Israel: Reisewarnungen und gestrichene Flüge – Was Reisende wissen müssen

Seit Samstagmorgen greift die Terrororganisation Hamas Israel an. Die Lage an den Flughäfen ist chaotisch. Auch Deutsche sind gestrandet.

Das Auswärtige Amt hat angesichts der massiven Angriffe auf Israel Reisewarnungen ausgesprochen. "Die Lage ist hoch volatil. Eine weitere Verschärfung der Lage, eine Ausweitung auf andere Gebiete des Landes und erhebliche Beeinträchtigungen des Flugverkehrs können nicht ausgeschlossen werden", heißt es auf der Webseite des Ministeriums.

Viele EU-Länder haben damit begonnen, ihre Landsleute auszufliegen – Deutschland gehört nicht dazu. Auch zahlreiche deutsche Staatsbürger sind an den Flughäfen gestrandet und üben Kritik.

Hier die aktuellen Warnungen des Auswärtigen Amtes:

• Vor Reisen in den Gazastreifen wird gewarnt; von Reisen nach Israel und in die palästinensischen Gebiete wird dringend abgeraten.
• Von Reisen und Aufenthalten in das unmittelbar an den Gazastreifen angrenzende Gebiet, in das Grenzgebiet zum Libanon und zu Syrien sowie in die Regionen in und um die Städte Jenin und Nablus im Westjordanland wird dringend abgeraten.
• Von Reisen in das Westjordanland wird dringend abgeraten.
• Hier geht es zur Seite des Auswärtigen Amtes mit allen aktuellen Informationen für Reisende und Deutsche, die sich schon in Israel und angrenzenden Ländern aufhalten.

Unklare Lage und Chaos an Flughäfen

Viele Deutsche warten an israelischen Flughäfen auf Flüge aus dem Land und kritisieren die Reaktion der Bundesregierung, wie auf dem Nachrichtenportal X (vormals Twitter) deutlich wird:

EU-Länder planen Rückholaktionen für Staatsbürger

Erste Länder in der Europäischen Union planen jetzt Rückholaktionen, um ihre Staatsbürger aus Israel zu evakuieren. Wie der Sender n-tv berichtet, flog Rumänien bereits am Samstagabend rund 350 Staatsbürger aus Israel aus, auch Dutzende Bulgaren kehrten in ihre Heimat zurück.

Und auch Polen kündigte demnach eine Rückholaktion an: "Die polnische Armee bereitet sich darauf vor, die Polen in Israel zu evakuieren", erklärte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak im Onlinedienst X. Dafür sollen Militärmaschinen der polnischen Luftwaffe zum Einsatz kommen. Möglicherweise gebe es eine Luftbrücke zur Evakuierung in Kooperation mit Griechenland.

Rückholaktionen planen demnach auch Ungarn und Brasilien. Für deutsche Staatsangehörige soll es nach derzeitigem Stand keine Evakuierungsflüge geben.

Lufthansa und Swiss stellen Flugverkehr ein

Zahlreiche Airlines wie die Lufthansa, Ryanair, Emirates, American Airlines, Air France sowie die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss stellten ihren Flugverkehr von und nach Israel bis auf Weiteres ein.

Lufthansa beobachte die Sicherheitslage in Israel kontinuierlich und stehe in engem Kontakt mit den Behörden, hieß es von der Airline. "Die Sicherheit unserer Gäste und Crewmitglieder hat für Lufthansa oberste Priorität."

Botschafter: "Es besteht insgesamt erhöhte Gefahr"

Steffen Seibert, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel, hat Deutsche in Israel bereits am Samstag dazu aufgerufen, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Auf der Plattform X schrieb er: "An alle Landsleute in Israel: Der Raketenbeschuss aus Gaza dauert an, es besteht insgesamt erhöhte Gefahr." Wichtig sei, sich über die Lage zu informieren und den Anweisungen der Sicherheitskräfte zu folgen. "Passen Sie auf sich auf!"

Am Sonntagabend gab Seibert zudem Hinweise zu Flügen für Deutsche, die sich Sorgen um ihre Ausreise aus Israel machen. Deutsche Staatsangehörige sollen sich in die Krisenvorsorgeliste der Deutschen Botschaft eintragen. In Notfällen ist das Auswärtige Amt unter dieser Rufnummer erreichbar: +49 30 5000 0.