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Zum 75. Geburtstag: Wie schaffte es der Bikini aus der Tabuzone?


Zeitreise zum 75. Geburtstag
Was heutzutage am Bikini umstritten ist

Susanne Freitag/SRT

Aktualisiert am 05.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Bikini: Mittlerweile ist alles erlaubt und es darf lustig kombiniert werden.Vergrößern des Bildes
Bikini: Mittlerweile ist alles erlaubt und es darf lustig kombiniert werden. (Quelle: Karsten-T. Raab/SRT)

Der skandalträchtige Zweiteiler hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zum modischen Kombinationswunder entwickelt. Doch wie schaffte er es raus aus der Tabuzone? Und warum gibt es immer noch Kritik?

Die Geburtsstunde des Bikinis war eine kleine Revolution: 1946 schickte der Franzose Louis Réard in Paris ein Revuegirl in einem zweiteiligen Badeanzug, den er nach dem pazifischen Bikini-Atoll benannte, über den Laufsteg.

Die kleinen Stoffdreiecke riefen eine ähnliche moralische Entrüstung hervor wie die Kernwaffentests der USA auf ebendieser Inselgruppe im selben Jahr.

Erst Empörung, dann neues Trendteil

Auch 1951, als die Teilnehmerinnen des ersten Miss-World-Wettbewerbs in London im Bikini auftraten, war die Empörung groß und das Kleidungsstück bei nachfolgenden Schönheitskonkurrenzen zunächst tabu. In einigen Ländern, darunter Belgien, Italien, Spanien und Australien, wurde das Tragen des Bikinis sogar komplett verboten.

Zwei Jahre später erhielt dieser allerdings prominente Unterstützung: Brigitte Bardot ließ sich während der Filmfestspiele in Cannes im sexy Zweiteiler ablichten und machte ihn dadurch fast salonfähig. Auch Ava Garner, Marilyn Monroe oder Rita Hayworth propagierten ihn als neues Trendteil am Beach.

Den endgültigen Durchbruch schaffte der Bikini schließlich 1962, als Ursula Andress im James Bond-Klassiker "Dr. No" im weißen Zweiteiler den Fluten entstieg. Magazine wie Playboy und Sports Illustrated zeigten auf ihren Titelseiten erstmals Models im Bikini.

Gehäkelte Bikinis mit riesiger Sonnenbrille

Am Ende des Jahrzehnts beherrschten Hippie-Romantik und Astronauten-Look den Modemarkt und "Swinging" London war die unbestrittene Mode-Metropole. Selbstgenähtes galt als schick und war ein Zeichen von Individualität.

Die Bundesrepublik erlebte eine Renaissance dieser Handarbeiten, die auch vor der Bademode nicht Halt machte: Frau trug einen knappen Bikini aus gehäkelten Dreiecken, die mit großen Ringen verbunden waren. Wichtiges modisches Beiwerk war die riesige Sonnenbrille mit Verlaufsgläsern.

Was in war, zeigte sich auch an den Bikinis

Der Stoff des Jahres 1976 hieß Blue Denim – auch am Strand –, abgelöst wurde er durch glitzernde Bikinis im Disco-Stil sowie die knappen Zweiteiler der 1990er-Jahre. Der 11. September 2001 hinterließ auch in der Mode Spuren: In der Zeit danach wurde in den USA das Sternenbanner zum beherrschenden Logo – auch in der Bademode.

Allgemein besann man sich auf Romantik, Emotionen und Geborgenheit. Dann folgte eine eher puristische Phase mit wenig Stoff und viel Haut. Auch der feminine Häkelbikini feierte ein Comeback und war nicht nur am Strand ein Hingucker, sondern auch unter transparenten Tops und Blusen.

Bikinis heute in allen Formen erlaubt – was stattdessen umstritten ist

Mittlerweile ist alles erlaubt und es darf lustig kombiniert werden: Verschiedene Slip- und Oberteilmodelle mit oder ohne Applikationen, Schnallen, Rüschen, Schleifen und aufregende Schnürungen sowie One-Shoulder Bikinis und Monokinis, Bikinis mit breitem Bund und Bandeau-Oberteilen oder die sogenannten Cutaways mit ab- oder weggeschnittenen Partien.

Moralische Zweifel spielen heutzutage keine Rolle mehr in der Kritik am modischen Zweiteiler. Dennoch ist er nicht unumstritten, vor allem wegen des erhöhten Hautkrebsrisikos durch übertriebenes Sonnenbaden und dadurch, dass er den Frauen eine Idealfigur aufzwingen könnte.

Positiv: Ob Ein- oder Zweiteiler, immer mehr Designer setzen auch in der Bademode etwa mit recyceltem Plastik und alten Fischernetzen auf Nachhaltigkeit.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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