t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & Symptome

Herzinfarkt: Schneeschaufeln kann fürs Herz gefährlich werden


Winterliche Gefahr
Schneeschaufeln kann fürs Herz gefährlich werden

ag

03.02.2015Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Schneeschippen kann besonders bei älteren Menschen schnell aufs Herz gehen.Vergrößern des Bildes
Schneeschippen kann besonders bei älteren Menschen schnell aufs Herz gehen. (Quelle: imago/ Sämmer)

In vielen Teilen Deutschland sind Gehwege und Straßen von einer glänzenden Schneeschicht bedeckt. Doch die weiße Pracht ist nicht nur schön anzuschauen, sie birgt auch Gefahren. Nicht nur für Fußgänger, die auf den glatten Flächen ausrutschen können. Sondern auch für diejenigen, die den Schnee wegschaufeln. Denn die körperliche Anstrengung, in Kombination mit Kälte, stellt vor allem das Herz auf eine harte Probe.

Das zeigt auch eine Mini-Studie des Universitären Notfallzentrums des Inselspitals Bern unter der Leitung des Notfallmediziners Dr. Thomas Sauter. Sie basiert zwar nur auf der Datenbasis von 21 Fällen. Trotzdem weisen die Studienautoren in einem im Fachjournal "Swiss Medical Weekly" veröffentlichten Artikel auf die gesundheitlichen Risiken des Schneeschaufelns hin, die frühere Studien bestätigen.

Männer sind besonders gefährdet

Bei den Fällen, die Sauer und sein Team analysierten, handelte es sich um Herzbeschwerden, Zerrungen und Verrenkungen, die stationär behandelt werden mussten. Bei jedem vierten Vorfall wurde ein Herzinfarkt diagnostiziert. Elf Patienten mussten wegen orthopädischer Problemen wie Zerrungen und Verstauchungen im Krankenhaus behandelt werden. In drei Fällen musste sogar operiert werden.

80 Prozent der Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, waren Männer, im Durchschnitt waren sie 62 Jahre alt. Das liegt möglicherweise daran, dass der Winterdienst gern an das "starke Geschlecht" delegiert wird.

Gefäßverengung und erhöhter Blutdruck

Die körperliche Belastung beim Schnee schippen zusammen mit dem Einatmen kalter Luft verenge die Hautgefäße und erhöhe die Belastung für das Herz, erklären die Schweizer Wissenschaftler. Dadurch steigen auch die Herzfrequenz und der Blutdruck. Ebenso erhöht sich der Sauerstoffverbrauch des Herzmuskels, der automatisch mehr arbeiten muss.

Vor dem Schippen aufwärmen und Pausen einlegen

Sauter und seine Mitarbeiter raten daher zur Vorsicht. Vor dem Griff zur Schaufel sollte man sich entsprechend aufwärmen und zwischendurch immer wieder Pausen einlegen. Zudem ist es sicher ratsam, grundsätzlich mehr für die Fitness zu tun. So haben in der Vergangenheit mehrere Untersuchungen ergeben, dass sowohl Krafttraining als auch Ausdauertraining bei Senioren zu einer deutlichen Verbesserung der Kraftführen.

Schneeschippen kann Kammerflimmern auslösen

Auch Herzrhythmusstörungen oder Kammerflimmern sind nach dem Schneeschippen häufige Diagnosen. Die starke Kälte kann dann ein Gefühl der Brustenge und Herzschmerzen hervorrufen. Bei außergewöhnlicher Belastung kann das sogar zu einem Herzinfarkt oder plötzlichem Herztod führen.

Warnsignale: Brennen und Engegefühl in der Brust

Genau das führt bei Menschen mit Ablagerungen im Herzkranzgefäßsystem zu einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels und damit zur Angina pectoris. Typische Symptome für diese Erkrankung sind zum Beispiel ein Druck- oder Engegefühl in der Brust oder ein Brennen in der Herzgegend, das teils bis zur Schulter ausstrahlt.

Richtig Sport treiben im Winter

Das heißt aber nicht, dass alte und herzkranke Menschen sich generell im Winter nicht an der kalten Luft bewegen sollten. Um sich zu schützen, empfiehlt die Deutsche Herzstiftung, bei Minusgraden einen Schal zu tragen und diesen mindestens bis über den Mund zu ziehen. Damit wird die eiskalte Luft etwas gefiltert. Winterspaziergänge bei Temperaturen bis minus fünf Grad sind dann in der Regel kein Problem.

Bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich sollte Bewegung im Freien auf ein Mindestmaß reduziert werden. Dann bietet sich körperliche Ertüchtigung in der Sporthalle an. Auch das Schwimmen einiger Bahnen im Hallenbad ist eine gute Alternative. Generell empfiehlt die Deutsche Herzstiftung auch im Winter mindestens drei Bewegungseinheiten pro Woche von jeweils 20 bis 30 Minuten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website