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Leberfleck: Nävi können sich im Auge verstecken


Verborgenes Pigmentmal
Leberflecken können sich im Auge verstecken

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 29.08.2014Lesedauer: 4 Min.
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Ein Leberfleck kann auch im Augeninneren entstehen.Vergrößern des Bildes
Ein Leberfleck kann auch im Augeninneren entstehen. (Quelle: Prof. Dr. med. Hans Hoerauf, Direktor der Augenklinik Universitätsmedizin Göttingen)

Jeder von uns hat irgendwo am Körper Leberflecken. Doch einige der Pigmentmale können wir selbst nicht sehen. Denn manchmal bilden sich diese auch im Augeninneren. Das Kritische: Diese Male können, wie alle Leberflecken, bösartig werden und zu schwarzem Hautkrebs entarten. Dann kommt der Betroffene um eine Operation nicht herum. Zwei Betroffene erzählen, wie es ist, einen Leberfleck im Auge zu haben.

Als Magret*, 40 Jahre, die Diagnose bekommt, ist sie erstaunt: "Entdeckt wurde der Fleck bei einer Routineuntersuchung beim Augenarzt. Ich war nach einem Umzug das erste Mal bei einer neuen Augenärztin. Ich war zuerst ziemlich verwirrt, weil ich nicht gedacht hätte, dass man im Auge einen Leberfleck haben kann."

Leberfleck am Auge ist keine Seltenheit

Die Untersuchung der Augen ist von großer Bedeutung, weiß auch Dr. Georg Eckert, Augenspezialist und Pressereferent des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA). "Nur wenn der Leberfleck, der sogenannte Nävus, frühzeitig erkannt und regelmäßig kontrolliert wird, kann im Falle einer Entartung erfolgreich behandelt werden." Statistiken über die Häufigkeit der Pigmentmale im Auge gebe es keine, sagt der Experte. Aber sie könnten sich am und im Auge genau so leicht bilden wie an anderen Körperstellen auch. Auch die Ärztin von Magret findet diesen Befund nicht ungewöhnlich. Das komme recht häufig vor, erklärt sie ihrer Patientin.

Nävi im Augeninneren kann nur der Arzt erkennen

Die Pigmentmale können sich im Bereich des Augenlides und der Bindehaut ebenso bilden wie in der Regenbogenhaut, also der Iris, und im Augeninneren an der sogenannten Aderhaut. Ein Leberfleck auf der Aderhaut kann nur vom Augenarzt festgestellt werden. Vor der Untersuchung werden dem Patienten Augentropfen verabreicht, damit sich die Pupille erweitert. Mit Hilfe einer hellen Lampe kann der Arzt dann den Augenhintergrund untersuchen und Veränderungen im Auge erkennen.

Das war auch bei Magret der Fall: "Mein Leberfleck ist eher klein", beschreibt sie. "Er ist zwei bis drei Millimeter groß und sitzt im linken Auge auf der Aderhaut auf elf Uhr, so hat das meine Ärztin beschrieben." Magret hat Glück. Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen zeigen, dass ihr Leberfleck im Moment nicht weiter wächst.

Nävi können über Jahre hinweg unauffällig bleiben

"Nävi können über Jahre hinweg harmlos und unverändert bleiben", sagt Eckert. "Verlassen kann man sich darauf aber nicht. Wer betroffen ist, sollte ein bis zwei Mal im Jahr eine Kontrolluntersuchung wahrnehmen. Doch auch bei Gesunden ist es sinnvoll, ab dem 20. Lebensjahr alle ein bis zwei Jahre zu einer Kontrolle zu gehen. Ab dem 40. Lebensjahr sogar öfter, da dann auch das Risiko, an Grünem Star zu erkranken, erhöht ist."

Magret geht einmal im Jahr zum Check. Sorgen macht sie sich keine: "Dass sich daraus Krebs entwickeln könnte, denke ich nicht. Es beruhigt mich, wenn ich regelmäßig zur Kontrolle gehe. Die Ärztin hat auch nichts dergleichen erwähnt. Wohl, weil der Fleck nicht wächst und sich auch nicht verändert." Um ihre Augen vor schädlichem UV-Licht zu schützen, trägt Magret an Sonnentagen eine Sonnenbrille.

Bösartiger Fleck muss entfernt werden

Stellt sich bei einer Untersuchung aber heraus, dass sich der Leberfleck auffällig verändert hat, wird der Arzt raten, diesen entfernen zu lassen. Hierfür kommt eine Laser- oder Strahlentherapie in Frage. Auch die chirurgische Variante mit einem Skalpell ist möglich. Der Arzt entscheidet von Fall zu Fall, welche Methode für den Patienten am besten geeignet ist.

Die Pigmentmale werden aber nicht nur entfernt, wenn sie entarten. Auch aus kosmetischen Gründen werden viele Nävi operiert. Oder wenn die Flecken so groß werden, dass sie am Auge stören.

Leberfleck wie ein kleiner Berg

So war das bei Norbert*, 31 Jahre. Bei ihm bildete sich der Leberfleck am rechten Auge auf der inneren Bindehaut in Richtung Nase. Zuerst war nur ein kleiner schwarzer Punkt erkennbar, doch im Laufe der Zeit wurde er immer größer. Schaute Norbert geradeaus, sah man den Fleck bereits deutlich. Schaute Norbert nach rechts, wölbte sich das Pigmentmal wie ein kleiner Berg aus dem Auge heraus. Das sah nicht nur unschön aus, sondern barg auch Risiken: "Mein erster Augenarzt meinte, ich müsse mir da keine Sorgen machen. Solange der Fleck mich nicht störe, sei kein Eingriff nötig. Ich habe mir dann eine zweite Meinung eingeholt und dieser Arzt sah das schon anders. Er riet mir, den Fleck wegmachen zu lassen."

Bei auffälligen Malen nicht zu lange warten

Die Empfehlung des Arztes ist eindeutig: Besser jetzt den Eingriff vornehmen als später. Zum einen, weil der Fleck sich weiter vergrößerte und das Risiko einer Entartung stieg. Und zum anderen, weil ein großer Leberfleck mehr Platz beansprucht und mit der Bindehaut verwächst. "Je länger ich warten würde, desto schwerwiegender wäre anschließend die Operation, weil mehr Fläche in Mitleidenschaft gezogen würde, erklärte mir der Arzt damals", erinnert sich der Betroffene.

Behandlung unter Vollnarkose

Nach dem Gespräch entscheidet sich Norbert, den Leberfleck wegmachen zu lassen. "Ich hatte schon etwas Angst vor dem Eingriff. Schließlich habe ich nur zwei Augen." Eine Nacht muss er in der Klinik bleiben. Unter Vollnarkose schneiden die Ärzte den Leberfleck mit einem Skalpell heraus. Anschließend wird die Wunde verödet. Der Eingriff verläuft ohne Komplikationen. "Schmerzen hatte ich so gut wie keine. Einige Zeit danach habe ich noch Augentropfen bekommen, damit sich das Auge wieder regeneriert." Norbert ist froh, dass das Pigmentmal weg ist: "Wer weiß, vielleicht wäre es doch noch zu schwarzem Hautkrebs geworden. Ständig mit der Sorge herumzulaufen, dass der Fleck irgendwann vielleicht doch bösartig wird, das wollte ich auf Dauer nicht", sagt Norbert.

*Name von der Redaktion geändert

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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