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Kia EV9: Elektrischer Van mit SUV-Charakter


Elektrischer Van
Der rasante Riese: Der Kia EV9

Von dpa
Aktualisiert am 09.08.2023Lesedauer: 4 Min.
Kia EV9Vergrößern des BildesKia EV9: Der Elektro-Van punktet mit seinem großen Innenraum. (Quelle: Kia/dpa-tmn/dpa-bilder)
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Viel Platz, hohe Geschwindigkeit und moderne Ausstattung. Der neue Kia EV9 sieht aus wie ein SUV, fährt aber als elektrischer Van. Er hat nur einen Haken.

Kia probt den Aufstieg in die elektrische Oberliga. Nachdem die Koreaner vor zwei Jahren bereits mit dem EV6 einen Achtungserfolg erzielten, legen sie im letzten Quartal mit dem EV9 noch einmal nach. Das hat aber seinen Preis – einen hohen.

In erster, voll ausgestatteter Launch Edition mit Allradantrieb ist er ab 83.190 Euro bestellbar. Später könnte der Basispreis bei anderen Versionen bei schätzungsweise über 70.000 Euro liegen.

Außen Geländewagen, innen Großraum-Limousine

Mit dem kolossalen SUV von ziemlich genau fünf Metern Länge sprechen sie gleich zwei Zielgruppen an: Ja, weil der EV9 wie ein SUV gezeichnet ist, konkurrieren die Koreaner auf den ersten Blick mit Modellen wie dem Mercedes EQS SUV oder dem Tesla Model X.

Doch weil der Innenraum so groß und variabel ist und weil Kia noch immer weit entfernt ist von der Oberklasse, sind die eigentlichen Wettbewerber elektrische Vans wie der Mercedes EQV und vor allem der VW ID.Buzz.

Futurismus statt Retro-Charme

Zwar fehlen dem EV9 im Duell mit dem Wolfsburger Star an der Ladesäule der Retro-Charme und die historische Herleitung. Doch auch der EV9 ist ein Blickfang und ein aussagekräftiges Statement. Nur schaut er dabei nach vorne und nicht zurück: Insbesondere die in die Frontblende hinein diffundierenden Scheinwerfer, die so förmlich mit dem Blech verschmelzen, sind ein absoluter Hingucker.

Ein Hoch auf die inneren Werte

Vor allem aber punktet der Kia mit seinen inneren Werten: 3,10 Meter Radstand reichen für drei Sitzreihen, die man bei SUV sonst nur im EQS und im Model X bekommt und bei Vans nur in den echten Kleinbussen, im EQV oder im langen ID.Buzz.

Und wo die anderen SUV-Hersteller dafür Aufpreis kassieren, sind sie bei Kia Serie. Nachdem schon der EV6 für die bequeme Ladepause Ruhesessel in der ersten Reihe hat, bekommt der EV9 so eine Lösung nun auch in der zweiten Reihe – ausklappbare Beinauflagen inklusive.

Auf Wunsch kann man die Sitze auch drehen. Erst nach außen, um bequem einzusteigen oder leichter seinen Nachwuchs in den Kindersitz zu schnallen. Und dann entgegen der Fahrtrichtung für einen Plausch mit den Mitfahrern auf den üblichen Klappsitzen in der dritten Reihe.

Und wer sich fühlen will wie ein Busfahrer, der bestellt stattdessen die Dreier-Bank und macht den EV9 zum Siebensitzer. Egal wie er konfiguriert wird, gibt's immer ausreichend Steckdosen für Handy und Co sowie eine individuelle Klimazone. Nicht zu vergessen: genügend Platz fürs Gepäck. Selbst bei voller Bestuhlung bleiben weit mehr als 300 Liter Kofferraum übrig. Die bis zu 90 Liter (bei Allrad 52 Liter) unter der Fronthaube ("Frunk") nicht mitgerechnet.

Mit 800 Volt die Nase weiter vorn

Auch beim Fahren ist der EV9 weit voraus. Er nutzt die koreanische Konzern-Architektur mit der aktuell noch weitgehend konkurrenzlosen 800-Volt-Technik für besonders schnelles Laden und hat mit 99,8 kWh einen größeren Akku als ID.Buzz und Co: Bis zu 541 Kilometer weist Kia als Reichweite aus. Im besten Fall lädt das Flaggschiff in 15 Minuten Strom für 239 Kilometer nach.

