee oder Oregano-Tee kann eine Blattlausplage bekämpfen (mehr dazu in diesem Artikel). Für den Brennnesselsud benötigen Sie 200 Gramm frische Brennnesseln oder 20 Gramm getrocknete Brennnesselblätter (erhältlich im Reformhaus oder der Apotheke) und einen Liter Wasser.

Hacken Sie die Brennnesselblätter klein. Geben Sie sie in eine große Schüssel. Gießen Sie das Wasser über die Blätter. Rühren Sie alles gut um. Bedecken Sie die Schüssel mit einem Tuch, damit keine Fremdkörper in den Sud fallen. Lassen Sie alles für mindestens zwölf Stunden ruhen.

Entfernen Sie die Blätter und Stiele aus der Flüssigkeit. Geben Sie den Sud ohne die festen Bestandteile in eine Sprühflasche und behandeln Sie damit die befallenen Pflanzen, idealerweise morgens und abends über einen längeren Zeitraum. Wie Sie darüber hinaus Brennnesseljauche und Co. herstellen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Auch Neemöl bekämpft Läuse. Geben Sie einfach 30 Tropfen davon in einen Liter Wasser. Füllen Sie es in eine Sprühflasche und besprühen Sie damit alle Pflanzenteile der Wirtspflanze. Vergessen Sie auch die Blattunterseite nicht.

Sie können aber auch mithilfe von Nützlingen die Gewächshausmottenschildlaus und Kohlmottenschildlaus bekämpfen. Setzen Sie dabei auf folgende Insekten:

  • Marienkäfer (Coccinellidae),
  • Florfliegen (Chrysopidae),
  • Schlupfwespen (Leptomastix dactylopii und Leptomastidae abnormis, Allotropa musae),
  • Milben (Amblyseius swirskii), Raubmilben (Delphastus catalinae),
  • Schwebfliegen (Syrphidae),
  • Raubwanze (Macrolophus pygmaeus).

Wenn all diese Maßnahmen nicht helfen, können Sie auf biologische oder chemische Pflanzenschutzmittel zurückgreifen. Achten Sie bei der Anwendung unbedingt auf die Angaben des Herstellers auf der Verpackung.

Wollläusen vorbeugen und sie bekämpfen

Wollläuse werden auch Wurzelläuse genannt und befallen vorwiegend die Wurzeln von Topfpflanzen. Zu den gängigsten Wolllausarten zählen die Gewächshausschmierlaus oder auch Tomatenwolllaus (Pseudococcus viburni) genannt, die Zitruswolllaus (Planococcus citri) und die Langschwänzige Schmierlaus (Pseudococcus longispinus).

Sie befallen Birkenfeigen (Ficus), Gummibäume, Orchideen, Schefflera, Kalanchoe, Yukkas sowie Kakteen. Im Garten sind Wollläuse oft auf Gerbera und Rosen. Die Gewächshausschmierlaus befällt zudem noch Gemüsepflanzen, die im Gewächshaus wachsen, sowie Auberginen, Tomaten und Gurken im Freiland.

Wolllausbefall vorbeugen

Bei Pflegefehlern steigt das Risiko, dass die Pflanze von Wollläusen befallen wird. Achten Sie daher auf

  • eine ausreichende Düngung – vermeiden Sie stickstoffhaltigen Dünger, da dieser Läuse anlockt –,
  • eine optimale Bewässerung – vermeiden Sie sowohl Trockenheit als auch Staunässe – und
  • einen hellen Standort.
  • Eine gute Luftfeuchtigkeit und Belüftung (Luftzirkulation) kann einen Wolllausbefall ebenfalls verhindern.

Wollläuse bekämpfen

Vorab: Bei einem beginnenden Wolllausbefall sollten Sie die betroffene Pflanze umgehend in Quarantäne stellen. Die Schädlinge wandern schnell von der Wirtspflanze auf andere Gewächse über. Anschließend sollten Sie alle befallenen Pflanzenteile entfernen und im Restmüll entsorgen.

Das beste Bekämpfungsmittel gegen Wollläuse, das Sie selbst herstellen können, besteht aus Spiritus und Kernseife. So geht es:

  1. Geben Sie 15 Milliliter Spiritus, 15 Milliliter pure, parfümfreie Kernseife oder Schmierseife in einen Liter Wasser.
  2. Mischen Sie alles gut durch.
  3. Sobald sich die Zutaten aufgelöst haben, füllen Sie die Mixtur in eine Sprühflasche.
  4. Besprühen Sie dann alle Pflanzenteile damit. Sowohl die Triebe und Äste als auch die Knospen sowie die Blattoberseiten und die Blattunterseiten.
  5. Achten Sie darauf, dass die Pflanze nicht zu nass ist und alles gut trocknen kann. Andernfalls steigt das Risiko eines Pilzbefalls.
  6. Wiederholen Sie die Behandlung regelmäßig. Meist reicht es aber aus, die Pflanze alle zwei Tage zu besprühen.

Wer keine Schmierseife zur Hand hat, kann auch Paraffinöl verwenden. Spülmittel sollten Sie nicht verwenden, da die darin enthaltenen Substanzen die Pflanze zusätzlich schwächen können.

Zusätzlich sollten Sie die betroffene Pflanze umtopfen und die befallene Erde vollständig entsorgen. Die Wurzelballen sollten gründlich gereinigt werden. Achten Sie dabei darauf, die Wurzeln nicht zu stark zu verletzen. Denn das kann das Gewächs zusätzlich schwächen.

Das Pflanzengefäß sollten Sie zudem gut desinfizieren. Hierfür können Sie sowohl Alkohol als auch Spiritus verwenden. Einige Übertöpfe können auch im Backofen desinfiziert werden. Dazu wird das Pflanzgefäß für 20 bis 30 Minuten in den Backofen gestellt. 200 Grad Celsius bei Umluft sollten ausreichen.

Befallen die Wollläuse Ihre Kübelpflanzen auf dem Balkon oder Ihrer Terrasse, können Sie sie auch mithilfe von Nützlingen bekämpfen. Die besten Insekten beim Kampf gegen die Schädlinge sind Marienkäfer (Coccinellidae), Florfliegen (Chrysopidae), Schlupfwespen (Leptomastix dactylopii und Leptomastidae abnormis, Allotropa musae) und Schwebfliegen (Syrphidae) oder Raubkäfer (Cryptolaemus montrouzieri).

Verwendete Quellen
  • mein-schoener-garten.de
  • royabringmann.de
  • Eigene Recherche
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