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Das Ende der Elternzeit: So klappt die Rückkehr in den Job


Das Ende der Elternzeit
So klappt die Rückkehr in den Job

dpa-tmn, Bettina Levecke,

Aktualisiert am 08.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Mit Kind und Krawatte: Die Rückkehr aus der Elternzeit kann für Berufstätige zum Problem werden.Vergrößern des BildesMit Kind und Krawatte: Die Rückkehr aus der Elternzeit kann für Berufstätige zum Problem werden. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa-tmn-bilder)
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Füttern, spielen und wickeln statt Konferenzen, E-Mails und Akkordarbeit: Der Wechsel in die Elternzeit ist für Mütter und Väter eine große Umstellung – und die Rückkehr kann genauso schwierig sein.

Die Rückkehr in den Job nach der Elternzeit ist für Mütter und Väter mit vielen Ungewissheiten verbunden. Was hat sich im Betrieb verändert? Gibt es neue Arbeitsabläufe? Komme ich wieder zurück in die Routine? Und bin ich den Anforderungen noch gewachsen?

Damit solche Fragen gar nicht erst aufkommen, haben manche Unternehmen spezielle Maßnahmen, um während der familiären Auszeit Kontakt zu halten – zum Beispiel durch Weiterbildungsangebote, Informationsveranstaltungen, Mentorenprogramme oder wenigstens durch betriebliche Informationsquellen wie Firmenzeitschrift oder Intranet.

Doch was, wenn es das nicht gibt? "Wenn der Betrieb keine Maßnahmen anbietet, sollten Angestellte möglichst frühzeitig selbst aktiv werden", rät Karrierecoach Michaela Deckert. Es kann zum Beispiel nicht schaden, an Weihnachtsfeiern und Betriebsausflügen, Kollegenstammtischen oder Tagen der offenen Tür teilzunehmen.

Kontakt zu Kollegen während der Elternzeit erhalten

"Man kann auch mal mit Baby vorbeischauen und Hallo sagen, wenn es die Abläufe im Betrieb ermöglichen", sagt Cornelia Spachtholz vom Verband berufstätiger Mütter (VBM). Wer einen guten Draht zu Kollegen hat, sollte den privaten Austausch während der Elternzeit pflegen. Und spätestens zwei bis drei Monate vor der Rückkehr sollten Eltern gezielt Kontakt zum Vorgesetzten aufnehmen, um das Ende der Elternzeit vorzubereiten.

In einem Rückkehrgespräch lassen sich dann konkrete Einzelheiten abklären: Wie stellt sich der Arbeitgeber den Wiedereinstieg vor? Welche Erwartungen hat er? Hat sich am Job etwas verändert? Gibt es zum Beispiel neue Kunden, Kollegen oder ein neues Computerprogramm, in das man sich schon einarbeiten kann? Gibt es eine Übergangszeit mit der Vertretung oder Kollegen, die in den ersten Wochen als feste Ansprechpartner zur Verfügung stehen?

Im Rückkehrgespräch Konditionen klären

Ein Thema im Rückkehrgespräch sollten auch die geplanten Arbeitszeiten sein, rät Deckert. "Überlegen Sie sich genau, was Sie in welchem Umfang leisten können und was nicht." Um sich selbst vor Überforderung zu schützen, kann es auch sinnvoll sein, nochmal über die ursprünglich geplante Stundenzahl nachzudenken. "Manchmal ist es besser, erst mit weniger Stunden zurückzukehren und dann langsam aufzustocken."

Auch ein sanfter Einstieg sei verhandelbar, sagt Deckert. "Hierbei kommen Arbeitnehmer schon vor der eigentlichen Rückkehr stundenweise oder auch für einen Tag pro Woche in den Betrieb, um sich langsam einzuarbeiten oder den Übergang mit der Vertretung zu regeln." So ein schrittweises Vorgehen erleichtert auch den Abschied vom Kind. Denn der sei oft schwerer als Eltern vorher vielleicht denken.

"Idealerweise sollte die Eingewöhnung bei Tagesmutter beziehungsweise Tagesvater oder in Krippe oder Kindergarten auch schon gelungen sein, bevor der Job wieder aufgenommen wird", sagt Cornelia Spachtholz. "Wenn die Eingewöhnung des Kindes parallel zur Berufsrückkehr läuft, kann es nämlich schnell problematisch werden." Alternativ kann auch der Partner die Eingewöhnung übernehmen, während der andere wieder arbeiten geht.

Wichtig ist deshalb auch ein sicheres Netzwerk, zum Beispiel aus Großeltern oder Freunden, die für Unterstützung sorgen. "Wenn die Kinderbetreuung für den Berufsalltag und auch für Notfallsituationen gesichert ist, haben wir als Eltern den Kopf frei für die Arbeit", sagt Spachtholz. "Das spiegelt sich positiv in den Arbeitsergebnissen und auch im Auftreten im beruflichen Kontext."

Doppelbelastung kann herausfordernd sein

Doch trotz bester Vorbereitung kann der Wiedereinstieg stressig sein. Die Doppelbelastung ist für viele Eltern eine große Herausforderung: Sich nach dem Feierabend zu erholen oder noch einen Blick in die Unterlagen zu werfen, ist im Alltag mit Kind oft schwer. "Beim Wiedereinstieg sollte deshalb zunächst auch partnerschaftlich besprochen werden, wie man sich zu Hause die Pflichten aufteilen kann", sagt Alexandra Stieper vom Aktionsprogramm "Perspektive Wiedereinstieg". Es wurde unter anderem vom Bundesfamilienministerium initiiert.

Gerade Frauen neigen oft dazu, sich für alles verantwortlich zu fühlen und sich dadurch zu übernehmen, sagt sie. Grundsätzlich sei es aber völlig normal, dass die erste Zeit im Beruf als schwierig empfunden wird. Um persönliche Fragen und Unsicherheiten zu klären, rät Stieper deshalb zu regelmäßigen Feedbackgesprächen mit dem Vorgesetzten. "Alle vier Wochen kann man hier zum Beispiel schauen, wie die gegenseitigen Wünsche und Erwartungen sind und gegebenenfalls gemeinsam nach Lösungen zur Verbesserung suchen."

Schwierigkeiten ansprechen

Wer sich überfordert fühlt, sollte auch darauf hinweisen. "Es ist wichtig, rechtzeitig Stop zu sagen, denn nur so können Arbeitsbedingungen auch konkret verbessert werden." Sorge vor Ablehnung oder Kritik sei in der Regel unberechtigt: "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist heute kein Tabuthema mehr", sagt Stieper.

"Auch Vorgesetzte und Kollegen wissen oft aus eigener Erfahrung, wie schwierig ein Wiedereinstieg sein kann", sagt Stieper. Das Feierabendbier mit den Kollegen sollten Eltern deshalb zumindest ab und zu trinken, auch wenn die Zeit knapp ist. "Diese Treffen jenseits der Arbeit stärken die persönlichen Beziehungen und helfen Wiedereinsteigern dabei, schneller Anschluss zu finden."

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