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Menschheit war fast ausgestorben: Vor 900.000 lebten nur noch 1.000 Menschen


Nur noch 1.000 Individuen
Menschheit war vor 900.000 Jahren fast ausgestorben

  • Dorothea Meadows
Von Dorothea Meadows

03.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau der ausgestorbenen Menschenart Homo heidelbergensis. (Quelle: BBC/Courtesy Everett Collection via www.imago-images.de)

Das Schicksal der Menschheit hing vor etwa 900.000 Jahren am seidenen Faden. Dass es den modernen Menschen überhaupt gibt, hängt wohl mit einer Entdeckung zusammen.

Auf der Erde leben acht Milliarden Menschen. Sie bevölkern fast jeden Winkel des Planeten, beuten Ressourcen aus und sorgen dafür, dass täglich unzählige Tier- und Pflanzenarten aussterben. "Hätten wir vor 800.000 bis 900.000 einen Blick auf unsere Erde werfen können, hätte das Bild ganz anders ausgesehen", schreibt jetzt eine chinesisch-italienische Forschergruppe in der Fachzeitschrift "Science". Denn damals gab es gerade einmal 1.000 Steinzeitmenschen.

Unfassbar, aber wahr. Unsere direkten Vorfahren waren den Erkenntnissen nach vor etwa 900.000 Jahren zu fast 99 Prozent ausgestorben. Damals – wir sprechen von einer Zeit weit vor der Entstehung des Homo sapiens – seien nur noch 1.000 bis 1.300 fortpflanzungsfähige Individuen übrig gewesen. Ungefähr 117.000 Jahre lang war die Welt fast menschenleer, was laut der Forscher wahrscheinlich auf Klimaveränderungen mit Vergletscherungen, Trockenheit und Kälte zurückzuführen ist.

Aus genetischen Varianten Populationsgrößen berechnet

Diese Krise der Menschheit deckt sich mit dem Fakt, dass aus der Zeit fast keine afrikanischen und eurasischen Fossilienfunde bekannt sind. Besonders betroffen vom Schwund war wohl der Homo heidelbergensis, aus dem sich vor etwa 300.000 Jahren neben dem Homo sapiens auch der Neandertaler und der Denisova-Mensch entwickelten.

Wie das Team um Wangjie Hu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai zu seinen Erkenntnissen kam?

Die Forscher stützen ihre Kalkulationen auf die Analyse der Genome von 3.154 heutigen Menschen verschiedener Herkunft. Mit einem neuen komplexen Verfahren zur Analyse genetischer Varianten ermittelten sie frühere Populationsgrößen und sprechen von einem "Flaschenhals". Ab der Zeit vor etwa 813.000 Jahren habe sich die Menschen-Population wieder erholt und sei schnell gewachsen.

Das Zauberwort ist Feuer

Dieses Bevölkerungswachstum sei höchstwahrscheinlich dem Umstand zu verdanken, dass der Mensch es schaffte, Feuer zu kontrollieren und für seine Zwecke nutzbar zu machen. So konnten unsere Ahnen ihr Überleben in einer feindlichen, kalten Welt sichern.

Verwendete Quellen
  • Science.org: "Genomic inference of a severe human bottleneck during the Early to Middle Pleistocene transition" (englisch, kostenpflichtig)
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