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"Quarks & Co" warnt vor den Pillen der neueren Generationen


Erhöhte Thrombose-Gefahr
"Quarks & Co" warnt vor den Pillen der neueren Generationen

t-online, Tonja Ariane Schewe

16.11.2016Lesedauer: 2 Min.
Die gefährlichen Nebenwirkungen der Anti-Baby-Pille.Vergrößern des BildesDie gefährlichen Nebenwirkungen der Anti-Baby-Pille. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Quarks-Reporterin Pina Dietsche hatte Glück im Unglück. Als sie im Jahr 2010 mit einer Lungenembolie infolge einer Thrombose in die Notaufnahme kam, konnte sie gerettet werden. Was Dietsche damals nicht wusste: Verantwortlich für die lebensbedrohliche Krankheit war vermutlich die Pille.

Dietsche hatte wie Millionen Frauen in Deutschland jahrelang die Pille genommen, ohne über die gefährlichen Nebenwirkungen informiert zu sein. Für die aktuelle Sendung von "Quarks & Co." (15.11.2016) besuchte Dietsche mit versteckter Kamera Frauenärzte und befragte junge Frauen, die zum ersten Mal die Pille nehmen.

Wieso begünstigt die Pille eine Thrombose?

Normalerweise gerinnt unser Blut nur außerhalb des Körpers - zum Beispiel, wenn wir uns in den Finger schneiden. Durch die Einnahme der Pille kann das Blut aber auch im Körper gerinnen. Es können sich Blutgerinnsel bilden, die sich in den Gefäßen ablagern und diese verstopfen. Dies bezeichnet man als Thrombose.

Warum ist eine Thrombose so gefährlich?

Lösen sich die Blutpfropfen, können sie in die Lunge gespült werden und dort die feinen Gefäße verstopfen. Eine solche Lungenembolie ist lebensbedrohlich, weil das Herz enorm stark pumpen muss, um noch genügend Sauerstoff in die Lunge zu transportieren.

Höheres Thromboserisiko bei den Pillen der 3. und 4. Generation

Bei den Pillen der 3. und 4. Generation ist das Thromboserisiko höher als bei Pillen der 1. und 2. Generation. Die Pillen der 3. und 4. Generation enthalten neu entwickelte Gestagene, wie zum Beispiel Drospirenon. Allein hierzu liegen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 519 Verdachtsfälle einer sogenannten Pillenthrombose vor. Seitdem der Wirkstoff auf dem Markt ist, wurden dem BfArM 18 Todesfälle gemeldet, bei denen als Todesursache eine Pillenthrombose vermutet wird. Für andere neue Wirkstoffe, wie Chlormadinon, ist das Risiko noch gar nicht endgültig erforscht. Insgesamt werden in Deutschland seit Einführung der neuen Wirkstoffe 38 Todesfälle einer Pillenthrombose zugeschrieben, wie das TV-Magazin berichtet.

Höheres Thromboserisiko tut dem Verkauf keinen Abbruch

"Quarks & Co." kritisiert, dass der Verkauf der Pillen der neueren Generationen nicht gestoppt wird. Zwei Drittel aller 2015 verkauften Wirkstoffe sind dem TV-Magazin zufolge solche der neueren Generation. Anders sieht das in unserem Nachbarland Frankreich aus. Dort werden die neueren Pillen von den Krankenkassen nicht mehr bezuschusst und wandern deshalb seltener über die Ladentheke.

Welche Pillen sind besonders riskant?

Wer sich unsicher ist, welchen Wirkstoff oder welche Wirkstoffkombination seine Pille enthält, sollte auf dem Beipackzettel nachschauen. Auf der Website der "Initative Thrombose-Geschädigter" listet eine Übersicht die Wirkstoffe und ihr Thromboserisiko auf.

Ärztliche Beratung lässt zu wünschen übrig

Quarks-Reporterin Dietsche hörte sich für die Sendung unter jungen Frauen um und musste feststellen: die wenigsten wissen um die gefährlichen Nebenwirkungen des Verhütungsmittels. Sie nehmen die Pille, "weil alle sie nehmen". Gerade die Pillen der 3. und 4. Generation werden oft als Lifestyle-Produkte beworben, die eine bessere Haut und volleres Haar versprechen. Hier sieht Dietsche vor allem die Frauenärzte in der Pflicht, Patientinnen umfassend über die Risiken der Pille zu informieren.

Von dem Ergebnis ihrer stichprobenartigen Frauenarztbesuche ist die Quarks-Reporterin ernüchtert: Die meisten der aufgesuchten Ärzte erwähnen das Thromboserisiko nur kurz und verschreiben direkt die Pille. Immerhin: Alle konsultierten Ärzte verschrieben eine Pille der 2. Generation, die ein geringeres Thromboserisiko hat.

"Quarks & Co" Die Anti-Baby-Pille: Lifestyle-Produkt oder lebensgefährlich?

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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