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So werden Sie zum Master of Sex


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Master of Sex

Frank Lansky - wanted.de

04.09.2014Lesedauer: 3 Min.
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Machen Sie's offiziell: Der Studiengang Sexologie weist sie als Experte in der schönsten Nebensache der Welt aus.Vergrößern des Bildes
Machen Sie's offiziell: Der Studiengang Sexologie weist sie als Experte in der schönsten Nebensache der Welt aus. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Das klingt nach einem Traumjob: Mit dem neuen berufsbegleitenden können Sie sich auch offiziell bestätigen lassen, was Ihre Verflossenen sowieso schon wissen - Sie sind ein Meister im Sex. wanted.de hat sich über den skurrilen Studiengang schlau gemacht - und einen durchaus ernsten, wissenschaftlichen Hintergrund entdeckt.

Wenn Sie das nächste Mal eine fesche Dame an der Bar kennenlernen, dann warten Sie nur geduldig ab, bis die Sprache auf Ihren Beruf kommt. Dann klappt das schon mit der Verführung. Denn wenn Sie den neuen Studiengang in der Hochschule Merseburg in der Nähe von Leipzig absolviert haben, sind Sie ganz offiziell ein Sexologe mit Master of Arts. Welche Dame wollte nicht die Künste eines solchen Könners testen!

Der Sex-Mittelpunkt des Landes

Sexologe – welch ein magischer Klang im Ohr eines jeden Freizeit- und Profi-Casanova. Master of Sex - der Meister aller weiblichen Höhepunkte, der allwissende Tour-Guide zum verborgenen G-Punkt und der Entschlüssler aller geheimer weiblicher Fantasien. Möglich wird dies scheinbar mit dem neuen Berufsbegleitenden Master-Studiengang Sexologie (M.A.). >>

Das weiterführende Studium soll in dieser Form erstmals in Deutschland ab Oktober in der Hochschule Merseburg nahe Leipzig angeboten werden. Schnell schwelgt Mann in Ostalgie: Waren nicht die Frauen aus dem Osten schon immer sexuell besonders aktiv? Haben Sie sich im Zuge des Sozialismus nicht besonders viele libertäre Freiheiten gegönnt? Und haben viele von ihnen nicht im Sportverein nach dem Kajak-Training zusammen mit den Jungs geduscht? Nur hier also kann der Sex-Mittelpunkt Deutschlands liegen.

Es geht gar nicht um Frauen?

Doch schnell kommt die kalte Dusche – die Sache ist weit nüchterner, als sie sich anhört und geht in eine ganz andere Richtung als gedacht. "Das Thema Sexualität wurde in der Vergangenheit weitgehend ignoriert", urteilt Professor Harald Stumpe, Dekan im Fachbereich Soziale Arbeit, Medien und Kultur, zunächst hoffnungsvoll. Doch dann erläutert er, der Studiengang richte sich an alle, die in Beratungsstellen oder Arztpraxen arbeiten wollen, etwa in der Gynäkologie oder Urologie. >>

"Beim Prostatakrebs beispielsweise sind Männer, die aus Klinik kommen bislang in aller Regel sich selbst überlassen". Wir dachten, es gehe um Frauen?

Ausbildung für Fachkräfte

Der berufsbegleitende Weiterbildungsmaster erstreckt sich über einen Zeitraum von 2,5 Jahren zuzüglich eines Mastersemesters. Der Master of Arts in Sexologie wird in Kooperation zwischen der Hochschule Merseburg und dem Schweizer Institut für Sexualpädagogik und Sexualtherapie ISP angeboten. Die Ausbildung richtet sich primär an Fachkräfte aus der Sozialarbeit, Psychotherapie, Medizin und Pädagogik mit einem ersten abgeschlossenen Hochschulstudium.

Sehr gefragtes Studium

Ob der erste Durchgang im Herbst startet, steht noch in den Sternen: "Die Studiengebühr von 19.500 Euro ist in einem Land, in dem die Bildung kostenlos ist, schon eine große Hürde. Doch falls es jetzt nicht klappt, dann eben im nächsten Frühjahr", sagt Stumpe im Gespräch mit wanted.de.

Beste Berufschancen

Das bisherige Curriculum in Sachen Sex ist durchaus gefragt: Den kompletten Studiengang, der zum Master of Arts in der Angewandten Sexualwissenschaft führt, gibt es schon seit 2009. Das Querschnittsthema bildet junge Absolventen aus, die in die Lehrerbildung, Schwangerschaftsberatung oder die Familienberatung gehen wollen. "Bislang haben sich für die 21 Plätze schon rund 200 Bewerber gemeldet". >>

Insgesamt hatten sich in dem bisherigen Studiengang schon rund 125 Studenten eingeschrieben, die Hälfte davon sind Absolventen. Wie sind die Berufschancen? "Fast alle sind untergekommen," urteilt Professor Stumpe. Und geht in Zukunft auch ein Dr. Sex? "Vielleicht – wir haben schon einige Absolventen, die sich auf die Promotion in verwandten Disziplinen vorbereiten."

Veführung steht nicht auf dem Stundenplan

Zu guter Letzt der Realitätsschock für angehende Casanovas: Themengebiete wie sichere Wege zur Verführung werden in dem Sex-Studium nicht behandelt. Auch gehen die Studenten nicht auf die Suche nach dem G-Punkt, außer vielleicht in ihrer Freizeit zwischen den Vorlesungen. Zwar versuchten gelernte Biologen natürlich die typischen Verhaltensweisen evolutionär zu erklären; während fertige Psychologen diese als gesellschaftlich konstruiert entschlüsseln wollten.

Doch auch Wege zur Entschlüsselung weiblicher Kommunikation wie etwa der Dauerbrenner Das will die Frau wirklich stehen nicht im Curriculum. "Das wäre etwas vereinfacht gedacht." Insofern ist alles ein wenig nüchtern und akademisch, aber wahrscheinlich doch recht spannend. Doch wir vermuten, dass sich eher Damen in Libido-dämpfenden Birkenstock statt Models in hohen Hacken auf dem Campus einfinden werden. Impressionen zum akademischen Thema Sex finden Sie in unserer Fotoshow.

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