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Jury hat entschieden: "Alternative Fakten" ist das Unwort des Jahres 2017


Jury entscheidet
"Alternative Fakten" ist das Unwort des Jahres

Von dpa, afp, df

Aktualisiert am 16.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Sean Spicer, Ex-Pressesprecher des Weißen Hauses: Den Begriff "alternative Fakten" prägte die Trump-Beraterin Kellyanne Conway, die eine falsche Angabe Spicers mit diesem Ausdruck rechtfertigte.Vergrößern des BildesSean Spicer, Ex-Pressesprecher des Weißen Hauses: Den Begriff "alternative Fakten" prägte die Trump-Beraterin Kellyanne Conway, die eine falsche Angabe Spicers mit diesem Ausdruck rechtfertigte. (Quelle: Archivbild/Jonathan Ernst/Reuters-bilder)
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Auf "Volksverräter" folgt "alternative Fakten": Das Unwort des Jahres 2017 spiegelt erneut die turbulenten politischen Ereignisse der vergangenen zwölf Monate wider.

Das "Unwort des Jahres" 2017 heißt "alternative Fakten". Das gab die Sprecherin der unabhängigen Jury, die Linguistik-Professorin Nina Janich, in Darmstadt bekannt. "Die Bezeichnung ist der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen", hieß es in der Begründung.

20 Wörter in der engeren Wahl

Eine sechsköpfige Experten-Jury hat das Unwort aus 684 verschiedenen Vorschlägen ausgesucht. Nur etwa 80 bis 90 dieser Vorschläge entsprachen überhaupt den Kriterien der sprachkritischen Aktion, wie Janich sagte. Daraus habe die Fach-Jury knapp 20 Wörter in die engere Wahl gezogen.

Mit der Formulierung "alternative Fakten" hatte Trump-Beraterin Kellyanne Conway die falsche Tatsachenbehauptung des damaligen Regierungssprechers Sean Spicer bezeichnet, zur Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump Anfang 2017 seien so viele Feiernde auf der Straße gewesen wie nie zuvor bei entsprechender Gelegenheit. Neben "alternative Fakten" standen diesmal auch Begriffe wie "Atmender Deckel", "Softwareupdate", "Bio-Deutsche" und "Babycaust" auf der Auswahlliste der Jury.

Nachfolger von "Volksverräter"

Zum "Unwort des Jahres" wird seit 1991 jedes Jahr ein Begriff gekürt, der gegen das "Prinzip der Menschenwürde" oder gegen "Prinzipien der Demokratie" verstößt, weil er gesellschaftliche Gruppen diskriminiere oder "euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend" sei. 2016 war die Wahl auf "Volksverräter" gefallen, 2015 auf "Gutmensch".

Unwörter des Jahres seit 1991

  • 1991 – ausländerfrei
  • 1992 – ethnische Säuberung
  • 1993 – Überfremdung
  • 1994 – Peanuts
  • 1995 – Diätenanpassung
  • 1996 – Rentnerschwemme
  • 1997 – Wohlstandsmüll
  • 1998 – sozialverträgliches Frühableben
  • 1999 – Kollateralschaden
  • 2000 – national befreite Zone
  • 2001 – Gotteskrieger
  • 2002 – Ich-AG
  • 2003 – Tätervolk
  • 2004 – Humankapital
  • 2005 – Entlassungsproduktivität
  • 2006 – freiwillige Ausreise
  • 2007 – Herdprämie
  • 2008 – notleidende Banken
  • 2009 – betriebsratsverseucht
  • 2010 – alternativlos
  • 2011 – Döner-Morde
  • 2012 – Opfer-Abo
  • 2013 – Sozialtourismus
  • 2014 – Lügenpresse
  • 2015 – Gutmensch
  • 2016 – Volksverräter

Quellen:
- dpa
- AFP

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