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Weihnachtsmarkt: Warum Adventsmärkte nicht vor Totensonntag öffnen sollten


Hätten Sie's gewusst?
Darum dürfen Weihnachtsmärkte erst nach Totensonntag öffnen

Von t-online, sms

Aktualisiert am 26.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Weihnachtsmarkt an der Marktkirche (Archivbild): Auch in diesem Jahr lassen mehrere Orte in Hannovers Innenstadt Weihnachtsstimmung aufkommen.Vergrößern des BildesDer Weihnachtsmarkt an der Marktkirche Hannover (Archivbild): Eigentlich sollten die Märkte erst nach Totensonntag öffnen. (Quelle: localpic/imago-images-bilder)
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Bei vielen kommt schon im Oktober oder Anfang November Weihnachtsstimmung auf. Doch eigentlich müssen Sie bis nach Totensonntag damit warten.

Sie heißen Winterzauber, Wintermarkt oder Winterdom, doch eigentlich ist das Konzept das gleiche wie beim Weihnachtsmarkt: Bereits im Oktober haben die ersten Märkte mit Glühwein, gebrannten Mandeln, Waffeln und Bratwurst geöffnet.

Doch sie dürfen streng genommen noch nicht auf Weihnachten verweisen. Warum ist das so, wenn sich doch Schoko-Weihnachtsmänner und Stollen bereits seit September in den Supermarktregalen stapeln?

 
 
 
 
 
 
 

Kein Weihnachtsmarkt vor Totensonntag? Das sagt die Kirche

Ein Grund dafür ist die Kirche: So betont die Evangelische Kirche in Deutschland: Mit den frühen Weihnachtsmärkten kämen die Orte "dem Bedürfnis nach Besinnung und Ruhe am Totensonntag in die Quere". Es schade der Gesellschaft, die Adventszeit künstlich zu verlängern.

Zwar sei die wirtschaftliche Sicht auf die frühe Öffnung der Märkte positiv, man dürfe sich aber nicht vom Handel leiten lassen. Und schließlich könnte der zu frühe Beginn der Vorweihnachtszeit auch für den Handel eine negative Wirkung haben, wenn die Menschen zunehmend genervt davon seien, dass bei sommerlichen Temperaturen schon die ersten Weihnachtsartikel in den Regalen stünden.

Adventszeit soll besonderen Charakter beibehalten

"Alles hat seine Zeit", heißt es von der Institution, "Wenn ich etwas immer habe, verliere ich die Freude daran." Die Kirche sorgt sich unter anderem, dass die Adventszeit so ihren besonderen Charakter verlieren könnte.

Ähnliche Kritik kommt von der Katholischen Kirche: Weihnachten sei nicht "irgendeine kulturelle Lichtfeier am Jahresende, sondern das Fest der Geburt Jesu". Der November sei eigentlich bestimmt von der Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens. Das zeige sich an Tagen wie Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und Volkstrauertag. Mit dem Vorziehen der Weihnachtszeit werde dieses ernste Thema überspielt.

Schutz des Totensonntags aus Rücksicht auf andere

Während sich auf der einen Seite die Weihnachtsstimmung also "abnutzen" könnte, mahnt die evangelische Kirche auch, dass der Totensonntag aus Rücksicht geschützt werden solle. Viele Menschen nutzen diesen Sonntag sowie auch den Volkstrauertag am Sonntag davor, um zu trauern und sich an geliebte Verstorbene zu erinnern.

Hinzu kommt die Gesetzgebung: Der Totensonntag ist ein stiller Feiertag, der durch die Gesetzgebung der Bundesländer besonders geschützt ist.

In Nordrhein-Westfalen gilt beispielsweise am Volkstrauertag das grundsätzliche Verbot von "Märkten, gewerblichen Ausstellungen und ähnlichen Veranstaltungen" zwischen 5 und 13 Uhr. Auch Musikvorstellungen, Tanz oder Unterhaltungsprogramme seien verboten. Das Gleiche gilt für Allerheiligen und Totensonntag, an diesen Tagen werden die Verbotszeiten sogar bis 18 Uhr ausgeweitet. Dieses Gesetz unterscheidet sich jedoch von Bundesland zu Bundesland.

Verwendete Quellen
  • recht.nrw.de: "Geltende Gesetze und Verordnungen (SGV. NRW.) mit Stand vom 26.10.2023"
  • evangelisch.de: "Weihnachtsmärkte sollen nicht vor Totensonntag öffnen"
  • domradio.de: "Kommerz vor Besinnlichkeit?"
  • katholisch.de: "Kirchen fordern: Totengedenken statt vorgezogener Advent"
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