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Wenn sich der Traummann als Betrüger entpuppt


Liebesbetrüger erkennen
Wenn sich der Traummann als Betrüger entpuppt

dpa, t-online, Christine Frischke

26.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Frau am NotebookVergrößern des BildesNicht jeder in Sozialen Netzwerken hat gute Absichten. (Symbolbild) (Quelle: AnaBGD/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Liebesbetrüger suchen sich ihre Opfer auf Dating-Portalen und in sozialen Netzwerken. Mit ihren Lügen umgarnen sie Männer und Frauen jeden Alters – und ziehen ihnen am Ende viel Geld aus der Tasche. Eine Expertin gibt Tipps zur Prävention.

Betrüger gaukeln im Internet die große Liebe vor und bringen ihre Opfer dazu, große Summen zu überweisen. Viele Fälle des sogenannten Romance-Scammings landen auf dem Tisch von Heike Seitzer. Sie leitet in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) die Kriminalinspektion 3 für Wirtschaftsdelikte und Korruption und bearbeitet Anzeigen gegen Liebesbetrüger.

Wo lernen sich Opfer und Betrüger kennen?

Die Opfer werden über soziale Netzwerke, Dating-Portale oder E-Mail kontaktiert und in einen Nachrichtenaustausch verwickelt. Häufig erfolgt eine Freundschaftsanfrage woraus sich ein Gespräch oder ein Chat entwickeln. Der Betrüger versucht hierdurch, durch Komplimente und scheinbares Interesse, das Vertrauen und Zuneigung seines Opfers zu gewinnen. Teilweise werden die Frauen mit Bezeichnungen wie "meine Königin" und mit zahlreichen Komplimenten, Lob und Anerkennung um den Finger gewickelt. Durch gekonnte Formulierungen entsteht bei den Opfern zudem schnell das Gefühl, sie würden ihr Gegenüber sehr gut kennen – besonders einsame Menschen sind dafür anfällig, da sie sich nach Nähe und Zuneigung sehnen und dadurch ihr Sicherheitsbedenken außer Acht lassen.

Woran kann ich früh erkennen, dass ich mit einem Liebesbetrüger chatte?

Misstrauisch werden sollte man, wenn sehr früh Liebesschwüre kommen und schon nach kurzer Bekanntschaft ein gemeinsames Leben in Aussicht gestellt wird. Zudem schreiben Täter meist in brüchigem Deutsch, weil sie ihre Sätze durch ein Online-Übersetzungsprogramm gejagt haben. Vereinbarte Treffen platzen, stattdessen kommen Geldforderungen. Ich rate dringend, nie Geld an Menschen zu überweisen oder zu übergeben, die man noch nie gesehen hat – egal wie gut die Begründung ist.

Oft klingen die Geschichten der Täter plausibel. Gibt es Möglichkeiten, ihre Lügen zu enttarnen?

Die Täter versuchen, seriös aufzutreten. Bei Männern klopft oft die reizvoll gekleidete Ärztin aus Osteuropa an. Bei Frauen melden sich gern promovierte Geologen, Doktoren oder hochrangige Offiziere. Sie schicken attraktive Fotos von sich, die aber meistens von anderen Internetseiten gestohlen sind. Oft werden Bilder professioneller Models missbraucht. Es gibt Anti-Scamming-Foren, in denen man recherchieren kann, ob ein Bild schon mal im Zusammenhang mit Liebesbetrug verwendet wurde.

Was wollen die Betrüger?

In den meisten Fällen täuschen Täter oft über Monate eine Liebesbeziehung vor, bevor sie Geld fordern, meist mit einer plausibel klingenden Begründung. Erst soll etwa ein Visum bezahlt werden, dann der Flug nach Deutschland, dann ist plötzlich die Tochter schwer krank. Viele Opfer verschulden sich. Aus Angst und Scharm sie würden für ihre Internet-Beziehung verurteilt werden, schweigen sie jedoch, bis sie nicht mehr zahlen können. Dann kann es sein, dass der Betrüger sie mit verfänglichen Bildern und Videos erpresst, die sie den Chatpartnern meist sogar selbst zugesendet haben.

Was passiert, wenn kein Geld mehr zu holen ist?

Dann wird manchmal versucht, sie als Geldwäscher zu gewinnen. In solchen Fällen bittet die Internet-Bekanntschaft darum, dass das Opfer das eigene Bankkonto zur Verfügung stellt, um Geldbeträge ins Ausland weiter zu überweisen. Auch hier wird wieder eine scheinbar plausible Begründung vorgeschoben, verbunden mit Liebesschwüren. Die Opfer kann das in ernste Schwierigkeiten bringen, denn sie machen sich damit strafbar.

Unser Tipp:
Besonders vor Weihnachten arbeiten die Internet-Romeos und -Julias auf Hochtouren. Sie sollten daher besonders kritisch mit Kontaktanfragen in Sozialen Netzwerken umgehen.

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