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Alzheimer: Tests zur Früherkennung sind teuer und nutzlos


Früherkennung
Alzheimer-Tests sind teuer und nutzlos

Aktualisiert am 22.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Alzheimer-Medikament: Das neue Mittel kann den Rückgang bei Alltagsaktivitäten verlangsamen.Vergrößern des BildesAlzheimer: Ein MRT zeigt für Alzheimer typische Veränderungen im Gehirn. Aber als Früherkennung ist die Untersuchung umstritten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Werde ich einmal Alzheimer bekommen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen in Deutschland, denn die Zahl der Demenzkranken nimmt als Folge der steigenden Lebenserwartung zu. Risiko-Tests für Alzheimer sind allerdings umstritten. "Spiegel Online" berichtet kritisch über das "Geschäft mit der Angst".

Nach Prognosen, die auf gegenwärtigen Lebenserwartungen beruhen, wird jeder dritte Mann und jede zweite Frau über 65 Jahren dement. Bei zwei Dritteln der Fälle ist die Alzheimer-Krankheit Ursache des Gedächtnisverlusts.

Findige Ärzte wittern da offenbar ein Geschäft und bieten eine Magnetresonanztomographie (MRT) als Alzheimer-Früherkennung an. Denn bestimmte Hirnareale schrumpfen bei Alzheimerkranken schneller als bei gesunden Menschen. Solche Veränderungen lassen sich bei einer MRT-Untersuchung erkennen. MRTs sind jedoch nur eins von mehreren Diagnoseverfahren, mit denen Ärzte auf Alzheimer schließen können, wenn ein Patient Symptome von Demenz zeigt.

Teuer, aber wenig hilfreich

Laut "Spiegel-Online" kann die Alzheimer-Früherkennung die Patienten mehrere hundert Euro oder sogar über tausend Euro kosten. Die Untersuchung sei teuer, aber der Nutzen zweifelhaft. "Betroffene erfahren bloß, ob sie ein statistisch erhöhtes Risiko haben, demnächst zu erkranken. Denn ein schrumpfender Hippocampus kann, muss aber kein frühes Anzeichen von Alzheimer sein", schreibt "Spiegel"-Autorin Irene Habich und verweist auf die Meinung zweier Experten.

Alzheimer kann nicht geheilt werden

Laut Richard Dodel von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie hat der Alzheimer-Test per MRT keinen medizinischen Nutzen, zumal die Behandlungsmöglichkeiten dieser Form von Demenz sehr eingeschränkt seien. Auch Alexander Kurz, Vorstandsmitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, hält nichts davon, gesunde Menschen auf die Krankheit zu testen: "Ohne Symptome zum Arzt zu gehen, halte ich für den falschen Weg", sagte er "Spiegel Online".

Fragwürdige Igel-Leistung

Bereits im "Igel-Monitor 2012" bewertete der Medizinische Dienst der Krankenkassen das MRT zur Früherkennung von Alzheimer als "tendenziell negativ" und rät Patienten von der Selbstzahler-Leistung ab.

Die Begründung: "Es konnten keine Studien gefunden werden, die den Nutzen einer Früherkennung untersucht haben. Ein konkreter Vorteil wäre auch nicht zu erwarten, da es derzeit keine Möglichkeiten gibt, einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern." Dagegen zahlen die Krankenkassen in der Regel den Test als Diagnoseverfahren, wenn bei einem Patienten Verdacht auf Alzheimer besteht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Spiegel Online
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie
  • Deutsche Alzheimer-Gesellschaft
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