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Tsunami: So entsteht die Riesenwelle im Meer


Auf offenem Meer kaum zu spüren
Tückische Riesenwelle: So entsteht ein Tsunami

Von t-online, dom

Aktualisiert am 16.01.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0377710904Vergrößern des BildesBild einer riesigen Welle: Auf dem offenen Meer ist ein Tsunami kaum zu spüren. Rollt das Wasser in flache Küstenregionen, wird es erst richtig gefährlich. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Maria Comarova/imago-images-bilder)
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In Japan treffen zur Stunde die ersten Wellen eines Tsunamis auf Land. Wie entsteht die legendäre, häufig verheerende Riesenwelle?

Das Wort Tsunami stammt aus dem Japanischen. "Tsu" ist der Hafen, "nami" bedeutet große Welle. Fischer sollen den Begriff geprägt haben, als sie in vergangener Zeit bei ihrer Rückkehr den Heimathafen vollkommen verwüstet vorgefunden haben.

Traurige Berühmtheit erlangte das Wort Tsunami an Weihnachten 2004, als am 26. Dezember das drittstärkste jemals aufgezeichnete Beben vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Sumatra eine Reihe verheerender Riesenwellen auslöste. In der Folge verloren etwa 230.000 Menschen in Südostasien ihr Leben und mehr als eine Million Menschen ihr Zuhause.

Riesige Wassermassen werden plötzlich verdrängt

Aber wie genau kommt es eigentlich zu einem Tsunami? Kurz gesagt: Die Riesenwellen entstehen durch Erdbeben, Vulkanausbrüche, Erdrutsche oder Meteoriteneinschläge – also dann, wenn plötzlich riesige Wassermassen in vertikaler Richtung verdrängt werden.

Wichtigster Auslöser für einen Tsunami sind Erdbeben, die durch die Verschiebung von Kontinentalplatten entstehen. Reiben die Kontinentalplatten nur aneinander, ohne dass die eine über die andere rutscht, erhält die Wassersäule darüber keinen Impuls. Heben und senken sich die Kontinentalplatten aber relativ zueinander, wird die Wasseroberfläche angehoben und abgesenkt. Vergleichbar ist das mit der Welle, die entsteht, wenn man schlagartig eine flache Hand ins Wasser taucht.

Von 800 auf 30 Kilometer pro Stunde

Das Tückische dabei: An der Wasseroberfläche sind diese Vorgänge aus den Tiefen des Ozeans kaum spürbar. Das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam rechnet vor, dass bei einer Meerestiefe von 5.000 Metern die Wellen auf hoher See gerade einmal wenige Dezimeter bis einen Meter hoch sind.

Kritisch wird es, wenn sich das Wasser auf Küstengebiete zubewegt, wo es immer flacher wird. Das Wasser wird dann zwar von etwa 800 km/h Geschwindigkeit auf 30 km/h abgebremst, muss sich aber auf dem immer kleiner werdenden Raum verteilen. So kann es sich bis zu 30 Meter hohen Wellen auftürmen, erklärt das GFZ und macht diesen Vergleich: "Im tiefen Meer entspricht die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Tsunamis der eines Düsenverkehrsflugzeuges, im flachen Wasser etwa der eines schnellen Radfahrers oder Sprinters."

Verheerend ist die Welle aber, wenn für Mensch und Tier an Land keine Zeit zur Flucht bleibt. Beim Auftreffen der Wassermassen kann die Zerstörung gewaltig sein. Häufig wird das Phänomen auch unterschätzt, schreibt die Spendenorganisation Aktion Deutschland hilft, denn Tsunamis kommen häufig in Schüben. Wenn Menschen sich in Sicherheit wiegen und an die Küste zurückkehren, kann das fatale Folgen haben.

Video | Tsunami-Warnung nach Erdbeben in Japan
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Quelle: t-online

Gibt es Tsunamis auch in Europa?

Tsunamis treten hauptsächlich in Gebieten auf, in denen besondere tektonische Bedingungen herrschen, besonders entlang der sogenannten Subduktionszonen. Dort stoßen die ozeanische und die kontinentale Platte aufeinander.

Der Pazifische Feuerring ist eine besonders gefährdete Region, die den größten Teil des Pazifiks umfasst. Allerdings ist nicht nur die Pazifik-Region von Tsunamis bedroht. Auch im Atlantik und im Mittelmeer wurden in der Vergangenheit durch Erdbeben und Vulkanausbrüche Tsunamis ausgelöst, warnt das GFZ.

Verwendete Quellen
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