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Orbithopathie: Kranke Schilddrüse geht aufs Auge


Gesundheit
Kranke Schilddrüse geht aufs Auge

cme

11.07.2012Lesedauer: 2 Min.
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Orbithopathie: Eine kranke Schilddrüse schadet auch dem Auge.Vergrößern des Bildes
Orbithopathie: Eine kranke Schilddrüse schadet auch dem Auge. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Gerötete Augen, Sehstörungen und im Extremfall sogar hervortretende Augäpfel – diese Symptome sind typisch für die sogenannte endokrine Orbitopathie. "Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Augenhöhle, die in der Regel zusammen mit einer Schilddrüsenüberfunktion, dem sogenannten Morbus Basedow, auftritt", sagt Dr. Matthias Krause, Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Berlin. Der Experte erklärt, wer von der Krankheit betroffen ist und wie man sie behandelt.

Morbus Basedow ist weit verbreitet

Morbus Basedow ist eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse, die fast immer mit einer Überfunktion des Organs einhergeht. Das heißt, die Schilddrüse produziert zu viele Hormone. Dadurch läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Die Betroffenen sind nervös, schwitzen leicht, verlieren Gewicht und schlafen schlecht. Die Krankheit tritt vor allem im mittleren Lebensalter auf und trifft Frauen häufiger als Männer. Bis zu zwei Prozent der Bevölkerung sind daran erkrankt. Die Ursachen sind nicht ganz geklärt, vermutlich spielen erbliche Faktoren ebenso eine Rolle wie Rauchen, Stress und andere Umwelteinflüsse.

Augen wirken groß und weit aufgerissen

Bei etwa jedem zweiten Betroffenen macht sich Morbus Basedow auch an den Augenhöhlen bemerkbar. Zu Beginn klagen die Patienten häufig über tränende Augen, Fremdkörpergefühl und erhöhte Lichtempfindlichkeit. Im weiteren Verlauf ist auch die Sehschärfe beeinträchtigt. Die Augen treten aus den Augenhöhlen hervor und erscheinen dadurch übermäßig groß und weit aufgerissen. Diese Veränderung an den Augen empfinden Betroffene als sehr belastend. "Experten führen diese Entwicklung darauf zurück, dass körpereigene Zellen, sogenannte T-Lymphozyten, sich gegen ein Antigen der Schilddrüse richten und zugleich auf Bindegewebszellen in der Augenhöhle reagieren", erläutert Dr. Krause. "In der Folge tritt eine entzündliche Schwellung der befallenen Augenmuskeln auf, wodurch die Augäpfel hervortreten und es zu einer Schädigung der Sehnerven kommt."

Manchmal muss die Schilddrüse raus

Ist die Krankheit durch eine Blut- oder Ultraschalluntersuchung eindeutig diagnostiziert, kann die Therapie beginnen. Zunächst werden meist Medikamente gegeben, die den Spiegel der Schilddrüsenhomone im Blut senken. Bessern sich die Symptome nicht, kommt eine Radio-Jod-Therapie oder auch eine Operation infrage. Dabei entfernt der Arzt einen großen Teil der Schilddrüse, die dadurch weniger Hormone bildet. "In der Folge sinkt der überhöhte Hormonspiegel und die Symptome klingen wieder ab. Schwellungen im Augenbereich bleiben jedoch zunächst bestehen", sagt Krause.

Augenschwellungen operativ entfernen

Um die Beschwerden an den Augen zu lindern werden manchmal zusätzlich Kortisonpräparate oder Strahlentherapien verordnet. Viele Patienten wünschen sich zudem eine operative Korrektur der geschwollenen Lider, die laut Krause von den privaten und gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. "Während des Eingriffs öffnen wir die hauchdünne Membran, welche den Augapfel im Innern der Augenhöhle von dem Fettgewebe trennt“, erläutert Krause, der sich bereits seit vielen Jahren mit der ästhetischen Behandlung der endokrinen Orbitopathie befasst. "Im weiteren Behandlungsverlauf heben wir das überschüssige Fett an und trennen es vorsichtig ab.“ Lassen sich die Augenlider nicht vollständig schließen, besteht zudem die Gefahr, dass die Hornhaut austrocknet. Dies lässt sich durch eine Operation am Knochen verhindern, bei der die Augenhöhle erweitert wird.

Da Nikotin den Verlauf der Therapie deutlich beeinträchtigt, sollten Betroffene nicht rauchen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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