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Beziehung: Warum Sexentzug der Beziehung schadet


Beziehungskrise
Warum Sexentzug der Beziehung schadet

Von t-online
Aktualisiert am 15.09.2014Lesedauer: 3 Min.
Ständige Zurückweisung auf sexueller Ebene führt beim Partner zu Verletzung. Für die Beziehung kann das tödlich sein.Vergrößern des BildesStändige Zurückweisung auf sexueller Ebene führt beim Partner zu Verletzung. Für die Beziehung kann das tödlich sein. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Im Bett herrscht schon lange Flaute, dauernd gibt es Streit und das Gefühl, ausgenutzt zu werden, wird immer stärker. Auch ohne die eindeutige Erklärungen spüren beide, dass es in der Beziehung kriselt. Doch nicht jede Krise bedeutet das Ende. Wichtig ist, dass sich die Situation nicht zuspitzt und sich beide Partner endgültig entfremden.

"Dabei spielt Kommunikation eine wichtige Rolle", sagt Lisa Fischbach, die als Paarberaterin für die Partnervermittlung ElitePartner tätig ist. Falsch dagegen sei es, auf eine Krisensituation mit Sexentzug, Klammern oder Verspotten des anderen zu reagieren. Dadurch nämlich vergrößere sich nur der Abstand zwischen beiden Partnern.

Typische Krisensituationen

Dass der Partner einen unterstützt und alles tut, um einem zu helfen, ist eigentlich selbstverständlich. Wenn jedoch auf eine lapidare Bitte wie “kannst du die Kinder heute ins Bett bringen?” ein verhaltenes „das möchte ich nur ungern tun“ oder ein klares “Nein” kommt, hängt der Haussegen schnell schief. Das Problem liegt für Lisa Fischbach auf der Hand: "Oft zeigen Paare einander nicht offen, wenn das Verhalten des Partners sie enttäuscht. Stattdessen schieben sie Ärger vor oder reagieren mit Rückzug. Der Partner kann den Ärger nicht interpretieren und reagiert seinerseits mit Unverständnis.“

Ähnlich verhalte es sich bei Bloßstellungen: Wenn ein Partner beispielsweise vor anderen Personen an der Figur seiner besseren Hälfte herumnörgelt und spitze Bemerkungen macht. "Hier ist es hilfreich, offen anzusprechen, wie man die vermeintliche Zurückweisung erlebt hat und was einen daran traurig macht", sagt Fischbach. Nur so könne der Partner sein Verhalten reflektieren und sich das nächste Mal besser verhalten. Mit anderen Worten: Das offene Gespräch mit dem Partner ist die einzige Möglichkeit, Verletzungen in Zukunft zu vermeiden und Missverständnisse zu bereinigen, bevor diese die Beziehung belasten.

Zurückweisung beim Sex kratzt am Selbstwertgefühl

Auch wenn viele nicht darüber sprechen: In etlichen Beziehungen ist Sex ein Thema, eben weil er nicht mehr stattfindet. Der Mann ist zu müde, die Frau fühlt sich nicht mehr begehrt, hat keine Lust mehr und obendrein schreien noch die Kinder ständig. Manchmal sind es aber auch Unstimmigkeiten in der Beziehung, die dazu führen, körperliche Nähe zum Partner zu vermeiden. Doch wer ständig zurückgewiesen wird, fühlt sich aufs Abstellgleis gestellt. Je länger dieser Zustand dauert, umso schwerer wird es, wieder aufeinander zuzugehen.

Psychologin Lisa Fischbach beschreibt das folgendermaßen: "Missverständnisse, Ablehnung und Grenzüberschreitungen in der Paarsexualität führen zu starken Verletzungen, da dieser körperliche Bereich hoch sensibel ist. Haben sich hier unproduktive Muster verfestigt, gelingt es am besten mit einem Paarberater einen Weg daraus zu finden und neues Vertrauen zu schaffen." Alternativ hilfe nur der Mut, mit dem Partner offen über die Wünsche und Gefühle zu sprechen. Dafür sollten sich beide Partner viel Zeit nehmen und einen ruhigen Abend auswählen, an dem weder Kinder, noch Telefon oder Termine stören.

Wenn Geben und Nehmen in die Schieflage gerät

Es gibt Situationen, in denen die Forderungen des Partners einfach nerven. Erst will er eine Rückenmassage, dann soll man ihn vom Männerabend abholen. Gleichzeitig möchte er bitte aus der Kindererziehung und sämtlichen Einkäufen komplett rausgehalten werden. Kein Wunder, wenn Sie Innerlich fast explodieren. Schließlich bleibt alle Arbeit an Ihnen hängen. Den Mund zu halten und den inneren Rückzug anzutreten, wäre in einer solchen Situation jedoch völlig falsch.

Lisa Fischbach empfiehlt daher: "Fressen Sie den Ärger nicht in sich hinein. Sie haben eigentlich schon zu lange gewartet, Ihren Ärger anzusprechen. je emotionaler Sie sind, umso schwieriger wird ein konstruktiver Ton für eine Klärung.“ Daher sollte ein kritisches Gespräch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Denn das Gefühl, dass Geben und Nehmen unausgeglichen sind, bringt die Beziehung schnell in eine Schieflage.

Zu viel des Guten – wenn der Partner klammert

Auch wenn der andere viel mehr in eine Beziehung investiert, als man selbst zurückgeben kann, kann das zum Problem werden. Besonders anstrengend wird es, wenn dieser nichts anderes mehr im Kopf hat als die Beziehung. Er lässt seine Hobbies schleifen und leistet nur noch Liebesschwüre. Das fühlt sich für den Partner nicht wie Liebe, sondern Druck an. Auch daraus kann eine Krise entstehen.

Doch wie reagieren Sie richtig, wenn Ihnen die Luft zum Atmen fehlt? Fischbach rät, nicht darauf zu warten, dass der andere sein Verhalten ändert. "Meist kann dann der Partner seine Liebesdosis drosseln, weil er das bekommt, was er durch sein Verhalten beabsichtigt." Ansonsten helfe nur Offenheit: "Zeigen Sie dem anderen, dass Sie seine Liebe fühlen und auch seine zahlreichen Gefühlsäußerungen. Machen Sie aber auch klar, dass Sie sich mit der Dosis überfordert fühlen und für Sie weniger mehr ist." Um den Liebes-Druck zu mindern, kann auch ein eigenes Umdenken hilfreich sein: Befreien Sie sich von der Annahme, alle Äußerungen erwidern zu müssen.

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