Duschgel sorgt für Flecken auf Handtüchern

Textilien, die mit Duschgel oder Shampoo in Kontakt gekommen sind, können bei der Wäsche hässliche Flecken bekommen. Schuld daran ist der Kunststoff Polyquaternium-7, der in vielen Kosmetikartikeln enthalten ist. Das Tückische: Die Flecken sind selbst mit Bleichmittel nicht zu entfernen.

Viele Duschgels enthalten Polyquaternium-7

In manchen Fällen bleiben nach der Wäsche vor allem auf Handtüchern dunkle Flecken zurück. Die Ursache: Polyquaternium-7, ein Kunststoff, den viele Hersteller von Shampoos und Duschgels verwenden. Dieser sorgt für ein verbessertes Hautgefühl und für eine bessere Kämmbarkeit der Haare.

Flecken entstehen bei der Maschinenwäsche

Benutzen Verbraucher diese Produkte, kommt es beim Abtrocknen der Haare oder der Haut dazu, dass der Stoff im Handtuch zurückbleibt. Ähnlich wie auf Haaren haftet Polyquaternium-7, wie eine Art Klebstoff auf der Wäsche. Doch das allein lässt die Flecken noch nicht entstehen. Erst wenn die Handtücher in die Wäsche gelangen und dabei mit anderen Kleidungsstücken in Berührung kommen, entstehen die dunklen Flecken. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) machte den Test in der Waschmaschine und konnte diesen Verdacht bestätigen.

Flecken lassen sich nicht entfernen

Der "Klebe-Effekt" von Polyquaternium-7 wird in Verbindung mit Waschlauge nämlich noch verstärkt. Denn das positiv geladene Polyquaternium-7 zieht den in der Waschlauge gelösten Schmutz und auch Farbteilchen an. Das Ergebnis: Flecken auf der frisch gewaschenen Wäsche, die auch bei mehrmaliger Reinigung nicht rauszubekommen sind.

Und das ist noch nicht alles, denn der Effekt hält auch bei späteren Wäschen an. So kann es vorkommen, dass Handtücher erst nach mehrmaligem Waschen dunkle Flecken zeigen, nämlich dann, wenn in der Waschlauge sehr viel Schmutz und Farbpigmente enthalten sind.

Polyquaternium-7 häufiger in Duschgels

Der WDR hat bei seiner Untersuchung zudem 19 Shampoos und 19 Duschgels überprüft und bei vier Shampoos Polyquaternium-7 nachweisen können. Bei den Duschgels waren es sogar elf. Das führte die Tester zu dem Schluss, dass der Kunststoff auch auf der Haut einen Film bilden muss. Um das zu beweisen, wuschen sie sich zehnmal die Hände und Arme mit Seife. Anschließend benutzten sie ein weißes Handtuch, das später mit einer alten Jeans gewaschen wurde. Das Ergebnis: Das Tuch hatte nach dem Waschgang dunkle Flecken. Somit konnte bestätigt werden, dass Polyquaternium-7 sogar bei normaler Anwendung Rückstände hinterlässt.

Stoff belastet die Umwelt

Ein weiteres Problem: Polyquaternium-7 enthält den Giftstoff Acrylamid und ist nicht natürlich abbaubar. Somit belastet das Duschgel mit dem Kunststoff letztendlich auch die Abfallverwertung. Die Industrie hält jedoch an diesem Inhaltsstoff fest. Er ist nebenbei auch sehr günstig. Ein Kilogramm kostet in Europa gerade mal 70 Cent.