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Australisches Gericht verbietet tätowierter Mutter das Stillen


Urteil aus Australien
Gericht verbietet tätowierter Mutter das Stillen

Von t-online, afp
Aktualisiert am 19.06.2015Lesedauer: 2 Min.
Stillen: In Australien bekam eine Mutter Still-Verbot, weil sie sich tätowieren ließ.Vergrößern des BildesVerantwortungslos? In Australien bekam eine Mutter Still-Verbot, weil sie sich tätowieren ließ. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Wegen ihrer Tattoos darf eine junge Frau aus Australien ihr Baby nicht stillen. Beim Tätowieren könnte sie sich mit Krankheiten angesteckt haben und den Säugling gefährden, begründete ein Gericht das Verbot. Gegen dieses Urteil protestiert die Australian Breastfeeding Association, der Verband stillender Mütter.

Die Zeitung "Sydney Morning Herald" berichtet über den Fall. Demnach ließ sich die 20-Jährige im vergangenen Monat am Finger und am Fuß tätowieren. Daraufhin nahm der getrennt lebende Vater ihr den gemeinsamen, elf Monate alten Sohn weg. Er beschuldigte seine Ex-Freundin, psychische Probleme zu haben und drogensüchtig zu sein.

Die Frau forderte, vor Gericht angehört zu werden. Dieses entschied, dass sie zwar weiterhin das Sorgerecht behalte, das Kind allerdings nicht mehr stillen dürfe. Die Begründung: Beim Tätowieren könnte sie sich mit Krankheiten angesteckt haben, die über das Blut übertragen werden. Dieses Risiko besteht, wenn Hygienevorschriften nicht eingehalten werden und beispielsweise Tätowiernadeln nicht steril sind.

Zwar war ein Test auf HIV und Hepatitis bei der Frau negativ ausgefallen, doch das Gericht argumentierte, dass der Test zu jenem Zeitpunkt womöglich noch nicht eindeutig sei. Die junge Mutter hat Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Verband stillender Mütter hält das Risiko für gering

Die Australian Breastfeeding Association, der Verband stillender Mütter, kritisierte das Urteil. Dadurch werde ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen. "Tätowieren ist eine reglementierte Industrie", sagte die Vorsitzende Rebecca Naylor im australischen Radio. Die Wahrscheinlichkeit, sich dabei mit einer Krankheit anzustecken, sei sehr gering. "Ich denke, solange es keinen Nachweis einer Erkrankung durch die Tätowierung gibt, besteht kein Grund dazu", sagte Naylor und forderte alle tätowierten Frauen auf, ihre Kinder weiter zu stillen.

Das gilt für Tätowierung in der Schwangerschaft und Stillzeit

Der Tätowierer teilte dem Gericht mit, dass in seinem Studio grundsätzlich keine Schwangeren oder stillenden Mütter tätowiert würden. Allerdings habe die 20-Jährige verschwiegen, dass sie ihrem Baby die Brust gibt.

In Deutschland raten Frauenärzte von Tätowierungen und Piercings während der Schwangerschaft ab. Auch während der Stillzeit ist Vorsicht geboten, weil sich ein Infektionsrisiko nicht ausschließen lässt. Frauen, die auf Nummer sicher gehen wollen, verzichten auf neuen Körperschmuck bis sie abgestillt haben.

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