t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLeben

Stärkste Biere der Welt


Leben
Fiese Tricks bei den stärksten Bieren der Welt

Frank Lansky

Aktualisiert am 11.08.2014Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Biere mit bis zu 55 Prozent Alkohol finden sich bei der schottischen Brauerei BrewdogVergrößern des Bildes
Biere mit bis zu 55 Prozent Alkohol finden sich bei der schottischen Brauerei Brewdog (Quelle: Hersteller-bilder)

Vor einiger Zeit hat der schottische Brauer Brewmeister sein Snake Venom als vorgestellt – sagenhafte 67,5 Prozent Alkohol soll der Trunk ins Glas bringen. Doch der deutsche Konkurrent Schorschbräu zweifelt an diesem Rekord – und nennt Indizien dafür, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. wanted.de hat sich eingeschaltet.

Das sieht doch sehr nach grober Unsportlichkeit und einer perfiden Serie von versteckten Fouls aus: Gleich zwei schottische Biere der Brauerei Brewmeister führen bei der Website Ratebeer die Liste der stärksten Biere der Welt an; die Site gilt neben dem Beeradvocate als die Instanz im Biermarkt schlechthin. Doch für das neue Schlangengift, das nach Kaugummi schmecken soll, gibt es noch kein Rating der Kunden – was an der frischen Auslieferung liegen könnte.

Vielleicht steckt auch mehr dahinter: Zum vermeintlich zweitstärksten Bier der Welt, dem "Armageddon" mit 65 Prozent Alkohol, das ebenfalls von Brewmeister stammt, finden sich in den User-Kommentaren unerhörte Vorwürfe: Viele Kunden bezweifeln den Alkohol-Gehalt; einige vermuten wohlwollend, er sei wohl gut versteckt. Wie das funktionieren soll, ist schleierhaft, wie jeder weiß, der ein Glas Whisky mit "nur" 40 Prozent Alkohol probiert. >>

Ein Blogger aus Schweden will beim "Armageddon" in seinem Labortest nur 10,9 Prozent Alkohol nachgewiesen haben.

Üble Fouls aus den Niederlanden

Seltsam geht die Sache mit dem "Start the Future" des niederländischen Brauers Koelschip weiter – bei der angeblichen globalen Nummer Drei mit 60 Umdrehungen ist nur ein einziges Rating eingetragen, die Bewertung ist derzeit gar nicht mehr möglich.
Der wahrscheinliche Hintergrund: Koelschip soll einen Whisky eingekippt haben und ist nun gesperrt. Das Bier war laut Insidern ursprünglich als Ulk-Projekt geplant, doch dann rollte der Rubel. Zu den Unstimmigkeiten zählt auch, dass das in wenigen Blogs auftauchende "Mistery of Beer" von Koelschip mit sagenhaften 70 Prozent von Ende 2012 bei Ratebeer überhaupt nicht erwähnt wird – dabei wäre doch dieser Trunk eindeutig der Champion aller Starkbiere. >>

Sind also die ersten Ränge für Großbritannien und die Niederlande nur erschlichen worden? Hat sich hier – genau wie im Fußball – eine Koalition der ewigen Verlierer und Neider gegen den wahren Champion aus Deutschland verschworen?

Der wahre Sieger stammt aus Deutschland

Sollte die Konkurrenz in einem Etiketten-Schwindel tatsächlich fies gelogen haben, dann wäre das "Schorschbock 57" der gebührende Weltmeister. Georg "Schorsch" Tscheuschner von Schorschbräu jedenfalls fordert die Konkurrenz zu einem fairen Match heraus. Der gelernte Braumeister sagt im Gespräch mit wanted.de, er wolle keinen Juristen einschalten und setzt auf die Entlarvung durch die Netzgemeinde – er verlangt von den anderen Playern unabhängige Labortests.
"Für meinen Schorschbock hat die Zolltechnische Lehr- und Prüfanstalt in Berlin ganz klar einen Alkoholgehalt von 57,7 Prozent gemessen." Hier weiß der Kunde also genau, was er kauft – und bei einem Preis von knapp 200 Euro je 0,33-Liter-Flasche kann er das auch verlangen.

Ein Bier stärker als Whisky

Natürlich hat wanted.de den "Schorschbock 57" getestet. Einhelliges Urteil: Ein Knaller für ausgefallene Partys, etwa ein Après-Ski im Schnee oder ein Wintergrillen. Eine süße Aroma-Front aus Anis und Lakritz springt den Genießer an, im Mund beißt die Schärfe wie von Ingwer und vom Alkohol zu. Der Malzgeschmack hält sich ewig im Mund, Bläschen gibt es nur minimal – das kann kein Bier sein, doch wieso schmeckt brennendes Maschinenöl so lecker? Der Versuch, sich an der Tastatur festzuhalten, scheitert, weil sich der Raum zu drehen beginnt; die Augen gestandener Mannsbilder werden glasig, eine Kollegin spürt, wie sich mit jedem Schlückchen 20.000 Kalorien in Hüftgold verwandeln.
Im Glas landen auch das "Ice 13" von Schorschbräu und das Ice 20 mit nur zwanzig Volumenprozent, das uns am besten geschmeckt hat; beides sind echte Malzbomben, die an Karamell-Bombons und lange gerösteten Kaffee erinnern. >>

Alle drei passen prima als Dessert zu einem Vanille-Eis, als Aperitif zu einem deftigen Genuss wie Braten und auch zu einer Zigarre – die muss aber kräftig sein, um sich durchzusetzen. Schmecken nun alle Ultra-Biere so? Manuel Giesinger vom Blog Bier-Entdecken.de hat unter anderem das perfide "Sink the Bismarck" mit 41 Prozent Alkohol probiert, dieses Bier stammt von der schottischen Brauerei Brewdog, dem wohl einzig ernst zu nehmenden und letztlich geschlagenen Rivalen von Schorschbräu. "Geschmacklich ähneln diese Biere Whisky, Brandy oder Sherry. Meist dominiert eine kräftige Malzsüße, Rauch- oder Holzfassaromen." Trocken, stehend und halbwegs dunkel gelagert sind Mega-Biere über Jahre haltbar, urteilt Giesinger auf Anfrage von wanted.de weiter. Zudem werden diese Produkte wie bei einem guten Wein, aromatischer und besser, je länger sie gelagert werden. Die Extrembiere jedenfalls bieten für Giesinger interessanten Gesprächsstoff: "Eine Auswahl solcher Biere gehört in jede Hausbar oder in den Bierkeller."

Minus 60 Grad bringen den Alkohol

Und so entsteht ein Ultra-Starkbier: Entweder wird es als sogenannter Barley Wine wie Wein vergärt – Bläschen gibt es keine. Bei einem Eisbock friert der Brauer das Bier immer wieder ein und entfernt die wasserhaltigen Kristalle – was bleibt, ist ein Konzentrat an Hochprozentigem. Das "Schorschbock 57" beispielsweise wurde bis auf minus 60 Grad gefrostet – für einen Liter des Weltrekordbieres brauchte Tscheuschner 30 Liter Bockbier mit 16 Prozent. Unser Fazit: Ein dunkles Rekordbier ist dank seiner oft wertigen Verpackung mit Wachs-Überzug über dem Verschluss und der Lieferung in Holzkisten ein ideales Geschenk. Lassen Sie sich in unserer hochprozentigen Foto-Show inspirieren oder brauen Sie gleich Ihr eigenes Bier!

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website