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Nicht nur Koalition: Das zeichnet Jamaika als Reiseziel aus


Reggae, Rum und Rastafaris
Mehr als Koalitionsvorlage: Das zeichnet Jamaika als Urlaubsziel aus

t-online, Manfred Schäfer

Aktualisiert am 27.09.2017Lesedauer: 4 Min.
Das legendäre "Rick's Cafè" in Negril auf Jamaika.Vergrößern des BildesDas legendäre "Rick's Cafè" in Negril auf Jamaika. (Quelle: westend61/imago-images-bilder)
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Wie wird die neue Bundesregierung aussehen? Die SPD will in die Opposition und Angela Merkel wird Gespräche mit der FDP und den Grünen führen. Ganz Deutschland redet plötzlich von der Jamaika-Koalition. Woher kommt der Begriff und was gibt es eigentlich wirklich in Jamaika? t-online.de macht den Jamaika-Check.

Wer hat den Begriff erfunden?

Als "Jamaika-Koalition" wird eine politische Gemeinschaft aus CDU/CSU, der FDP und dem Bündnis90/Die Grünen bezeichnet. Die Christdemokraten stehen dabei mit der Farbe Schwarz, die Liberalen mit Gelb und die Grünen eben mit Grün assoziativ für die drei Farben der jamaikanischen Nationalflagge.

Zunächst wurde diese Konstellation schlicht Schwarz-Gelb-Grün genannt. Der Begriff "Jamaika-Koalition" wurde vom Journalisten Hans-Bernd Schmitz erfunden. Am 6. September 1994 hat er die Wortschöpfung im Dormagener Anzeigenblatt "Schaufenster" zum ersten Mal öffentlich genutzt.

Nach der Bundestagswahl 2005, als die beiden großen Volksparteien CDU und SPD eine Mehrheit im Bundestag verfehlten, griffen die Medien den Begriff "Jamaika-Koalition" regelmäßig auf. Seitdem ist er im deutschen Sprachgebrauch etabliert.

Was zieht Touristen nach Jamaika?

Palmen, Sonne, Meer: Kilometerweite weiße Traumstrände und türkisblaues Meer kombiniert mit viel Sonne und Palmenkulisse – Jamaika ist Karibik pur. Der Tourismus ist inzwischen Jamaikas größter Devisenbringer. Noch ist die beliebteste Insel der Deutschen in der Karibik die Dominikanische Republik. Die jamaikanischen Urlauberzentren in Montego Bay, Negril mit dem Touristen Hot-Spot "Rick's Café" und Ochos Rios werden von deutschen Urlaubern aber auch immer öfter gebucht.

Reggae und Rastafaris: Das sind auf Jamaika keine Klischees. Der Reggae hat hier seinen Ursprung genauso wie die Glaubensrichtung Rastafari. Jamaika ist Bob Marleys Heimat gewesen und hier, in der Hope Road 6 in Kingston, gibt es auch ein Museum zu seinen Ehren, zu dem Fans aus aller Welt pilgern. Reggae hört man, ebenso wie Ska, auf der ganzen Insel; er ist Teil der nationalen Identität.

Marihuana: Kein Rastafari ohne Kiffen. Für sie gilt Marihuana als medizinisches Heilkraut. Das Rauchen von "Ganja", wie es hier heißt, ist seit vielen Jahren aus religiösen und medizinischen Gründen in der jamaikanischen Gesellschaft verwurzelt. Seit 2015 sind laut Regierungsbeschluss bis zu zwei Unzen (circa 58 Gramm) Marihuana für den privaten, medizinischen oder wissenschaftlichen Gebrauch erlaubt. Das Rauchen in der Öffentlichkeit ist allerdings verboten.

Jamaika-Rum: Der Anbau des Zuckerrohrs für die Rumproduktion ist fester Bestandteil der jamaikanischen Wirtschaft. Die Jamaikaner sind überzeugt davon, dass das alkoholische Getränk aus der Melasse des Zuckerrohrs die Menschen zusammenbringt und auch gesund ist. Echter Jamaika-Rum zeichnet sich durch einen scharfen kräftig-würzigen Geschmack aus. Das Getränk ist auf der Karibikinsel oft günstiger als Bier.

Gastfreundlichkeit: Die Jamaikaner sind sehr entspannt und fröhlich. Hektik und Stress sind ihnen zuwider. Die Insel belegt im "Happy Planet Index" den 11. Platz (Deutschland nur den 49.) Ob das was mit dem Kiffen zu tun hat, ist nicht bekannt. Vielleicht liegt es einfach nur an der schönen Landschaft, der guten Musik und dem ganzjährig sonnigen Wetter.

