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Skifahren: Gondeln werden umweltfreundlicher


Mit Pflanzenöl betrieben
Diese spannenden Neuheiten bietet der Ski-Winter

srt, Von Hans-Werner Rodrian

27.10.2023Lesedauer: 4 Min.
imago images 0239895216Vergrößern des BildesSkilift: Viele Lifts in beliebten Skiorten werden derzeit modernisiert. (Quelle: IMAGO/Schoening/imago)
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Kurz vor dem Start der Skisaison 2023/2024 setzen viele Skigebiete auf neue Sesselbahnen und Gondeln. Die könnten die Piste energieeffizienter machen.

Der Energiekrise und dem Klimawandel zum Trotz: In den Bergen hoffen die Skigebiete auf einen guten Winter und haben kräftig investiert. So gibt es in den Alpen wieder zahlreiche Liftprojekte, die zum Start der Skisaison 2023/2024 fertiggestellt werden sollen. Dazu kommen einige pfiffige Energiespar-Ideen. Wir stellen die spannendsten vor.

Arlberg: Geheimtipp mit Komforteinstieg

Im riesigen Arlberg-Skigebiet ist die Albona, der Hausberg des kleinen Dorfs Stuben, bislang ein Geheimtipp geblieben. Wer fährt schon inmitten all der Super-Bergbahnen auf einer alten Doppelsesselbahn herum?

Ab der neuen Saison ist das Geschichte. Der 40 Jahre alte, oft bitterkalte Sessellift wird nämlich gerade ersetzt durch eine schicke Achtergondelbahn mit Anschluss an das Drehkreuz Alpe Rauz. Eigentlich schade, dass dann mehr Gäste das Geheimnis der Albona lüften werden: Das liegt im Pulverschnee, der auf den weiten Hängen besonders lang frisch bleibt, und im älteren Frühjahrsschnee, der auf den weiten Hängen lockt.

Serfaus: Im Luxusliner zur Kinder-Schneealm

Der beste Platz auf der Sonnenterrasse von Serfaus über dem Oberinntal gehört den Kindern. Hinauf zur Kinder-Schneealm an der Komperdell-Bergstation fahren kleine und große Gäste ab Dezember mit der neuen, 60 Millionen Euro teuren, Komperdellbahn.

In der Bergstation wird in Zukunft die Skischule deutlich mehr Platz haben, zudem wird der Zugang ins riesige Kinderland erleichtert. Die Zehnpersonenkabinen bewältigen bis zu 3.000 Personen pro Stunde und überzeugen durch viel Platz im Inneren. Sogar Ski und Snowboards können mit in die Gondel genommen werden.

Zillertal: Gerlos und die Wilde Krimml

Zwischen den Nachbarn Kaltenbach-Hochzillertal und Mayrhofen-Mountopolis schwingt sich von Zell am Ziller das größte Skigebiet im Zillertal hoch zum Gerlospass und auf der anderen Seite wieder hinunter ins salzburgische Krimml. Dort wird in einem mehrjährigen Projekt die Skischaukel runderneuert.

In den Vorjahren brachten bereits zwei neue Bahnen die Skifahrer komfortabler und fixer von Zell am Ziller ins Gebiet von Gerlos. Ab diesem Winter geht es nun mit der Zehnergondelbahn Wilde Krimml ebenso komfortabel von Gerlos wieder zurück nach Zell.

Kitzbühel: Zwei Neue für die Resterhöhe

Wo gibt es denn noch Schlepplifte in einem modernen Alpinskigebiet? Und noch dazu im Skigroßraum Kitzbühel, der so viel auf sein superfortschrittliches Bergbahn-Arsenal hält?

Und doch, ganz weit hinten am Bärenbadkogel, am Übergang vom Hauptskigebiet um Kitzbühel, Kirchberg und Pengelstein zur bereits im Land Salzburg befindlichen Resterhöhe, da surrte bis ins Vorjahr noch der Schlepplift Gauxjoch. Und er war tatsächlich wichtig für die Verbindung.

Jetzt nicht mehr: Denn statt seiner und des benachbarten Trattenbach-Dreiersessellifts hat die Bergbahngesellschaft zur neuen Saison zwei Sechsersesselbahnen mit allen modernen Schikanen installiert. Vor allem nachhaltig sind sie, die neuen: Sogar die eingesetzten Baumaschinen wurden mit hydriertem Pflanzenöl betrieben.

Verwandlungskünstler auf der Schmittenhöhe

Zwischen Zell am See und Saalbach wachsen Jahr für Jahr die beiden Skigebiete weiter zusammen. Seit 2020 gibt es bereits den ZellamSeeXpress von Viehhofen zur Schmittenhöhe. Für das neue Skijahr wurde nun die in die Jahre gekommene Sonnkogelbahn von 1984 durch eine moderne Kombibahn ersetzt.

