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Vornamen: Kind darf "Schaklin" heißen


Vornamen
Kind darf "Schaklin" heißen

t-online, cst, rev

20.05.2014Lesedauer: 2 Min.
In Eschweiler durften Eltern ihr Kind "Schaklin" nennen. (Symbolfoto)Vergrößern des BildesIn Eschweiler durften Eltern ihr Kind "Schaklin" nennen. (Symbolfoto) (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Würden Sie Ihr Kind "Schaklin" nennen? Was wie ein abgenutzter Witz klingt, ist wirklich passiert - in Eschweiler bei Aachen (Nordrhein-Westfalen). Die Eltern hatten auf der Schreibweise bestanden, wie die Online-Ausgabe der Aachener Zeitung berichtet.

Witze über sogenannte Unterschichtennamen sind so zahlreich wie die Namen selbst. "Nur Drogenkinder und Ossis heißen Kevin", verkündete einst der Komiker Michael Mittermeier und auch aus dem Buchtitel "Schantall, tu ma die Omma winken" ist inzwischen ein geflügeltes Wort geworden.

Aus "Jacqueline" wird "Schaklin"

Dass Eltern für ihr Kind einen ausländischen Namen wählen, ist also nichts Neues, ihn aber eingedeutscht zu verwenden, dagegen schon. Statt "Jacqueline", wie der Name normalerweise geschrieben wird, bestanden die Eltern auf "Schaklin". "Phonetisch ist es gleich, also können wir das nicht ablehnen“, erklärte Alexandra Hoven vom Standesamt Eschweiler der "Aachener Zeitung".

Die Eltern müssten in einem solchen Fall bestätigen, dass sie über die übliche Schreibweise aufgeklärt worden seien.

Menschen werden zunehmend über den Vornamen definiert

Auch wenn sich die Kinder des Rufs ihres Vornamens kaum selbst bewusst sind, kann die Namenswahl aber trotzdem zu einem Problem werden. "Es deutet sich immer mehr an, dass man hier Leute wie in Amerika über ihre Vornamen definiert", sagt Gabriele Rodriguez von der Vornamenberatungsstelle der Universität Leipzig. "Auch in Deutschland gibt es Entwicklungen dahin, dass Arbeitgeber Bewerber mit bestimmten Vornamen direkt aussortieren."

Film- und Musikstars als Namenspaten in bildungsfernen Schichten

Schuld an dem schlechten Ruf vieler Namen ist vor allem eine Studie von 2009. Lehrer wurden damals befragt, inwieweit die Vornamen der Schüler etwas über ihre Leistungsfähigkeit aussagen. Das Ergebnis: Alexander, Maximilian, Lukas oder Sophie seien freundlich und erfolgreich in der Schule, während Kevin, Chantal, Angelina, Justin oder Mandy meist wenig gebildet, dafür aber häufig verhaltensauffällig seien. Als Folge der Lehrerbefragung wurden diese Vornamen, die größtenteils aus dem englischsprachigen Raum kommen, in den Medien und in bildungsnahen Kreisen fortan als Unterschichten-Namen abgestempelt.

"Bildungsfernere Schichten orientieren sich heute nicht mehr so stark an den oberen Schichten wie früher, sondern eher an den Medien Film, Fernsehen und Musik", so Rodriguez. "Daher kommt auch die Dominanz des Englisch-Amerikanischen in den bildungsferneren Schichten."

Vornamen wirken ein Leben lang - Eltern sollten sich also gut überlegen, welchen Namen sie ihrem Neugeborenem geben.

Tipp: Anregungen zum passenden Vornamen für Ihr Baby liefert Ihnen der Vornamensfinder der Elternredaktion von t-online.de.

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