Sex, Rum und Merengue
Die meisten Touristen kommen wegen der traumhaften Strände nach Punta Cana in der Dominikanischen Republik.
Die Luftfeuchtigkeit liegt hier gefühlt immer bei hundert Prozent. Im Sommer oder im Winter. So genießen die Urlauber ihre Zeit am liebsten in einem der 40 Luxusresorts.
Anstatt sich am Pool oder im Meer zu entspannen und abzukühlen, dürstet es die Einheimischen vielmehr nach Bewegung.
Die Dominikaner sind stolz darauf, dass der "Happy Planet Index" sie einmal als zweitglücklichstes Volk der Erde aufgeführt hat. Mittlerweile liegen sie zwar immer noch weit vor den Niederlanden oder Deutschland, aber doch deutlich hinter den Kubanern und Brasilianern zurück.
Brauner Rum ist neben Zigarren, von denen weltweit achtzig Prozent aus der Dominikanischen Republik kommen, einer der großen Exportschlager des Landes. Aber auf eines sind die Einwohner noch stolzer: Auf den Merengue.
Die kubanischen, brasilianischen und dominikanischen Touristen lassen sich von den Animateuren nicht lange auf die Tanzfläche bitten. Europäer sind da doch sehr viel verhaltener und schauen sich das Spektakel gerne aus sicherer Entfernung an.
Im ganzen Land gibt es Freiluft-Discos. "Wir genießen das Leben einfach mehr als die Europäer, die sich immer über alles beschweren", sagt Carlos Batista vom Tourismusministerium der Dominikanischen Republik mit einem leichten Achselzucken.
Die Venezuela Avenue ist das kleine Las Vegas von Santo Domingo. Schicke Sportwagen parken mit wummernden Bässen in zweiter Reihe. Junge Mädchen in Röcken, die gerade das Nötigste bedecken, stöckeln in kleinen Gruppen zu den Eingängen der Nachtclubs.
"Beim Tanzen vergessen wir unsere Probleme", sagt Carlos Batista. "Ich jedenfalls lebe lieber in einem Dritte-Welt-Land, in dem die Menschen glücklich sind...", den Rest des Satzes verschluckt er.
"Liebe ist ein Wettbewerb und Tanzen ist ein Teil davon", erklärt Batista. Wer ein guter Tänzer ist, der ist eben auch ein guter Liebhaber - so heißt es in der Dominikanischen Republik.