Das Besondere daran: Im Sommer werden Gondeln eingehängt und bieten so Wanderern und Familien Komfort, im Winter machen sie Platz für die beheizten Sechser-Sessel mit Wetterschutzhauben und automatischen Schließbügeln, denn die sind einfach praktischer für Skifahrer.

Saalbach: Der Schattberg hat eine Neue

Nach fast 30 Jahren treuer Dienste geht an den Südhängen des Teilgebiets Schattberg Ost die gute alte Limbergsesselbahn in Pension. Ersetzt wird sie durch eine zeitgemäße Achtersesselbahn, die wie die Vorgängerin den oberen Teil der sonnig-sanften Hänge um die Jausern-Abfahrt nach Vorderglemm, aber auch den Zugang zur schmissigen Skiroute 4a erschließt.

Von dort aus hat man Anschluss auf den Wildenkarkogel und hinüber nach Leogang. Transportiert werden können von der neuen Limberghbahn enorme 3.600 Personen pro Stunde.

Großarl: Neue Pisten am Kieserl

Mit dem Bau der Kieserlbahn bekommt die Skischaukel Großarl eine zweite Schaukel. Das Kieserl-Gebiet war vor 50 Jahren schon mal durch einen Schlepplift erschlossen und danach ein Dorado für Geländeskifahrer und Skiroutengänger.

Nun führt die neue Zehnerkabinenbahn in zwei Sektionen aufs Kieserl und öffnet so auch Pistenskifahrern rund 20 Prozent mehr Abfahrtsfläche über Großarl. Von der Dorfgasteiner Seite her ist ebenfalls eine Zehnerkabinenbahn auf das Kieserl geplant, die das Projekt auch in der anderen Richtung zur Doppelskischaukel zwischen den Tälern machen wird.

Flims: Die Gondel kommt auf Zuruf

Im Schweizer Skigebiet Flims Laax Falera nimmt zur Skisaison 2023/24 eine komplett andere Seilbahntechnik den Betrieb auf. Bei der neuen Gondelbahn FlemXpress werden sich die autonom in den Stationen wartenden Gondeln nur noch auf Zuruf und bei Bedarf ans Seil hängen. Die Technologie nennt sich Ropetaxi, sie soll mindestens 50 Prozent Energie sparen. Und auch der Verschleiß wird deutlich geringer sein.

Billig ist die Anschaffung allerdings nicht: Die Bergbahngesellschaft investiert stolze 80 Millionen Franken. Zur neuen Saison werden die beiden Sektionen Flims-Foppa und Foppa-Startgels fertiggestellt. 2024 folgen die weiteren Stationen Segnes, Nagens Sura und Cassons.

Zermatt: Einmal Italien und zurück

Wie fliegen, nur mit Rundumblick: Nach mehr als fünfjähriger Bauzeit haben die Bergbahnen Zermatt ihr Mammutprojekt Glacier Ride erfolgreich abgeschlossen. Seit Juli ist der Traum von der Alpenüberquerung per Bergbahn Wirklichkeit.

Eine Staffette von Seilbahnen ermöglicht die einstündige Panoramatour, die Königsetappe vom Klein-Matterhorn auf 3.880 Meter zur Testa Grigia (3.480 Meter) setzt den Schlusspunkt. Die höchste Überquerung der Alpen in den stylischen Panoramagondeln gilt vor allem als Zugpferd für Touristen aus Übersee – denn Skifahren muss man dazu nicht können.

Südtirol: Bequemer zur Plose

Südtirols attraktivstes mittelgroßes Skigebiet, die 40 Pistenkilometer umfassende Plose oberhalb von Brixen im Eisacktal, leistet sich zur neuen Saison eine nagelneue Zubringerbahn. Die heißt Plose wie das Skigebiet, kostet satte 22 Millionen Euro und bietet dem Gast neben zusätzlichem Komfort auch eine Mittelstation.

Wenn, wie oft im Frühjahr, das letzte Stück der rassigen Trametsch-Talabfahrt kein Vergnügen mehr ist, dann kann man künftig Knie und Ski schonen und trotzdem den schönsten Teil der besten Skiabfahrt des Gebiets voll ausnutzen.

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Ochsenkopf: Runderneuerung im Fichtelgebirge

Nicht nur in den Alpen: Auch in den Mittelgebirgen entstehen wieder neue Bergbahnen. Das aktuell größte deutsche Seilbahnprojekt stemmt die Bergbahngesellschaft am Ochsenkopf im oberfränkischen Fichtelgebirge.

Bis zum Winter wird die 30 Jahre alte, von Bischofsgrün nördlich auf den Ochsenkopf führende Sesselbahn gegen eine moderne Zehnpersonengondel ausgetauscht. Im kommenden Winter folgt dann die Südbahn aus dem Dorf Fleckl. Beide Gondelbahnen, die sich oben am Gipfel treffen, sollen zusammen 41 Millionen Euro kosten.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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