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Großbritannien verbietet Gucci-Kampagne


Zu dünnes Model
Großbritannien verbietet Gucci-Kampagne

spiegel-online, gam

06.04.2016Lesedauer: 2 Min.
Dieses Werbebild von Gucci wurde in Großbritannien verboten. Das Model sehe darauf "ungesund dünn" aus.Vergrößern des BildesDieses Werbebild von Gucci wurde in Großbritannien verboten. Das Model sehe darauf "ungesund dünn" aus. (Quelle: Gucci/Hersteller-bilder)
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Kaum ein Label wird derzeit so gefeiert wie Gucci. Doch nun hat das Haus Ärger. In einer Anzeige erschien ein sehr dünnes Model – die britische Werbeaufsicht hält das Foto für "unverantwortlich" und hat es verboten.

Zu dünn, zu sexualisiert, zu gefährlich: Wenn es darum geht, wer in welcher Form in Großbritannien Werbung machen darf, nehmen es die Briten ganz genau. In der Vergangenheit haben die Beamten der Werbeaufsichtsbehörde ASA unter anderem eine Prada-Kampagne verboten, die ein Kind in einer sexualisierten Situation darstellt. Auch eine Miu-Miu-Werbung fiel den strengen Regeln zum Opfer, weil sie die damals 14-jährige Schauspielerin Hailee Steinfeld in einer "potenziell gefährlichen Situation" für ein Kind zeigte.

"Ungesund dünn"

Nun hat die Behörde erneut eine Hochglanz-Kampagne aus dem Programm verbannt: Die Fotos aus einem Werbespot von Gucci zeigten ein Model, das "ungesund dünn" aussehe. Der Clip wurde im Dezember auf der Homepage der "Times" gezeigt.

Das italienische Label Gucci, das zum französischen Luxusgüter-Konzern Kering gehört, verteidigte die Bilder. Die Kampagne ziele auf "ein älteres, anspruchsvolles Publikum" ab. Ob das Model zu dünn aussehe, sei eine "subjektive Sache" - man selbst halte das für nicht zutreffend.

Nirgendwo in der Kampagne seien spitze Knochen zu sehen gewesen, stattdessen habe man beim Make-up und beim Licht darauf geachtet, dass es nicht zu dunklen Schatten kommt, die die Models extrem markant und dünn aussehen lassen könnten. Die "Times" schloss sich dieser Sichtweise an.

ASA verbietet die Werbung

Das ließ die ASA jedoch nicht gelten. Das betroffene Model habe einen sehr dünnen Oberkörper, der unproportional wirke. Durch ihre Haltung scheine die Taille der Frau zudem sehr schmal. Durch das Make-up und ihren Gesichtsausdruck sehe sie ausgermergelt aus. Daher sei man zu dem Urteil gekommen, dass die Werbung unverantwortlich sei. Sie darf in dieser Form nun nicht mehr erscheinen. Mit einer ähnliche Begründung hatte die ASA zuletzt eine Kampagne von Yves Saint Laurent abgesetzt.

Mehrere Länder haben Gesetze gegen Magermodels

Das Thema Magermodels ist seit Jahren umstritten. Mehrere Länder haben Maßnahmen ergriffen, um ein Mindestgewicht in der Branche durchzusetzen. Spanien verbannte schon 2006 Magermodels von den Laufstegen, dort werden Models nach Hause geschickt, wenn sie nicht den Mindest-BMI nachweisen können. Italien zog mit einer Grundsatzerklärung nach. Und Israel stimmte 2012 für ein Gesetz, das Models dazu verpflichtet, alle drei Monate mittels einer ärztlichen Bescheinigung nachzuweisen, dass ihr BMI - errechnet aus dem Verhältnis von Körpergröße zu Gewicht - nicht unter 18,5 liegt.

Zuletzt hatte Frankreichs Parlament ein Gesetz beschlossen, das gefährliches Untergewicht bei Mannequins verhindern soll. Großbritannien prüft derzeit ein ähnliches Gesetz.

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