Wichtige Daten von Jamaika

  • Staatsform: demokratische Monarchie
  • Lage: Mittelamerika (Karibik), 145 Kilometer südlich von Kuba
  • Ausdehnung: Nord-Süd 82 Kilometer, West-Ost 235 Kilometer
  • Hauptstadt: Kingston
  • Staatsoberhaupt: Königin Elisabeth II.
  • Einwohner: ca. 3 Millionen
  • Amtssprache: Englisch
  • Verkehr: Linksverkehr
  • Währung: Jamaika-Dollar (JMD) (1 Euro=154 JMD, Stand: September 2017)
  • Ländergröße: 10.991 km² (etwa so groß wie der Libanon oder Zypern)
  • Zeitunterschied zur MEZ: -6 Stunden
  • Bekannteste Jamaikaner: Bob Marley, Jimmy Cliff, Grace Jones, Usain Bolt

Reisetipps für Jamaika

Ein- und Ausreise: Touristen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen einen gültigen Reisepass und können bis zu 90 Tage ohne Visum auf Jamaika Urlaub machen.

Flugverbindungen: Nonstop-Flüge gibt es zum Beispiel ab circa 600 Euro mit Condor ab Frankfurt/Main und München oder mit Eurowings ab Köln. Die Flugzeit beträgt rund elf Stunden.

Klima: Die Tagestemperaturen liegen ganzjährig zwischen 26 und 32 Grad. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch auf Jamaika. Am Meer sorgen ständige Passatwinde für eine angenehme Brise. In den bis zu 2300 Meter hohen Bergen können die Temperaturen bis auf den Gefrierpunkt sinken. Im Mai, September und Oktober fällt am meisten Regen, auch die Gefahr von Hurrikans ist dann am größten.

Verkehrsmittel: Mit dem Bus können Sie große Strecken günstig und sicher zurücklegen. Die Fahrt von Montego Bay nach Negril kostet umgerechnet 15 US-Dollar, von Negril nach Kingston 26 US-Dollar. Die bei Touristen beliebten "Knutsford Express"-Reisebusse fahren mehrmals täglich zwischen Kingston, Ocho Rios und Montego Bay. Reguläre Taxis sind teuer, für eine einstündige Fahrt müssen Sie zwischen 70 und 100 US-Dollar zahlen. Billiger ist das "Route Taxi" (mit rotem Nummernschild), wo sich mehrere unterschiedliche Fahrgäste eine Fahrt teilen.

Unterkünfte: Vom günstigen Bed & Breakfast ab 30 Euro bis zum komfortablen 5-Sterne-Hotel ab 600 Euro pro Nacht gibt es Unterkünfte in allen Preiskategorien. Am besten erschlossen sind die Touristenziele Montego Bay und Negril.

Währung: Gängige Währung ist neben dem jamaikanischen Dollar auch der US-Dollar. Auch eine Kreditkarte können Sie fast überall einsetzen.

Internet: Die Insel ist gut vernetzt und Wlan weit verbreitet; Wifi in den Touristenzentren ist meist kostenlos.

Sicherheitshinweise: Die Sicherheit ist ein großes Problem auf Jamaika. Die Inselhauptstadt Kingston zählt mit 41 Morden auf 100.000 Einwohner zu den gefährlichsten Städten der Welt. Eine Folge der Drogenkriminalität und rivalisierender Banden, die es weniger auf Touristen oder Geschäftsreisende abgesehen haben.

Das Auswärtige Amt rät trotzdem um erhöhte Vorsicht wegen der hohen Kriminalität besonders in der Hauptstadt Kingston und den Touristenzentren Montego Bay, Negril und Ocho Rios. Dort komme es nicht selten zu Diebstählen und bewaffneten Überfällen. Auch Raub mit Körperverletzung im Zusammenhang mit Marihuanakonsum sei an der Tagesordnung. Von Drogencocktails, die vor allem in den Touristenzentren angeboten werden, wird dringend abgeraten. Nach Einbruch der Dunkelheit solle man sich außerhalb der Hotelkomplexe möglichst nicht allein bewegen.

Außerdem wird eine steigende Zahl gewalttätiger Übergriffe gegen Homosexuelle und Transsexuelle verzeichnet. In Jamaika ist Homosexualität noch immer strafbar.

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