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Mount Everest: Bergsteiger müssen Kot wieder mitnehmen


Neue Regeln
Mount Everest: Bergsteiger müssen ab jetzt Beutelpflicht beachten

Von t-online, dom

Aktualisiert am 29.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Mount EverestVergrößern des BildesAnstehen für den Gipfelsturm: In einer langen Schlange klettern Bergsteiger auf einem Pfad knapp unterhalb von Lager vier auf den Mount Everest. (Quelle: Rizza Alee/AP/dpa/dpa-bilder)
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Auf dem Mount Everest sind die klimatischen Bedingungen so rau, dass nichts kompostiert. Menschliche Exkremente bleiben einfach liegen. Damit ist jetzt Schluss.

Wer den Mount Everest in diesem Jahr von der nepalesischen Seite aus besteigen will, muss seine Packliste ein wenig anpassen. Denn neue Regeln schreiben vor, dass die Bergsteiger ihre Exkremente vom höchsten Gipfel der Welt wieder mitnehmen müssen. Das berichtet der US-Fernsehsender CNN mit Verweis auf die Tageszeitung "Himalayan Times". Dazu sollen spezielle, mit Chemikalien gefüllte Kotbeutel mit auf den Berg hinauf genommen werden – und auch wieder mit hinunter.

Wozu soll die Maßnahme gut sein? Die meisten Menschen, die den mit 8.849 Metern höchsten Berg der Welt besteigen wollen, tun dies über Nepal. Sie zahlen 11.000 US-Dollar (10.200 Euro) pro Person allein für die Klettererlaubnis. Mit Ausrüstung, Verpflegung, zusätzlichem Sauerstoff, Sherpa-Führern und vielem mehr kostet die Besteigung des Himalaja-Riesen bis zu 35.000 Dollar (32.400 Euro).

Jeder Mensch produziert 250 Gramm Kot pro Tag

Aber die Bergsteiger aus aller Welt lassen nicht nur ihr Geld in der ärmlichen Region, sondern auch ihre Exkremente. Und weil die Bedingungen im Himalaja rau und kalt sind, zersetzen sich diese auch nicht, sondern liegen überall herum. "Der höchste Gipfel der Welt hat ein Kackproblem", schreibt CNN. Diwas Pokhrel, Vizepräsident der "Everest Summiteers Association", sagte dem Sender: "Das Problem der menschlichen Abfälle auf dem Everest ist sehr schlimm."

Ohne die neuen Regeln würde sich das Kotproblem höchstwahrscheinlich extrem verschärfen. Im vergangenen Jahr hat Nepal eine Rekordzahl von 478 Genehmigungen für die Besteigung des Gipfels erteilt. Einige von ihnen schafften es nicht zurück. Zwölf Bergsteiger sind nachweislich auf dem Berg ums Leben gekommen, fünf weitere gelten offiziell als vermisst. In diesem Frühling haben sich nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur dpa bislang 400 Abenteurer die Genehmigung zur Besteigung gekauft. Bis zur Klettersaison im Mai würden viele weitere hinzukommen.

Jinesh Sindurakar von der "Nepal Mountaineering Association" schätzt, dass in dieser Saison 1.200 Menschen auf dem Everest unterwegs sein werden. Er rechnet vor: "Jeder Mensch produziert 250 Gramm Exkremente pro Tag und wird zwei Wochen in den Höhenlagern verbringen, um sich auf den Gipfel vorzubereiten."

Um die Mitnehmregel durchzusetzen, erhält jeder Bergsteiger laut Sindurakar zwei Kotbeutel, die jeweils sechsmal verwendet werden können. Die Beutel enthalten Chemikalien, um die menschlichen Ausscheidungen zu verfestigen und geruchlos zu machen, so Sindurakar. Die nepalesische Gemeinde Khumbu Pasanglhamu werde dazu in dieser Saison etwa 8.000 Beutel ausgeben.

Tausende Kilogramm Müll auf Achttausendern

Exkremente sind nur ein Teil des Müllproblems auf dem Mount Everest und den anderen sieben sich in Nepal befindenden Achttausendern. Im vergangenen Sommer hatte eine von der nepalesischen Armee geleitete Initiative 35.708 Kilogramm Abfall und Plastikmüll von Gipfeln wie dem Everest, Lhotse, Annapurna und Baruntse entfernt.

Verwendete Quellen
  • Himalayan Times: "Mountain Clean-up Campaign 2023 collects over 35 tons of waste from Mt Everest, other peaks" (englisch)
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