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Mülltrennung: Warum habe ich die Gelbe Tonne und nicht den Gelben Sack?


Dreckiger Behälter oder hässlicher Müllbeutel?
Gelber Sack: Darum haben Sie stattdessen die Tonne

  • Jennifer Buchholz
Von Jennifer Buchholz

Aktualisiert am 02.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine volle Gelbe Tonne (Symbolbild): In München muss sich nun der Stadtrat mit einem möglichen Hol-System für Plastikabfall beschäftigen.Vergrößern des Bildes
Eine volle Gelbe Tonne (Symbolbild): Der Behälter hat ein größeres Füllvolumen als der Gelbe Sack. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

In einigen Regionen gibt es den Gelben Sack, in anderen die Gelbe Tonne. Ein Teil hat sogar die Wertstofftonne. Warum ist das so? Kann man sich das aussuchen?

Verpackungen aus Kunststoff, Metall oder Verbundstoffen (einer Materialkombination wie beispielsweise bei Milchtüten oder Kartons von TK-Gemüse) werden je nach Ihrem Wohnort im Gelben Sack, der Gelben Tonne oder in der Wertstofftonne entsorgt. Drei Entsorgungsmöglichkeiten für denselben Müll?

Warum gibt es den Gelben Sack, die Gelbe Tonne und die Wertstofftonne?

1991 wurde der Gelbe Sack in Deutschland eingeführt. Der Grund war die damals gültige Verpackungsverordnung, die die Verkaufsverpackungen vom Unternehmen erfassen lassen und für deren Verwertung sorgen sollte. Vielen ist die Regelung auch unter dem Namen "Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH" bekannt.

Als Pendant zu der gelben Mülltüte aus Plastik kam auch die Gelbe Tonne auf den Markt. Sie gilt als wesentlich stabilerer und witterungsbeständigerer Behälter, um Alufolie, Trinkpäckchen, Konservendosen und Co. zu sammeln. Zudem ist ihr Fassungsvermögen wesentlich größer. Ein weiterer Vorteil: Auch scharfkantige Gegenstände können in der Tonne entsorgt werden, ohne dass sie kaputtgeht – was beispielsweise beim Gelben Sack durch Konservenbüchsen der Fall sein kann.

Etwa 2011 wurde dann in einigen Gemeinden und Kommunen neben dem Gelben Sack oder der Gelben Tonne auch die Wertstofftonne eingeführt. Teilweise hat die orange- oder goldfarbene Tonne auch den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne ersetzt. Der Vorteil von diesem Sammelbehältnis: In ihm können nicht nur Verpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen, sondern auch komplette Gegenstände aus diesen Materialien entsorgt werden – also auch Kleiderbügel, Spielzeug aus Kunststoff (ohne Elektronik), Kochtöpfe, Werkzeuge (keine Elektrogeräte) oder Behälter wie Tupperdosen.

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Warum habe ich die Gelbe Tonne und nicht den Gelben Sack?

"Die Entscheidung für ein Sammelsystem (Gelbe Tonne oder Gelber Sack) mussten die dualen Systeme schon immer mit den betroffenen Kommunen im Konsens treffen", erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative "Mülltrennung wirkt", Kommunikation dS Recycling GmbH, auf Nachfrage von t-online. "Das Verpackungsgesetz von 2019 gibt den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern die Möglichkeit, das Sammelsystem unter gewissen Bedingungen einseitig vorzugeben. Letztlich treffen Systeme und Kommunen die Entscheidung aber weiterhin meist im Einvernehmen", so der Experte.

Ist die Gelbe Tonne besser als der Gelbe Sack?

Die Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden. So gibt es zahlreiche Punkte, die für die Gelbe Tonne sprechen: Kunststoffabfälle werden nicht in der Wohnung gelagert. Die Gelbe Tonne geht nicht so schnell kaputt. Wenn sich noch Essensreste in den Verpackungen befinden, zerstören Tiere den Sammelbehälter nicht – der gesammelte Müll kann auf diese Weise später nicht umherfliegen. Außerdem sehen Gelbe Tonnen ordentlicher und sauberer aus als eine Vielzahl an Gelben Säcken, die am Straßenrand auf ihre Abholung warten.

Seitens der dualen Systeme ist man sich jedoch einig, dass die Sammelqualität beim Gelben Sack wesentlich besser ist als bei der Gelben Tonne. Das sei laut Subklew unter anderem auf die Transparenz der Gelben Säcke zurückzuführen. Dadurch können die Müllwerker schneller Fehlbefüllungen identifizieren und entsprechende Mahnungen aussprechen oder den Gelben Sack liegen lassen, anstatt ihn mitzunehmen. Hierbei spielt auch die Beschaffenheit der Gelben Säcke eine Rolle. Die dünne Folie verhindert eine übermäßige, falsche Befüllung, erklärt der Experte und ergänzt:. "Diese Vorteile fallen bei der Gelben Tonne leider weg." Viele Verbraucher finden es darüber hinaus praktisch, dass sie bei einem erhöhten Müllaufkommen einfach einen neuen Gelben Sack befüllen können. Bei der Gelben Tonne ist das Volumen hingegen beschränkt.

Warum habe ich keine Wertstofftonne?

Ob eine Wertstofftonne zusätzlich zum Gelben Sack oder der Gelben Tonne eingeführt wird oder diese ersetzt, hängt ebenfalls von den Kommunen und Gemeinden ab. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) beispielsweise fordert, dass aufgrund der Änderung des Verpackungsgesetzes 2022 die Wertstofftonne "bundesweit und verpflichtend" eingeführt wird. Derzeit gibt es hierzu aber noch keine Regelungen.

Verwendete Quellen
  • Schriftliches Interview Axel Subklew, Sprecher der Initiative "Mülltrennung wirkt" Kommunikation dS Recycling GmbH
  • nabu.de "Was ist die Wertstofftonne?"
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