Ejakulation: Spray hilft bei frühzeitigem Samenerguss

Einer von vier Männern hat Studien zufolge das Problem, beim Sex zu früh zu kommen. Somit leiden mehr Männer unter vorzeitigem Samenerguss als unter Erektionsstörungen. Forscher haben nun ein Spray entwickelt, das die Sex-Dauer verdreifachen soll. Wie Sie eine zu frühe Ejakulation vermeiden können.

Bis zu acht Mal länger Sex

Das sogenannte "Tempe"-Spray (Topical Eutetic Mixture for Premature Ejaculation) enthält geringe Dosen zweier Betäubungsmittel, die dem Mann mehr Kontrolle verleihen sollen, ohne dabei ein unangenehmes Taubheitsgefühl zu erzeugen. So soll die Ejakulation um das Dreifache verzögert werden. Testpersonen gaben sogar an, bis zu acht Mal länger beim Sex durchzuhalten, berichtet die britische Zeitung Daily Mail. Nach Angaben des Herstellers Plethora Solutions, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Spray die Zulassung für den europäischen Mark bekommt und schon im Herbst 2013 verkauft werden kann.

Das Spray ist noch nicht zugelassen

Nach der Anwendung dauert es ungefähr fünf Minuten, bis die Wirkung einsetzt. doch das Mittel kann auch zwei Stunden vor dem Sex aufgesprüht werden. Vorgesehen ist das Medikament für Männer, die Probleme haben, beim Sex länger als eine Minute durchzuhalten und nicht für diejenigen, die einfach nur die Sex-Dauer verlängern wollen. Der Durchschnitts-Europäer hat ein "Stehvermögen" von etwa sechs Minuten.

Vorzeitige Ejakulation verhindern

Dr. Wolfgang Bühmann, Urologe und Pressesprecher des Berufsverbandes der deutschen Urologen, weist darauf hin, dass es bisher nur wenige Studien mit kleinen Patientenzahlen gibt, die den Erfolg des Sprays belegen, sodass es noch nicht generell empfohlen werden kann. Zudem sei die Zulassung in Deutschland noch nicht erfolgt. Aber es gibt wirksame Alternativen, die sich bei Männern bislang bewährt haben. "Es gibt drei Dinge, die man tun kann, um den Samenerguss hinauszuzögern", sagt der Urologe.

Zur örtlichen Behandlung stehe ein Gel mit dem Wirkstoff Xylocain zur Verfügung. "Dabei handelt es sich um ein örtliches Betäubungsmittel, das dafür sorgt, dass die Eichel weniger empfindlich wird," erklärt der Urologe. Allerdings rät er zum Gebrauch eines Kondoms, damit die Empfindsamkeit der Frau in der Scheide nicht beeinträchtigt wird. Eine weitere Therapiemöglichkeit sei das Antidepressivum Duloxetin, ein sogenannter Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), welcher den Serotonin-Haushalt beeinflusst. Als dritte Möglichkeit empfiehlt Bühmann die Anwendung entsprechender Techniken, damit beide Partner die Chance haben, den Orgasmus möglichst gleichzeitig zu erleben.

Medikamente, die bei vorzeitigem Samenerguss verabreicht werden sind verschreibungspflichtig. Betroffene sollten daher einen Urologen zu Rate ziehen, um eine geeignete Therapieform zu finden.