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Darum heulen Haushunde nicht mehr wie Wölfe


Weggezüchtet?
Darum heulen Haushunde nicht mehr wie Wölfe

Von dpa, dom

Aktualisiert am 07.02.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 65706979Vergrößern des BildesDer Samojeden-Welpe sitzt im Gras und heult: Die Rasse gehört zu den ältesten der Welt, stammt aus Nordsibirien und gehört zu den Schlittenhunderassen. (Quelle: imago stock&people via www.imago-images.de)
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Unvorstellbar, dass Pudel oder Zwergpinscher vom Wolf abstammen. Sie sehen vollkommen anders aus und heulen auch nicht. Aber warum?

Steckt in unseren Hunderassen noch genug Wolf, um die Sprache ihrer Ahnen zu verstehen? Mit dieser Fragen haben sich ungarische Forscher beschäftigt und kamen zu der Erkenntnis: Haushunde verlernen durch die Nähe zum Menschen das von Wölfen bekannte Heulen.

Die Verhaltensforscher um Erstautorin Fanni Lehoczki von der Eötvös-Lorand-Universität in Budapest führten dazu Playback-Tests mit 68 reinrassigen Hunden durch. Bei dem Test wurden den Tieren Aufnahmen von Wolfsgeheul abgespielt und ihre Reaktionen beobachtet. Darüber hinaus wurde die genetische Ähnlichkeit der verschiedenen Rassen zu Wölfen bestimmt, wie das Team im Fachmagazin "Communications Biology" berichtet.

Ein Heulen als Antwort auf Heulen

Die Ergebnisse zeigten, dass Hunderassen, die dem Wolf genetisch sehr ähnlich sind, eher dazu neigen, auf die Aufnahmen des Wolfsgeheuls selbst mit eigenem Heulen zu antworten. Vom Wolf entfernter verwandte Rassen reagierten hingegen eher mit Bellen.

Die Forscher fanden diesen Zusammenhang jedoch nur bei älteren Hunden. Sie nehmen daher an, dass Hunde der meisten Rassen zwar heulen können, diese Fähigkeit aber wegen ihres veränderten sozialen Umfelds beim Menschen ihre Funktion verloren hat. Daher würden viele Hunde moderner Rassen das Heulen nicht mehr in den entsprechenden Situationen einsetzen.

  • Übrigens: Ein anderes Tier macht in Stadt und Land gerade lautstark auf sich aufmerksam: der Fuchs. Er befindet sich in der Paarungszeit und stößt auf der Suche nach einer Partnerin ein interessantes Geräusch aus. Lesen Sie hier mehr.

Alte Rassen können Heulen in Information übersetzen

Darüber hinaus sei festgestellt worden, dass Rassen, die mehr heulen, gleichzeitig auch unter Stress stünden, erklärte Senior-Autor Tamás Faragó von derselben Universität.

Das Team geht davon aus, dass alte Rassen das Heulen von Wölfen besser in Informationen umsetzen können als moderne Rassen. In der Testsituation könnten sich die Hunde alter Rassen im Revier eines fremden Rudels gefühlt haben, was ihnen Stress bereitete. Daher signalisierten sie dem heulenden Rudel ihre Anwesenheit durch Heulen, um eine mögliche Begegnung zu vermeiden, vermutete Faragó. "So wie Wölfe es tun."

Der Studie zufolge reagierten vor allem ältere Hunde ab fünf Jahren von ursprünglicheren Rassen mit Heulen. Es sei auch möglich, dass das Heulen, das bei einem höheren Stressniveau auftritt, eine Angstreaktion ist und dass ältere Hunde in der Situation ängstlicher sind, sagte Faragó. Um das zu prüfen, seien weitere Untersuchungen nötig.

Was wir aus dem Heulen herauslesen können

Obwohl Hund und Mensch ebenfalls andere Sprache sprechen, kann das Heulen eines Hundes von uns gut verstanden werden, sagt Fanni Lehoczki. Es könne bedeuten: Komm mir nicht näher, ich habe Angst. Also besser Distanz halten.

Verwendete Quellen
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