t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenAktuelles

China: Wok-Gericht aus Steinen - so soll man es essen


Ein Scherz?
Dieses Wok-Gericht besteht teilweise aus Steinen – deshalb

Von t-online, dom

Aktualisiert am 08.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Das Stir-Fry-Gericht "Suodiu" wird aus Steinen hergestellt. Sie werden gelutscht. Es geht mehr um das Geschmackserlebnis als darum, den Hunger zu stillen.Vergrößern des BildesDas Stir-Fry-Gericht "Suodiu" wird aus Steinen hergestellt. Sie werden gelutscht. Es geht mehr um das Geschmackserlebnis als darum, den Hunger zu stillen. (Quelle: Mehek Kapoor/The Collector)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Ein Essen, das man eigentlich gar nicht essen kann, ist gerade ein beliebter Streetfood-Trend in China. Warum sollte man dafür Geld ausgeben?

Stellen Sie sich vor, Sie bestellen in China etwas zu essen – und dann lässt der Koch eine Handvoll Kieselsteine in den Wok fallen und rührt los. Das kann doch nur ein Scherz sein, oder? Tatsächlich handelt es sich hierbei um ein echtes Gericht. Es heißt Suodiu und wird auf Social-Media-Kanälen gerade als Kult-Streetfood und "härtestes Essen der Welt" gefeiert. Aber, warum sollte man Steine essen wollen?

Es ist naheliegend: Beim Suodiu geht es nicht ums Sattwerden, sondern um das Geschmackserlebnis. Der Name bedeutet so viel wie: lutschen und wegwerfen. "Die Gäste sollen an den kleinen Steinen nur lutschen, um den reichhaltigen und würzigen Geschmack des Gerichts zu genießen", beschreibt CNN den Trend, der seine Wurzeln in einer uralten Lebensweise hat.

Steine als Aroma-Quelle

Wenn man diese kennt, erklärt sich auch die Vorstellung, dass Steine tatsächlich einen Geschmack haben könnten. Das Magazin "The Collector" erzählt, dass Suodiu aus der ostchinesischen Provinz Hubei kommt. Hier nutzten in alten Zeiten Fischer und Bootsführer, die wochenlang unterwegs waren, ohne viel Nahrung lagern zu können, die Steine als Aroma-Quelle.

Sie fügten die Steine, die lange am Grund von Gewässern gelegen und den Geschmack von Fischen, Wassertieren oder -pflanzen angenommen hatten, ihren Gerichten hinzu. "Wenn sie mitgekocht werden, schmecken die Steine nicht erdig oder schlammig, sondern eher nach Fisch, Austern oder Muscheln", schreibt "The Collector".

Erst Steine lutschen, dann das Essbare genießen

Und auch heutzutage sind die Steine ein Aromaträger. So werden sie zunächst in Schmalz oder Öl geschwenkt, damit der Geschmack der Steine auf das Fett übergeht. Dann werden Knoblauch, Chilischoten und Ingwer hinzugefügt, manchmal auch Schalotten, Zwiebeln, Karotten, Kohl, Paprika und anderes Gemüse, um das Ganze in ein suppenähnliches Gericht zu verwandeln. Zum Schluss kann man mit Salz, schwarzem Pfeffer und Chiliflocken nachwürzen und das Ganze genießen.

CNN zitiert einen Gast, der den chinesischen Koch fragt, ob er die abgelutschten Steine wieder zurückgeben soll. Natürlich nicht. Die Steine werden gelutscht, um den maximalen Geschmack aus ihnen herauszuholen, und dann weggeworfen. "Wenn die Steine weg sind und nur noch das Essbare auf dem Teller übrig ist, kann man es ganz normal wie jede andere Suppe essen", schreibt CNN.

Derzeit könne man eine Portion Suodiu für 16 Yuan (etwa zwei Euro) auf den Straßen chinesischer Städte bekommen, heißt es. Und die Steine als Andenken an einen denkwürdigen Gaumengenuss mit nach Hause nehmen.

Verwendete Quellen
  • CNN.com: "World’s hardest dish? Stir-fried stones are China’s latest street food fad" (englisch)
  • The Collector: "Suodiu Is One Of The Weirdest Dishes Eaten In China, And It’s Not An Animal!" (englisch)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website