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Warum Frauen ab 45 mehr Sex wollen als Männer


Veränderte Bedürfnisse
Darum wollen Frauen ab 45 Jahren mehr Sex als Männer

Sonja Nowack

Aktualisiert am 20.07.2016Lesedauer: 3 Min.
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Frauen ab 45 Jahren wolllen oft mehr Sex als der Mann.Vergrößern des Bildes
Veränderte sexuelle Bedürfnisse seien ein klassisches Thema in der Paartherapie, so Therapeutin Petra Hertkorn. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Der Mann will mehr Sex als die Frau. Soweit der Klassiker, der oft zutrifft – solange die Frauen unter 45 Jahre alt sind. Danach verhält es sich häufig genau anders herum, vor allem, wenn die Kinder flügge sind. Während die Frau mehr Sex will, ist beim Mann oft tote Hose. Eine Paar-und Sexualtherapeutin erklärt, warum das so ist.

Schuld ist das Bindungshormon Oxytocin, das in verschiedenen Lebenssituationen ausgeschüttet wird. Es tritt in Aktion, wenn zwei Menschen einander näher kommen, aber genauso beim Streicheln des Hundes. Es baut Stress ab und lässt uns Nähe aushalten und suchen. Paare erzeugen das Kuschelhormon Oxytocin, wenn sie zum Beispiel auf der Couch miteinander schmusen oder Sex haben. Auch bei der Geburt eines Kindes oder wenn eine Mutter ihr Kind stillt, wird das Kuschelhormon ausgeschüttet.

Wenn Bedürfnisse auseinander klaffen

Doch genau beim Kind liegt der Knackpunkt. "Wenn das erste Kind da ist, ist die Frau abends häufig 'sozial satt', da sie genügend Oxytocin über das Kind erzeugt und ausreichend soziale Kontakte hatte", erklärt Paar- und Sexualtherapeutin Petra Hertkorn. Frauen seien dann abends müde und möchten ihre Ruhe haben. Ganz anders bei Männern, die im Beruf stehen und wenig Körperkontakt und soziale Kontakte zu anderen haben. Das wollen sie sich dann bei der Frau holen. Da klaffen die Bedürfnisse dann vor allem bei jüngeren Paaren auseinander.

Der Sex ist klassisches Streitthema in der Paartherapie

Mit zunehmendem Alter dreht sich das dann meist um: Die Frau will mehr Sex als der Mann. Die unterschiedliche Lust im Alter erklärt sich häufig durch die Sexualhormone. Ab den Wechseljahren verändert sich das Verhältnis von Testosteron und Östrogen im Körper, Männer werden "weiblicher" und Frauen "männlicher". Das macht sich auch in den sexuellen Bedürfnissen bemerkbar. Hertkorn erzählt: "Oft höre ich in der Beratung von der Frau: 'Früher war er nie zu Hause, jetzt sitzt er nur noch zu Hause rum', während die Männer beklagen: 'Früher hat sie nie Lust gehabt und ich musste sie bitten, jetzt bei meinem beruflichen Druck bin ich abends selbst müde'."

Das sei ein klassisches Thema in der Paartherapie, so Hertkorn. Die veränderten sexuellen Bedürfnisse machen sich bei der Frau meist bemerkbar, wenn sie etwa 45 Jahre alt ist, wie die Expertin erläutert: "Die Kinder sind in diesem Alter meist aus dem Haus. Frauen starten noch mal durch, werden dann oft freier und sexuell offener." Ein Ungleichgewicht entsteht – nur dieses Mal anders herum. "Eine 50-jährige Frau würde mit ihren sexuellen Bedürfnissen besser zu einem 20-jährigen Mann mit hohem Testosteronspiegel passen", so Hertkorn.

Wenn ein Partner mehr Sex will als der andere

Aber was tun, wenn ein Partner mehr Sex möchte als der andere? Sex lässt sich nur schwer verhandeln. Dabei liegen die Ursachen für sexuelle Unlust oftmals gar nicht beim Sex selbst, sondern im Umfeld. Wichtig ist dann, über Wünsche und Bedürfnisse, aber auch Ängste und Befürchtungen zu sprechen. Vorwürfe sind hier fehl am Platz. Stattdessen heißt es, herauszufinden, was dem Partner fehlt und wie man ihn unterstützen kann. "Gerade bei Frauen mit Kind kann es schon so etwas Profanes wie Schlaf sein, den sie sich wünschen", sagt Hertkorn.

Die sexuellen Vorlieben besprechen

Andere wiederum fühlen sich schlicht überfordert. Aktuellen Studien zufolge fordern Frauen heutzutage sehr viel stärker als noch vor ein oder zwei Generationen die Erfüllung ihrer Wünsche und Erwartungen ein. Dadurch kann sich ein Partner unter Druck gesetzt fühlen und möglicherweise deswegen die Lust verlieren. Auch hier sollten Paare offen und ohne Vorwürfe miteinander ins Gespräch kommen.

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