t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLeben

Cider, Cidre, Apfelwein – wo ist eigentlich der Unterschied?


Leben
Das Beste aus dem Apfel

Katharina Flick

09.11.2016Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Apfelwein wie er in Hessen getrunken wird: aus einem "Gerippten" – so nennt man das Glas. Ausgeschenkt wird er traditionell aus einem "Bembel".Vergrößern des Bildes
Apfelwein wie er in Hessen getrunken wird: aus einem "Gerippten" – so nennt man das Glas. Ausgeschenkt wird er traditionell aus einem "Bembel". (Quelle: Arne Dedert/dpa-bilder)

Cider, Cidre oder Ebbelwoi, der Apfelwein und -schaumwein hat viele Namen, aber was ist eigentlich der Unterschied – trinkt man ihn anders, wird er anders verarbeitet? Wir haben uns auf Ursachenforschung begeben.

Grob zusammengefasst kann man sagen, dass englischer Cider und französischer Cidre im Grunde das gleiche Getränk sind. Beides fällt unter die Kategorie Apfelschaumwein oder Apfelsekt. Bei der Herstellung werden die Äpfel zunächst gepresst und dann im geschlossenen Tank oder in der Flasche unter Druck vergärt.

Unter diese Kategorie der Apfelschaumweine oder Sekte fallen:

• Cider oder Hard Cider (US)
• Cidre
• Apfelschaumwein oder Apfelsekt, Sauerer Most und Mostheurigen

Der Unterschied zum deutschen "Eppelwoi" oder Apfelwein ist ganz einfach: Cider, Cidre und Co sprudeln, Apfelwein nicht. Das bedeutet, Cider und Cidre behalten ihre Gärkohlensäure oder bekommen bei der industriellen Herstellung Kohlensäure hinzugefügt.

Die Herstellung

Man nehme frisch gepressten Apfelsaft und fülle ihn in Fässer ab und dann gibt man bestimmte Hefen zur Gärung hinzu. Es gibt sogar eine spezielle Ciderhefe, die oft bei pasteurisiertem Apfelsaft eingesetzt wird. Bei der Herstellung von Cider dreht sich alles um den Zuckergehalt. Dieser muss regelmäßig gemessen werden. Bei einem bestimmten Zuckergehalt geht es für die Mischung in die Drucktanklagerung, damit die Kohlensäure enthalten bleibt. Ciderhefen sind obergärig, sie brauchen relativ warme Temperaturen um die 15 Grad. Die Herstellung dauert etwa vier bis fünf Wochen.

Cider

Cider bekommt man in England ganz selbstverständlich aus dem Zapfhahn, es wird wie Bier gezapft und gelagert und hat für die Briten wenig bis gar nichts mit Wein gemein. Bekannte Cider-Hersteller sind sicherlich Bulmers, Sommerby und Strongbow. Cider kann ganz unterschiedlich stark sein. Er hat zwischen vier und elf Prozent Alkohol. Je trockner der Cider ist, je mehr Alkohol ist enthalten. Ob ein trockenes oder eher süßliches Endprodukt entsteht, hängt davon ab, bei welchem Restzuckergehalt die Gärung gestoppt wird. Unterschiedliche Äpfel ergeben unterschiedliche Cider-Sorten, außerdem gibt es auch Birnen-Cider, der oft ein wenig süßer ist. Cider wird klassisch aus einem Pintglas getrunken.

Neben den großen Marken gibt es allerdings auch kleinere Hersteller. In einer der kleinsten Brauereien Deutschlands, dem Hops & Barley in Berlin Friedrichshain, experimentiert zum Beispiel Philipp Brokamp mit verschiedenen Aromen im Bier und hat auch ein richtig schön fruchtiges Cider auf der Karte.

Cidre aus Wien

Um das Thema Cidre noch ein wenig zu vertiefen, haben wir den Österreicher Erwin Gegenbauer interviewt, dessen Hauptmetier eigentlich das Brauen von Bier und Essig ist. Nun hat er sich aber auch dazu entschlossen, einen Cidre herzustellen – den "Wiener Cidre".

Wie genießt man Wiener Cidre am besten? Bretonischen trinkt man ja aus der Tasse – aus welchem Gefäß sollte Ihr Cidre getrunken werden und bei welcher Temperatur?

"Den 'Wiener Cidre' trinkt man am besten aus dem Weißweinglas mit der gleichen Trinktemperatur wie Weißwein."

Was sind die Unterschiede zum hessischen Eppler, dem saarländischen Viez, dem englischen Cider oder dem bretonischen/normannischen Cidre?

"Der 'Wiener Cidre' kommt mit seiner eigenen natürlichen Hefe direkt in die Flasche, er wird vor der Abfüllung nicht gefiltert oder anderweitig manipuliert."

Wie stark perlt der "Wiener Cidre" im Vergleich zu anderem Apfelschaumwein?

"Unser Cidre ist feinperlig wie ein Champagner."

Wo werden die Äpfel des "Wiener Cidres" angebaut?

"Die Äpfel, die wir für unseren Cidre verwenden, werden in Wagram angebaut, das ist in der Nähe der Wachau in Niederösterreich."

Wenn die Apfelsorten saisonal wechseln, heißt das, je nachdem wann man den Cidre kauft, schmeckt er auch anders? Wenn ja, wie?

Die Faszination steckt in der Vielfalt der alten Apfelsorten. Jedes Jahr wächst ja nur eine begrenzte Anzahl von einer Sorte Äpfel. Wenn dann eine Sorte ausgeht, dann pressen wir die nächste und erzeugen daraus einen anderen Cidre. Man kann also schon sagen, dass der Cidre je nach Kaufzeitpunkt anders schmeckt, was dann aber auch auf dem Etikett zu erkennen ist.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website