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Kaum Geflügel in Geflügelwurst: Das steckt in unserem Essen


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Kaum Geflügel in Geflügelwurst

dpa/akh

15.02.2012Lesedauer: 2 Min.
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Vor allem in Geflügelsalami ist kaum Geflügel drin.Vergrößern des Bildes
Vor allem in Geflügelsalami ist kaum Geflügel drin. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Geflügelwurst besteht häufig nur zu 16 Prozent aus Geflügel. Der Rest ist Rind- und Schweinefleisch. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) fordert deshalb eine bessere Kennzeichnung der Produkte. Für die Untersuchung wurden 140 Geflügelwürste analysiert, von denen lediglich 28 Prozent reine Geflügelprodukte waren. Auch andere Fleisch- und Wurstprodukte kritisieren Verbraucherschützer oft als Mogelpackung. Wir sagen Ihnen, wie Sie erkennen, was wirklich in der Wurst steckt.

Das Kleingedruckte beachten

Rechtlich gesehen ist die Beimischung von Rind- und Schweinefleisch legal. Nur Produkte mit der Bezeichnung "Reine Geflügelwurst" müssen zu 100 Prozent aus Geflügelfleisch bestehen. Anteile von Rind- und Schweinefleisch müssen nicht genannt werden und sind nur bei dem Blick auf die Zutatenliste erkennbar. Mit einer Gesetzesanpassung könnte mehr Klarheit für die Verbraucher geschaffen werden, sagte DLG-Expertin Irina Dederer. Die Gesetzesvorgaben müssten vor allem im Interesse von Konsumenten, die aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen kein Schweine- oder Rindfleisch essen, verbessert werden.

Salami aus Geflügel ist kaum möglich

Die Hersteller verwenden zusätzlich Rind- und Schweinefleisch, da das Geflügelfettgewebe schwieriger zu verarbeiten ist. Vor allem bei der Herstellung von Salami ist die Zugabe weiterer tierischer Fette notwendig. Dafür werden bei der Herstellung von Brüh- und Kochwürsten immer häufiger pflanzliche Öle und bei Rohwürsten Pflanzenfette verwendet. Deshalb sei die Beimengung von Rind- und Schweinefett nicht mehr nötig, erklärt Dederer. Geflügelwurst ist prinzipiell leichter verdaulich und bekömmlicher. Weniger Fett als herkömmliche Produkte enthält sie jedoch nicht.

Irreführende Namen

Doch nicht nur bei Geflügelprodukten wird getrickst. Wer einen echten Schinken kaufen möchte, sollte von Produkten mit Bezeichnungen wie „aus Formfleisch“, „Pizzaschinken“ und "Kochpökelfleischimitat" die Finger lassen. Zwar ist ersterer nach Lebensmittelrecht kein Imitat, doch echter Schinken eben auch nicht. Formfleisch besteht aus kleinen Fleischstücken, die nachträglich mittels Bindemittel wieder zu einem ganzen Stück zusammengefügt werden. Die verwendeten Bindemittel, Soja- und Milcheiweiße können besonders für Allergiker gefährlich werden.

Kaum Huhn in der Suppe

Die Verbraucherzentrale Hamburg stellte kürzlich fest, dass viele Produkte nur mikroskopisch kleine Mengen der Zutat enthalten, mit der sie beworben werden. Besonders negativ fiel die Hühnersuppe mit Nudeln von "Tip" auf. Hierin fanden die Tester lediglich 0,1 Prozent Hühnerfleisch. Nicht Hühnerfleisch gab der Suppe ihren Geschmack, sondern Aromen und andere Geschmacksverstärker. Aber nicht nur Wurst und Fleisch bereiten den Verbraucherschützern Sorgen: Im Heringssalat beispielsweise müssen nur 20 Prozent Hering stecken. Der Rest darf durch Rindfleisch ergänzt werden. Auch im Fruchtjoghurt steckt selten das Obst, das auf der Verpackung beworben wird.

Produktnamen sind zu groß

"Während die Produktnamen ins Auge stechen, findet man die wichtigen Informationen nur in der Zutatenliste auf der Rückseite, manchmal auch verschämt in einer Ecke oder sogar im Falz versteckt", bemängelt die Verbraucherzentrale Hamburg. Konkret heißt das, dass bei der Stichprobe die Produktnamen im Schnitt fünf Mal so groß waren wie die Zutatenliste. Diese sei meist so klein und unübersichtlich abgedruckt, dass man die nötigen Informationen kaum finden könne.

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