Macht die zweite Liebe glücklicher?

Von wegen verzweifelt. Nach einer Trennung glauben mehr als die Hälfte der Singles an das zweite große Glück. Bei der neuen Partnerschaft muss jedoch einiges beachtet werden.

Neuer Partner, zweite Chance?

"Bis dass der Tod euch scheidet" - bei der hohen Scheidungsrate trifft das auf immer weniger Paare zu. Dafür werden Zweitehen und Patchwork-Familien immer gesellschaftsfähiger. Eine vierzigjährige Frau im weißen Brautkleid ist glücklicherweise kein Anstoß mehr zur Kritik. Dem Recht auf den berühmten "zweiten Frühling" will heute keiner mehr im Weg stehen. Zum Glück, denn laut Umfrage sind besonders die Menschen glücklich, die nach einer beendeten Beziehung eine zweiten große Liebe mit einem neuen Partner erleben. Dass wir mehr als einmal ernsthaft lieben können, ist gar kein unromantischer Gedanke - viel mehr stellt er eine hoffnungsvolle Realität dar.

Nach der Trennung, vor der nächsten Beziehung

Selbst wenn man nicht den Bund des Lebens geschlossen hat, stellt das Beziehungsaus vieles in Frage. Kann es überhaupt ein andauerndes Liebesglück geben? Warum wurde aus dem Traummann, mit dem man das Leben für immer teilen wollte, nun der Ex-Mann? Glücklicherweise rauben diese einschneidenden Momente vielen nicht den Glauben an die Liebe selbst. Über die Hälfte der Singles ist laut Umfrage von Friendscout24 der Überzeugung, dass es eine neue Chance für sie gibt. "Auf zwei geschlossene Ehen kommt heute eine Scheidung und viele langjährige Beziehungen werden beendet. Der Neubeginn nach dem Ende einer Beziehung ist etwas ganz Normales", bestätigt Professor Manfred Hassebrauck, Beziehungsexperte bei FriendScout24. Die Hoffnung auf die zweite große Liebe macht die Partnersuche natürlich leichter. Eine neue, glückliche Beziehung gelingt allerdings nur, wenn die Voraussetzungen stimmen.

Genug Zeit für den Abschied nehmen

Eine schlechte Erfahrung sollte keinen Single von der Suche nach einem neuen Partner abhalten. Dabei braucht es jedoch genügend Zeit, damit wirklich alle Wunden heilen können. Wer sich in der Hoffnung auf ein zweites Glück direkt in die nächste Beziehung stürzt, muss damit rechnen, dass Probleme folgen. Eine zu schnelle Bindung kann zur Flucht vor der Auseinandersetzung mit den Trennungsgründen werden. Reflektion hilft aber, bestimmte Fehler beim nächsten Mal zu vermeiden. Oft ist es außerdem wichtig, erst mal wieder Abstand und zu sich selbst zu finden, neue Prioritäten zu setzen und individuelle Ziele zu verfolgen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan: 54 Prozent der befragten FriendScout-User räumen ein, dass sie gern aus Fehlern lernen möchten, sich die eingefahrenen Verhaltensweisen aber nicht so einfach ablegen lassen. Ist der Ärger also auch im zweiten Frühling vorprogrammiert?

Klare Verhältnisse mit dem Ex

Ist die Loslösung vom Ex noch nicht ganz vollzogen, steht die neue Partnerschaft auf wackeligen Beinen. Vergleiche zwischen den Männern belasten die neue Liebe - genauso wie eine immer noch bestehende sexuelle Anziehung oder Affäre mit dem Verflossenen. Daher sind nach der FriendScout24-Umfrage Bettgeschichten mit dem Ex für 60 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer tabu. Deshalb sind klare Verhältnisse gefragt. Der neue Partner sollte nicht das Gefühl haben, nur ein Trostpflaster zu sein. Umgekehrt darf er nicht für die Fehler des Ex bestraft werden. Die zweite große Liebe kann sich nur unabhängig von vorhergehenden Kränkungen entwickeln.