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Hunde gehorchen besser bei Zeichen


Gehorsam
Hunde gehorchen besser auf Zeichen

dpa-tmn, dpa-tmn

Aktualisiert am 09.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Hunde verstehen Sichtzeichen besser als verbale Befehle.Vergrößern des BildesHunde verstehen Sichtzeichen besser als verbale Befehle. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Gesten sagen oft mehr: Mit der erhobenen Hand oder einem Fingerzeig können Halter ihre Hunde schneller dazu bringen, ihnen zu gehorchen. Gesten sind für Tiere oft verständlicher und schneller zu lernen als verbale Befehle. Experten sagen, was bei Sichtzeichen wichtig ist und wie Sie Ihren Haustieren klare Befehle erteilen.

Hunde verstehen Gesten besser als Menschen

"Wissenschaftliche Studien des Max-Planck-Institutes kamen zu dem Ergebnis, dass Hunde die Körpersprache des Menschen besser interpretieren können als Primaten oder sogar wir selbst", erklärt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). "Es ist den Hunden angeboren, dass sie ihre Umwelt und auch uns Menschen genau beobachten." Auch über größere Distanz können Bewegungssignale eingesetzt werden: "Die Sinneswahrnehmungen der Tiere sind ganz anders als beim Menschen. Der Hund guckt anders, hat mehr lichtempfindliche Rezeptoren in der Netzhaut und kann selbst in der Dämmerung noch gut sehen", sagt Kopernik. "Statt einzelne Punkte zu fixieren, nimmt er auch aus der Entfernung Bewegungen besser wahr."

Die wichtigsten Signale

Sind Hund und Halter talentiert, sind der Fantasie beim Gebrauch von Sichtzeichen kaum Grenzen gesetzt - schließlich könne ein Hund mehr als 100 solcher Signale lernen. Im Allgemeinen beschränke man sich aber auf einige wesentliche Sichtzeichen. Zu den wichtigsten Signalen gehören die Zeichen für "Sitz", "Platz", "bei Fuß" und "Komm her". "Bei 'Sitz' zeige ich mit den Fingerspitzen nach oben, bei 'Platz' geht meine Handfläche runter und für 'bei Fuß' lege ich die Hand an den Körper", erklärt die Hundepsychologin Christine Brandt vom Verband der Tierpsychologen und Tiertrainer in Bad Bramstedt. "Für 'Komm her' gehe ich in die Hocke und breite meine Arme aus." Die Sichtzeichen kann jeder Hundebesitzer selbst festlegen und entsprechend variieren.

Hunde bloß nicht verwirren

Laut Kopernik ist auch ein Sichtzeichen für "down" hilfreich: "Dann schmeißt sich der Hund hin und bleibt liegen, wenn Gefahr droht, eine Straße den Weg kreuzt oder ein Hase vorbei hoppelt", sagt der VDH-Sprecher. "Ein Signal für links oder rechts ist zudem sinnvoll, um über Distanz hinweg die Richtung anzuzeigen." Wichtig ist dabei nicht nur, dass sich die Hundebesitzer die Signale gut merken können. "Auch der Hund muss das Zeichen wie eine Vokabel lernen. Daher muss es - egal ob Hör- oder Sichtzeichen - immer gleich sein", sagt die Tiertrainerin Bina Lunzer. "Denn wenn die Sichtzeichen nicht konsequent eingesetzt werden, verwirrt das den Hund und er reagiert nicht auf das Signal."

Weniger Kommandos, mehr Kontrolle

Ein Vorteil der Sichtzeichen ist, dass man sich als Halter beim Umgang mit dem Hund besser kontrollieren kann. "Manche Hundebesitzer neigen schließlich dazu, zu laut, zu viel und zu unkontrolliert mit ihren Vierbeinern zu reden", sagt Hundepsychologin Brandt. "Wenn der Hund zu viele Signale und Kommandos bekommt, kann er jedoch nicht richtig reagieren und verliert die Konzentration." Mit Sichtzeichen hingegen gebe man, sofern sie klar eingesetzt werden, eindeutige Signale. Zudem sind sie sehr praktisch. "Dann muss ich das Gespräch nicht unterbrechen. Wenn man unterwegs ist und jemanden trifft, dann kann man dem Hund signalisieren, dass er sich hinlegen soll", erklärt Lunzer.

Halter und Hund müssen fleißig trainieren

Wie lange es dauert, bis ein Hund Sichtzeichen erlernt hat, ist ganz unterschiedlich - und hängt auch von den Zielen des Halters ab. Dafür kann man sich nach Angaben der Tiertrainerin an drei Fragen orientieren: Über welche Distanz soll der Hund auf die Signale reagieren? Wie lange soll er die signalisierte Stellung beibehalten? Und wie resistent soll er auf Ablenkungen in seiner Umgebung reagieren - etwa wenn er "Sitz" machen soll, ihn aber jemand anderes mit einer Wurst lockt? Der Trainingserfolg hängt von Hund und Halter ab.

Zwei Minuten täglich üben

"Es hat natürlich Einfluss, was der Hund genetisch mitbringt und welche Trainingserfahrungen er zuvor gemacht hat", sagt Lunzer. Untrainierte Hunde bräuchten in der Regel länger. "Letztlich steht und fällt aber alles mit dem Hundebesitzer und dessen Fertigkeiten." In wenigen Minuten ein Sichtzeichen zu erlernen, sei für einen Welpen ohne Ablenkung mit einem geschickten Hundeführer meist kein Problem. "Wichtig ist allerdings, dass man regelmäßig mit dem Hund trainiert, ohne ihn zu überfordern - mindestens zweimal täglich für zwei Minuten."

Wenn der Hund nicht guckt

Übrigens: Ausschließlich mit Sichtzeichen zu arbeiten, geht nicht. So, wie Hörzeichen in einer lauten Umgebung mitunter nicht beim Hund ankommen, können Sichtzeichen nicht funktionieren, wenn der Vierbeiner keinen Blickkontakt zu seinem Besitzer hat. "Um auf sich aufmerksam zu machen, muss der Halter seinen Hund dann doch rufen", sagt Udo Kopernik. "Oder man muss auf ein akustisches Signal wie einen Pfiff zurückgreifen."

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