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Kakerlaken auf Mallorca: Nur Ekelig oder auch gefährlich?


Drei Arten im Überblick
Kakerlaken auf Mallorca: Ekelig oder auch gefährlich?


Aktualisiert am 07.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Kakerlake: Die Orientalischen Kakerlaken vermehren sich rasch und können Krankheiten übertragen.Vergrößern des Bildes
Kakerlake: Die Orientalischen Kakerlaken vermehren sich rasch und können Krankheiten übertragen. (Quelle: jennifer.sche/getty-images-bilder)

Das Hotelzimmer oder das Appartement mögen noch so sauber aussehen und dennoch huscht plötzlich eine Kakerlake über den Boden. Ist sie gefährlich? Was können Sie dagegen tun?

In Deutschland sieht man sie eher selten: Kakerlaken. Doch auf Mallorca laufen sie einem im Sommer meist abends oder nachts fast ständig über den Weg – allerdings nicht nur draußen, sondern sogar in der Ferienwohnung oder dem Hotelzimmer. Ein Grund zur Panik?

Warum gibt es in Deutschland kaum Kakerlaken?

Dies liegt laut Mario Heising, Meister für Schädlingsbekämpfung bei der SchaDe Umwelthygiene und Schädlingsbekämpfung GmbH, vor allem daran, dass in Privathaushalten hierzulande nur noch wenige Vorratsschränke mit geöffneten Lebensmitteln vorhanden sind. Darüber hinaus erhalten zahlreiche Restaurants in Deutschland ihre Lebensmittellieferung fast täglich – eine Vorratshaltung wie beispielsweise auf einer Insel ist daher nicht nötig, erklärt der Experte t-online. Zudem wird der Lebensmittelhandel regelmäßig auf einen Schädlingsbefall kontrolliert – bei einem Verdacht wird umgehend reagiert. Auch das nord- oder mitteleuropäisch eher kühle Klima in Deutschland mögen Schaben beziehungsweise Kakerlaken eher nicht.

Sind Kakerlaken gefährlich?

Schaben sind Schädlinge. Sie können sowohl Salmonellen als auch Schimmelpilzsporen auf Lebensmittel und somit den Menschen übertragen. Durch den Kontakt mit Schaben oder auch Lebensmitteln und Gegenständen, auf denen die Tiere saßen, kann es zu einer Magen-Darm-Infektion und anderen Erkrankungen kommen. Die Schädlinge stellen somit ein Risiko für die Gesundheit dar.

Dr. Martin Felke vom Institut für Schädlingskunde berichtet, dass es durch den Kontakt mit Kakerlakenkot noch zu anderen Krankheiten kommen kann. Hierzu zählen beispielsweise Tuberkulose, Typhus, Cholera oder auch Hepatitis B.

Warum gibt es so viele Kakerlaken in Spanien?

In Spanien und somit auch auf Mallorca ist es wesentlich wärmer als in Deutschland. Das kommt den Kakerlaken zugute. Auch das Klima in Hotel- oder Restaurant-Großküchen – schwülwarme Luft, ausreichend Nahrung – kann eine Vermehrung der Schädlinge begünstigen.

Welche Kakerlaken-Arten gibt es auf Mallorca?

Auf Mallorca sind vorwiegend drei Kakerlaken-Arten heimisch:

Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana, auf Spanisch: cucaracha americana)

  • Größe: zwei bis vier Zentimeter.
  • Aussehen: kräftige, borstige Beine, lange Fühler, Flügel (Insekt ist flugfähig), rotgelbe Binde am Halsschild.
  • Vorkommen: Wohnungen und Häuser mit einem ausreichend großen Nahrungsangebot. Verstecken sich unter anderem in Mauerritzen oder Rissen in der Wand.

Deutsche Schabe (Blattella germanica, auf Spanisch: cucaracha rubia/alemana)

  • Größe: bis zu 1,5 Zentimeter.
  • Aussehen: kräftige Beine, lange Fühler, Flügel, zwei dunkle Streifen auf dem Schild.
  • Vorkommen: Wohnungen und Häuser mit einem ausreichend großen Nahrungsangebot. Oft unter Fliesen, dem Herd oder Kühlschrank vorzufinden.

Orientalische Schabe oder auch Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis, auf Spanisch: cucaracha oriental)

  • Größe: bis zu drei Zentimeter.
  • Aussehen: kräftige Beine, lange Fühler, sehr kurze und kaum erkennbare Flügel.
  • Vorkommen: feucht-warme Räume, Kanalisation, Großküchen.

Wie kann man die Kakerlaken bekämpfen?

Die Bekämpfung der Schädlinge sollten Sie einer Fachfirma überlassen. Sie können allerdings einen Befall verhindern, indem Sie:

  • Lebensmittel gut verschlossen aufbewahren,
  • Speisereste nach dem Essen gut wegräumen,
  • Küchenabfälle in den Mülltonnen draußen entsorgen,
  • Geschirr nach dem Essen abwaschen,
  • Krümel und Getränke-Kleckse wegwischen,
  • Regelmäßig die Küchenarbeitsplatte, den Essbereich und den Boden reinigen.

Wie erkennt man einen Kakerlaken-Befall?

Einen Kakerlaken- oder Schabenbefall können Sie anhand mehrerer Anzeichen erkennen.

  • Die alte, abgestreifte Hülle der Insekten liegt auf dem Boden – vorzugsweise in der Nähe des Unterschlupfs.
  • Kleine Eierpakete – etwa so groß wie eine Kaffeebohne – werden neben dem Nesteingang drapiert.
  • Kakerlaken- oder Schabenkot liegt auf dem Boden, der Küchenarbeitsplatte oder dem Tisch. Die Ausscheidungen ähneln Kaffeepulver. Teilweise ist auch eine Kotspur (kleine braune Pünktchen) an den Wänden zu erkennen.
  • Fraßschäden an Lebensmitteln oder deren Verpackungen.

Was kann man gegen Kakerlaken im Hotel oder Appartement tun?

Häufig stellen die Hotelbetreiber Insektensprays in den Räumen auf, damit die Gäste Ungeziefer wie Schaben und Ameisen selbst bekämpfen können. Diese sollten Sie allerdings nicht verwenden, da die Mittel giftig sind und durch das Einatmen des Sprühnebels Ihren Schleimhäuten und Ihrer Lunge schaden können. Stattdessen sollten Sie sich an die Rezeption, den Veranstalter oder den Vermieter wenden und um ein anderes Zimmer oder Appartement bitten.

Info
Ein Schädlingsbefall in der Unterkunft kann einen Reisemangel darstellen.

Verzichten Sie darauf, dass ein Schädlingsbekämpfer in Ihre Unterkunft geht und entsprechende Maßnahmen trifft. Denn häufig werden aggressive Sprays eingesetzt. Bestandteile hiervon sind auch nach ausgiebigem Lüften häufig noch in der Raumluft enthalten.

Wichtig ist: Kontrollieren Sie vor dem Umzug in eine neue Unterkunft, ob sich auch keine Kakerlaken in Ihrem Koffer versteckt haben und Sie diese dann mitnehmen würden.

Verwendete Quellen
  • Mallorca Zeitung
  • Deutscher Schädlingsbekämpfer-Verband e.V.
  • SchaDe Umwelthygiene und Schädlingsbekämpfung GmbH
  • Eigene Recherche
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