Ausstellung in Ex-KGB-Haus in Riga
Jahrelang stand das massive bräunlich-graue Gebäude leer und verlassen im Zentrum der lettischen Hauptstadt Riga.
Im sogenannten Sture maja ("Eckhaus") residierte in bester Lage einst der sowjetische Geheimdienst KGB.
Trotz dicker Schlösser: Das frühere KGB-Haus in Riga ist nun erstmals öffentlich zugänglich. Bis zum 19. Oktober sind dort insgesamt sechs Ausstellungen zu sehen.
Lettlands Hauptstadt Riga war im Zweiten Weltkrieg nacheinander von der Wehrmacht und der Roten Armee besetzt. Tausende von Letten wurden in dieser Zeit in Lager etwa in Sibirien gebracht, Tausende flohen aus dem Land aus Angst vor Verfolgung und Unterdrückung. An die Emigranten erinnert eine Ausstellung.
Besucher haben die Möglichkeit, an einer Führung teilzunehmen, die auf Lettisch, Russisch und Englisch angeboten wird. Eine Ausstellung über die Geschichte des Hauses findet sich im Erdgeschoss. Bei der Führung werden aber auch die Kellerräume, die Verhörzimmer, die Arrestzellen sowie die Treppenhäuser für KGB-Mitarbeiter und Inhaftierte gezeigt.
Auch ein Raum, in dem zahlreiche Letten erschossen wurden, ist erhalten geblieben.
Das Gebäude selbst stammt schon aus dem Jahr 1912. Der sowjetische Geheimdienst KGB nutzte es den Angaben zufolge bis 1991, dann übernahm es für kurze Zeit die lettische Polizei.
Zeugen einer dunklen Vergangenheit: Während des stalinistischen Terrors mussten viele Letten aus dem Land fliehen - die Ausstellung "A Latvian's Suitcase" im früheren KGB-Haus in Riga erinnert nun daran.