Und noch etwas macht den EV9 besonders: Als einer der wenigen kann er den Strom auch wieder abgeben und dient etwa bei der Strandparty als gigantische Powerbank.

Rasanter Riese

Den Antrieb übernimmt in der Grundversion ein Motor an der Hinterachse, der 150 kW/204 PS hat und mit 185 km/h Spitzengeschwindigkeit bereits die meisten elektrischen VW-Modelle abhängt. Wer die Allradversion bestellt, bekommt auch noch einen Motor im Bug. Dann stehen zusammen 283 kW/385 PS parat und der Auslauf gelingt bis 200 km/h. Außerdem stehen dann kurzfristig bis zu 700 Nm bereit, mit denen die Fuhre in 5,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt. So fühlt sich der Riese ziemlich rasant an.

Das Fahrwerk ist nur Mittel – nicht Oberklasse

Während der Aufbau den Vergleich mit dem ID.Buzz nahegelegt, rücken die Fahrleistungen den EV9 in die Nähe von Oberklasse-Modellen wie eben dem EQE SUV oder dem BMW iX. Zu denen allerdings fehlt dem Kia die Finesse beim Fahren. Zwar wirkt er angenehm verbindlich, direkt und vermittelt ein besseres Gefühl für die Fahrbahn als viele andere Stromer und lässt sich deshalb engagiert bewegen, doch adaptive Dämpfer oder eine Hinterachslenkung würden ihm auf dem Weg nach oben nicht schaden.

Dafür ist der Preis schon Premium

In einer Disziplin ist der EV9 dafür bereits ganz oben angekommen: beim Preis. Die Koreaner lassen keinen Zweifel daran, dass das große SUV ihr bislang teuerstes Autos ist. Es startet als Modellversion GT-line in voll ausgestatteter Launch Edition ab 83.190 Euro. So könnte ausgerechnet der ID.Buzz mit einem Grundpreis von knapp 65.000 Euro zum Schnäppchen werden. Verkehrte Welt!

Fazit: Mut zur Größe

Er sieht klasse aus, fährt gut und ist mit seinem variablen Innenraum eines der praktischsten E-Autos – so ist Kia mit dem EV9 buchstäblich ein großer Wurf gelungen. Nur ob auch die Kunden beim Blick in die Preisliste den gleichen Mut zur Größe zeigen, bleibt noch abzuwarten.

Datenblatt: Kia EV9 GT-line Launch Edition

Motor und Antrieb:Zwei Elektromotoren
Hubraum:-
Max. Leistung:283 kW/385 PS
Max. Drehmoment:700 Nm
Antrieb:Allradantrieb
Getriebe:Eingang-Reduktionsgetriebe
Maße und Gewichte
Länge:5015 mm
Breite:1980 mm / 2300 mm mit Außenspiegeln
Höhe:1780 mm
Radstand:3100 mm
Leergewicht:2749 kg (6-Sitzer)
Zuladung max.:596 kg (6-Sitzer)
Kofferraumvolumen:333 bis 2393 Liter (6-Sitzer) plus 52 Liter Frunk
Fahrdaten:
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:5,3 s
Durchschnittsverbrauch:22,8 kWh/100 km
Reichweite:497 km
CO2-Emission:0 g/km
Kraftstoff:-
Schadstoffklasse:Euro 6
Energieeffizienzklasse:A+++
Kosten:
Basispreis des Kia EV9 GT-line Launch Edition83 190 Euro
Typklassen:k.A.
Kfz-Steuer:0 Euro/Jahr
Wichtige Serienausstattung:
Sicherheit:Neun Airbags, adaptiver Tempomat, LED-Scheinwerfer, Allradantrieb, Autobahn-Pilot
Komfort:Klimaautomatik, Virtuelles Cockpit, elektrische Liegesitze in zwei Reihen, Panoramadach, Head-up-Display
Spritspartechnik:Hybrid-Antrieb
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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