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Diät: Gefährliche Inhaltstoffe in Diät-Präparaten


Verbraucher
Gefährliche Inhaltsstoffe in Diät-Präparaten nachgewiesen

stw

30.04.2013Lesedauer: 3 Min.
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In vielen Diät-Präparaten wurden gefährliche Inhaltstoffe nachgewiesen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ganz ohne Anstrengungen lästige Pfunde verlieren - davon träumen viele und Hersteller von Diätprodukten versprechen es. Reporter des NDR Magazins "Markt" haben überprüft, was genau in diesen Produkten steckt und sie im Labor untersuchen lassen.

Mittel aus dem Internet und der Apotheke getestet

Für den Test wurden verschiedene Diätmittel aus dem Internet und der Apotheke im Labor auf ihre Inhaltsstoffe geprüft. Zudem ließen die Reporter Produkte von Personen im Alltag testen, um die Werbeversprechen der Hersteller zu überprüfen.

Ohne Ernährungsumstellung geht es nicht

Eines der getesteten Produkte ist das Diätgetränk von Almased. Dabei handelt es sich um ein Mittel in Pulverform, dem Wasser zugefügt wird und das eine komplette Mahlzeit ersetzten soll. Der Hersteller verspricht eine Abnehmkur ohne zu Hungern. Ein Paar aus Volzum macht für NDR den Test und hält sich 14Tage lang an den Diätplan von Almased, der laut Hersteller auch eine Ernährungsumstellung voraussetzt.

Nach 14 Tagen das überraschende Ergebnis: Beide Testpersonen haben jeweils sieben Kilo weniger auf der Waage. Doch offen bleibt, ob wirklich Almased dafür verantwortlich ist. Die Testpersonen sind sich sicher, dass vor allem die strikte Ernährungsumstellung für den Gewichtsverlust verantwortlich ist.

Experten sehen Abnehm-Effekt kritisch

Ernährungswissenschaftler Doktor Matthias Riedel äußert sich bei "Markt" kritisch zu dem Effekt von Almased. Er verweist darauf, dass die Probanden vor allem an Muskelmasse verloren haben, die nur mühsam durch Sport und intensives Training wieder aufgebaut werden könnte. Er ist sich sicher, setzt man das Produkt ab, wird auch das Gewicht wieder in die Höhe schießen.

Zusatzstoffe werden nicht eindeutig angegeben

Gleichzeitig wurde das Produkt von einem Lebensmittelchemiker genauer unter die Lupe genommen. In der Zutatenliste finden sich zum größten Teil Vitamine, Mineralstoffen und andere Zusätze, bestätigt Lebensmittelchemiker Sascha Rohn gegenüber "Markt". Das klingt zunächst nach einem ausgewogen und gesundem Produkt und auch Almased wirbt damit, das dass Produkt zu 100 Prozent aus natürlichen Inhaltstoffen besteht. Der Chemiker bleibt jedoch skeptisch und betont, dass man nicht genau nachvollziehen kann, ob die Zusätze wirklich aus natürlichen Materialien gewonnen wurden.

Die Firma Almased bestätigtet auf Nachfrage von NDR, dass ihr Produkt Mikrostoffe enthält, die naturidentisch sind. Sie betont jedoch, dass nur Zutaten von höchster Qualität verwendet werden.

Diät-Pillen bringen keinen Erfolg

Im zweiten Teil des Tests haben sich die Reporter Diätpräparate in Pillenform vorgenommen. Diese versprechen, dass fettes Essen erst gar nicht auf den Hüften landet. Dabei handelt es sich um sogenannte Ballaststoff- und Quellprodukte, sowie Fettbinder, die den Magen füllen. Darunter Produkte aus der Apotheke wie "formoline L 122", "XLS-Medical" und "CM3". Auch hier ist Ernährungswissenschaftler Mathias Riedel sicher, dass keines der Produkte für eine langfristige Gewichtsabnahme geeignet ist, da die Wirkung nicht vorhanden oder so gering ist, dass sie sich nicht auf das Gewicht auswirken würde.

Alle Hersteller betonen auf ihren Internetseiten, dass die Wirksamkeit der Produkte belegt ist oder weisen daraufhin, dass das Diätkonzept zusätzlich auf einer Ernährungsumstellung basiert.

Finger weg von Mitteln aus dem Internet

Im letzten Test wurden ausschließlich Diätmittel untersucht, die im Internet erhältlich sind. Hier fiel den Testern vor allem die Zutatenliste negativ auf, da die angegebenen Inhaltstoffe teilweise nur auf Türkisch oder Mandarin angegeben waren. Auch diese wurden im Labor untersucht. Hier liegt ein besonders besorgniserregend Ergebnis vor, da alle sechs getesteten Produkte den Medikamentenwirkstoff Sibutramin enthielten. Ein Appetitzügler, der seit 2010 nicht mehr in Deutschland zugelassen ist. Besonders negativ fiel dabei der Schlankheitskaffee "Vitaccino" auf. Im Labor wurden in einem Beutel 26,4 mg Sibutramin nachgewiesen. Das ist mehr als das Dreifache, der in Deutschland zugelassenen Menge.

Gesundheitliche Risiken drohen

Der Mediziner Doktor Dieter Müller von der Universitätsklinik Göttingen bestätigt im Gespräch mit "Markt", dass der Stoff Sibutramin bei Überdosierung und bei empfindlichen Menschen zu Herzrasen, Kreislauf- sowie Magen- und Darmbeschwerden führen kann. Schlimmsten Falls könnten diese Konsumente sogar an dem Stoff sterben.

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